Titelfoto: Landratsamt Vogtlandkreis – Er bietet auch Führungen an, Leiter Steffen Gerisch
Nur eine kleine Öllampe spendete etwas Licht. Zwölf bis 14 Stunden Kälte, Feuchtigkeit, ohrenbetäubender Lärm und Dunkelheit – so sah der Alltag der Knappen in der Grube Tannenberg vor Jahrhunderten aus. Mühsam bauten sie Zinn ab und brachten diesen an die Oberfläche. Heute sind die historischen Stollen zwar nicht mehr in Betrieb, doch sie faszinieren weiterhin Besucherinnen und Besucher sowie und Forscherinnen und Forscher.
Ein Kilometer erkundbarer Stollen für Besucher
Während der Betriebszeit der Grube Tannenberg entstand ein weitläufiges Netz aus Gängen, das sich auf über 30 Kilometer erstreckte. Die Erzförderung begann bereits 1506 und wurde zwischen 1936 und 1964 intensiv betrieben. Damals arbeiteten Bergleute in Tiefen von bis zu 90 Metern, um an die wertvollen Rohstoffe zu gelangen.
Heutzutage müssen Besuchende jedoch nicht ganz so tief hinabsteigen. Ein rund ein Kilometer langer Abschnitt der historischen Stollen ist für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet einen eindrucksvollen Einblick in die Bergbaugeschichte. Am Ende der Tour wartet ein ganz besonderes Highlight: eine riesige unterirdische Höhle, in der sich ein Grundwasserreservoir befindet – so groß, dass sogar die Göltzschtalbrücke darin Platz finden würde.
Personalmangel bremst weitere Erschließung
Steffen Gerisch, Leiter der Einrichtung, würde gerne noch mehr Bereiche der historischen Stollen für Besucher öffnen. Doch dafür fehlt es aktuell an Personal. „Aktuell sind wir vier Personen, zu wenig, um unsere weiteren Vorhaben zu realisieren. Wir planen weitere Rundgänge, vielleicht auch in 3D“, erklärt er.
Derzeit sucht das Team des Museums Vogtland dringend Verstärkung im Bereich Service und Museumsbetrieb. Entsprechende Stellenangebote sind bereits ausgeschrieben – motivierte Bewerber haben also die Chance, an einem außergewöhnlichen Arbeitsplatz unter Tage tätig zu werden und die Geschichte des Bergbaus lebendig zu halten.
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