Es ist ein Moment, der das Leben eines Menschen für immer verändern kann – und in dem Hilfe oft schneller gebraucht wird, als der Rettungsdienst eintreffen kann. Genau hier setzt das neue Ersthelferprojekt Südwestsachsen an. Es vernetzt engagierte Bürgerinnen und Bürger, fördert Zivilcourage und bringt lebensrettende Technologie direkt dahin, wo sie am dringendsten benötigt wird – vor Ort, im entscheidenden Augenblick. Mit emotionalem Engagement und klarem Ziel wurde das Projekt nun offiziell gestartet.
Für das neue Ersthelferprojekt gaben der Landrat des Vogtlandkreis Thomas Hennig sowie sein Zwickauer Amtskollege und zugleich Vorsitzender des Rettungszweckverbandes „Südwestsachsen“, Carsten Michaelis, kürzlich den Startschuss.
Das Ziel ist klar. Im Ernstfall – besonders bei einem Herz-Kreislaufstillstand, bei dem jede Sekunde zählt – sollen qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer noch vor dem Eintreffen des professionellen Rettungsdienstes wirksam eingreifen können.
So funktioniert das System: Ersthelfer über App gezielt alarmierbar
Zentraler Bestandteil des Projekts ist die kostenfreie First-Responder-App, mit deren Hilfe die Integrierte Leitstelle Zwickau im Notfall bis zu drei nahegelegene Ersthelfer alarmiert. Die App leitet diese nicht nur direkt zum Einsatzort, sondern zeigt auch an, ob sich in der Umgebung ein öffentlich zugänglicher Defibrillator (AED) befindet – inklusive exakter Wegbeschreibung.
Diese technische Unterstützung ist ein entscheidender Vorteil, denn die automatisierten externen Defibrillatoren sind selbsterklärend, sicher in der Anwendung und retten nachweislich Leben – auch wenn die Helfenden über keinerlei medizinische Vorbildung verfügen.
Wer kann Ersthelfer werden? Jetzt online registrieren
Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die einen Erste-Hilfe-Kurs oder eine Schulung zum betrieblichen Ersthelfer innerhalb der vergangenen zwei Jahre absolviert haben, können sich ab sofort auf der neuen Projektwebsite www.ersthelfer.rettzv-sws.de anmelden. Die Registrierung ist einfach und ermöglicht es, aktiv Teil eines Netzwerks zu werden, das im Notfall einen echten Unterschied macht.
Defibrillator registrieren: AEDs für das System verfügbar machen
Betreiber und Eigentümer öffentlich zugänglicher AED-Geräte sind aufgerufen, ihre Standorte ebenfalls über die Projektseite zu melden. So können diese wertvollen Geräte in die App eingebunden und bei einem Einsatz direkt angezeigt werden. „Sie werden somit für das System Ersthelfer verfügbar und erfahren dadurch einen enormen Mehrwert“, heißt es in der Mitteilung des Rettungszweckverbandes. Je mehr Defibrillatoren registriert sind, desto dichter wird das Netz der Hilfe.
Tipp der Redaktion: Jetzt Erste Hilfe auffrischen, AED melden oder als Ersthelfer registrieren – und damit Teil einer Initiative werden, die Leben rettet.


Redaktion
Vogtlandstreicher - Das Nachrichtenmagazin berichtet 24/7 über die Themen im Vogtland aber auch überregional aus den Bereichen Sport, Kunst und Kultur.