Der 15-Kilometer-Rundkurs zwischen Krippen und Schöna verbindet Naturkino im Elbsandsteingebirge mit Kunstgeschichte: Entlang von zwölf Infotafeln folgt man den realen Skizzenplätzen Caspar David Friedrichs – bis hin zu dem Fels, der als Vorbild für den „Wanderer über dem Nebelmeer“ gilt. 2025 gewann die Tour den Publikumstitel „Deutschlands schönster Wanderweg“ in der Kategorie Tagestouren.
Kurzfakten
- Länge / Dauer: ca. 15 km, rund 5 Stunden, Rundtour (mittel, 369 hm)
- Start/Ziel: Krippen (Bad Schandau)
- Höhepunkte: Kaiserkrone, Wolfsberg, Blick zum Zirkelstein, 12 CDF-Infotafeln (+ 13. Tafel am Elberadweg)
- Neu gestaltet 2024: neue Tafeln, optimierte Wegeführung, zusätzliche Aussichtspunkte
Die Strecke – Schritt für Schritt

1) Krippen → Mittelhangweg → Schöna (ca. 4,5 km)
Los geht’s am Info-Pavillon bzw. an der CDF-Stele in Krippen. Der Weg klettert über Mittelhangweg/Elbhangweg und Aschersteig hinauf Richtung Schöna. Schon hier erklären die ersten Tafeln, welche Skizzen Friedrich 1813 in seinem „Krippener Skizzenbuch“ anfertigte.
2) Abstecher auf die Kaiserkrone (Schöna) (ca. 1 km Hin- und Rückweg)
Nur wenige Minuten oberhalb von Schöna liegt die Kaiserkrone, ein stark zerklüfteter Rest eines Tafelbergs mit drei Aussichtskuppen. Von oben reicht der Blick zur Schrammsteinkette, zum Großen Winterberg und hinüber in die Böhmische Schweiz. An ihrem Fuß entstand 1813 die Zeichnung „Felsige Kuppe“ – später die Felsvorlage für den weltberühmten „Wanderer über dem Nebelmeer“.

3) Schöna → Wolfsberg (ca. 3 km)
Weiter führt die Route über Feldwege zum Wolfsberg – dem 343 m hohen Aussichtsgipfel und Wahrzeichen von Reinhardtsdorf-Schöna. Oben locken Panoramablicke (und je nach Tageszeit eine Stärkung im Panoramahotel).
4) Wolfsberg → Reinhardtsdorf → Krippen (ca. 6,5 km)
Auf aussichtsreichen Wegen geht es hinab durch Reinhardtsdorf und zurück nach Krippen. Entlang der letzten Tafeln schließt sich die Schleife an der CDF-Stele; eine zusätzliche (13.) Tafel steht ein Stück elbaufwärts am Elberadweg Richtung Bad Schandau – mit Blick zum Lilienstein.
Sehenswürdigkeiten entlang der Runde
- Kaiserkrone – zackiger Rest eines Tafelbergs mit drei Gipfelplateaus und großer Rundsicht; Friedrich skizzierte hier Motive, die in sein Spätwerk eingingen.
- Zirkelstein – der kleinste Tafelberg der Sächsischen Schweiz; liegt direkt gegenüber der Kaiserkrone und prägt das Panorama der Runde.
- Wolfsberg – markanter Aussichtshügel mit Blick auf Schrammsteine, Kaiserkrone & Zirkelstein; oben Panoramahotel/Restaurant.
- CDF-Infotafeln – an originalen Skizzenplätzen erklären sie Friedrichs Motive und seine 1813er „Flucht nach Krippen“.
- „Wanderer über dem Nebelmeer“ – die „Felsige Kuppe“ am Aufstieg zur Kaiserkrone diente als Felsvorbild des Gemäldes; auf der Tour markiert.
Anreise & praktische Tipps
- ÖPNV: S-Bahn S1 bis Bahnhof Krippen, Bus 252 (Schöna–Bad Schandau–Schmilka) – ideal für Start/Abkürzungen oder zwei Etappen.
- Beste Zeit: ganzjährig machbar; im Sommer frühen Start wählen, im Winter Trittsicherheit einplanen. Festes Schuhwerk empfohlen.
- Daten für GPS/Planung: Offizielle Tourbeschreibung mit Karte, Höhenprofil und Varianten steht online bereit.
- Extra-Tipp: Wer mehr über Friedrich sehen will, findet in Bad Schandau die immersive Ausstellung „CDFriedrich inspiriert“.
Warum gerade dieser Weg?
Die Runde liefert nicht „nur“ Aussichten: Sie erzählt eine Biografie in Landschaft. Friedrich floh 1813 aus dem kriegsbesetzten Dresden nach Krippen – die hier erlebte Felsenwelt wurde zum Bilderfundus seines Lebenswerks. Dass die Route 2024 neu inszeniert wurde und 2025 den Publikumstitel holte, zeigt, wie stimmig heute Kunst, Geschichte und Natur ineinandergreifen.
Nach 20 Jahren Krieg, Krise und dem Großenganzen journalistisch in das beschauliche Vogtland gewechselt. Ein Momentesammler und Geschichtenerzähler. Neugierig, nahe an den Menschen und manchmal ein bisschen frech. :) Folge mir doch auf X (ehemals Twitter)