Titelfoto: Stephanie Rössel – Ihren ersten Roman zeigt Carolin Oelschlegel
Die 14-jährige Sienna lebt mit ihrem Vater, dem Bildhauer Emanuel Herzog, seit zehn Jahren allein, seit ihre Mutter fluchtartig Leipzig verlassen hat. In der Schule wird sie gemobbt, einzig ihr Freund Mo steht zu ihr. Der Mut und Zusammenhalt der beiden wird auf die Probe gestellt, als sie von einer kriminellen Bande entführt werden“, gibt Carolin Oelschlegel ein paar Details aus ihrem Roman preis, der kürzlich veröffentlicht wurde.
Autorin mit Leidenschaft seit der Kindheit
Die gebürtige Vogtländerin hat sich damit ein Ziel und einen Traum gleichzeitig erfüllt, denn sie schreibt schon seit ihrer Kindheit. „Die ersten Zeilen für gerade diesen Roman, habe ich mit zwölf Jahren verfasst. Natürlich lag der Stoff dann eine ganze Weile. Und als ich später endlich selbst nach Florenz reisen konnte, habe ich alles nochmal überarbeitet und die realen Eindrücke der Stadt eingebracht“, erinnert sich die Referendarin an einem Plauener Gymnasium.
Reisen als Inspirationsquelle
Dass die Geschichte überhaupt zu einem Teil in Italien handelt, ist einer Reise nach Südtirol mit ihren Eltern geschuldet. Reisen sei überhaupt ihre Welt, erzählt sie, während sie an ihrem Chai Latte in einem Plauener Café nippt.
Die Liebe zum Schreiben
Seit sie alle Buchstaben kann, habe sie angefangen, kleine Geschichten zu schreiben. Tiere, die sprechen, waren oft Teil ihrer Zeilen, genau wie in ihrer Grundschulzeit eine Ski fahrende Schwalbe, die Flugangst hat. „Ich habe, glaube ich, zu keiner Zeit nicht geschrieben, denn das hat mir auch immer ein gutes Gefühl vermittelt“, sagt die angehende Lehrerin.
Der Weg zum ersten Roman
Dass sie in diesem Jahr einen Roman veröffentlichen möchte, hatte sie sich zum Ziel gesetzt. Und in die Tat umgesetzt. Willen und Zufall führten am Ende dazu, dass „Italienisches Blut“ im Buchhandel erhältlich ist und sich für Teenager im Alter von zwölf bis 14 Jahren eignet. Und damit nicht genug – der zweite Teil wartet schon. Auch „Spanisches Blut“ soll in absehbarer Zeit veröffentlicht werden.
Im Übrigen hatte Carolin Oelschlegel auch die Idee zum Bild auf dem Einband selbst. Ganz allein hat sie das irgendwann skizziert. „Das Cover hat aber letztlich eine Illustratorin professionell nach meiner Idee umgesetzt“, sagt die 26-Jährige lächelnd und fügt an, dass sie besser schreiben als zeichnen könne.
Leipzig und das Schreiben
Im Übrigen findet sich Leipzig immer wieder in ihren Erzählungen. Kein Zufall, denn das Studium führte sie in die Stadt. Und auch während sie dort Deutsch und Geschichte auf Lehramt studierte, war ihr Notizbuch stets ein treuer Begleiter. In Zügen, in Cafés oder am Strand – die Vogtländerin schreibt und schreibt und findet immer wieder neuen Stoff.
Wichtige Botschaften in ihren Büchern
Dabei ist es ihr auch wichtig, etwas zu vermitteln. In ihrem Roman ist das die Suche nach den eigenen Wurzeln und daran zu denken, dass jeder Stärke und Widerstandskraft in sich findet, egal wie schwer es zu sein scheint.
Die Zukunft: Fantasy und neue Welten
Doch nicht nur Romane bringt sie zu Papier. Im nächsten und übernächsten Jahr sollen weitere Bücher noch in einer anderen Kategorie im Buchladen stehen. In zwei Jugendbüchern aus dem Bereich Fantasy schickt sie ein Mädchen durch verschiedene Welten. Wo diese auf dem Weg von der Realwelt durch die Zwischenwelt landet, wird noch nicht verraten.
Doch es liegt nahe, dass auch „Blutfeder“ und „Bluterbe“ ähnlich viel positives Feedback bringen. Was ohne Zweifel an ihrem guten Gespür für Worte und der Art und Weise ihres Schreibens liegt.
Nachgefragt bei…Carolin Oelschlegel
Lieblingsessen: Gemüselasagne |
Lieblingsmusik: Rock |
Lieblingswort: Kreativität |
Lieblingsort: London |
Lieblingsmoment: …mit einer Tasse Tee auf meinen Balkon wenn die Sonne auf oder unter geht |
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