Gerichtsverhandlung in Plauen: Lkw-Fahrer nach tödlichem Unfall angeklagt

^{Titelbild: Archiv – Immer wieder tödliche Unfälle in den Städten durch LKWs}
Im September 2023 ereignete sich auf der Hofer Straße in Plauen ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem ein 87-jähriger Mann ums Leben kam. Der Senior wurde von einem Lastwagen erfasst und mehrere hundert Meter mitgeschleift, bevor der Fahrer den Unfall bemerkte. Am Dienstag musste sich der Lkw-Fahrer vor dem Amtsgericht Plauen verantworten.

Schockierende Details des Unfalls auf der Hofer Straße in Plauen

Der dramatische Vorfall ereignete sich am Morgen des 8. September 2023. Der 87-jährige Fußgänger überquerte die Straße an der Kreuzung Syrastraße/Hofer Straße, als er von einem Lkw erfasst wurde. Der Fahrer bemerkte den Unfall erst nach etwa 600 Metern an der Kreuzung zur Böhlerstraße. Zu diesem Zeitpunkt war der Senior bereits tödlich verletzt. Die Feuerwehr Plauen, deren Einsatzkräfte durch die Szenen stark belastet wurden, setzte hydraulisches Rettungsgerät ein, um den Mann zu bergen. Doch jede Hilfe kam zu spät.

Verantwortungsfrage im Prozess am Amtsgericht Plauen

Am 13. August 2024 musste sich der 50-jährige Lkw-Fahrer vor dem Amtsgericht Plauen wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, seine Sorgfaltspflicht verletzt zu haben, indem er beim Abbiegen auf die Hofer Straße in Plauen den 87-Jährigen übersehen habe. Obwohl der Fahrer ordnungsgemäß bei grünem Lichtsignal losgefahren war, betonte die Staatsanwältin, dass ein professioneller Kraftfahrer immer die Spiegel im Blick haben müsse.

Gericht stellt Verfahren wegen Mitverantwortung des Fußgängers ein

Nach eingehender Prüfung kam der Vorsitzende Richter Michael Rüsing zu dem Schluss, dass die Hauptverantwortung für den Unfall beim Fußgänger liege. Er stellte fest, dass die Fußgängerampel bereits 30 Sekunden Rot zeigte, als der 87-Jährige die Straße überquerte. Zudem hätte der Fahrer den Senior aus seinem Winkel nicht sehen können. Das Verfahren wurde schließlich gegen die Zahlung von 1500 Euro an das Technische Hilfswerk Plauen vorläufig eingestellt. Damit bleibt der Angeklagte ohne Vorstrafe.

Auswirkungen auf den Lkw-Fahrer: Berufliche und persönliche Folgen

Nach der Urteilsverkündung äußerte sich der sichtlich erleichterte Lkw-Fahrer. Der alleinerziehende Vater, der nach dem Unfall psychologische Betreuung in Anspruch nehmen musste, hat nach einer langwierigen Wiedereingliederung seine Arbeit wieder aufgenommen. Allerdings könne er nach eigenen Aussagen nicht mehr nach Plauen fahren.

Info: Abbiegeassistent für LKWs