Etwas Ungewöhnliches war vor wenigen Tagen am Giebel des Alten Rathauses in Plauen zu beobachten. Die beiden Holzfiguren an der historischen Kunstuhr mussten demontiert werden. Ausschlaggebend dafür war ein erheblicher Substanzverlust am Holz, insbesondere an Armen und Händen der Figuren.
„Die Schäden an den Figuren wurden bei einer Kontrolle durch einen städtischen Handwerker festgestellt. Da das Ausmaß aus der Ferne nicht genau eingeschätzt werden konnte, wurde eine Sichtung aus der Nähe organisiert.
Dabei wurde festgestellt, dass durch die starken Holzschädigungen Teile der Figuren herabstürzen können. Deshalb musste als Notsicherungsmaßnahme eine Bergung erfolgen. Die rund 100 Jahre alten Figuren wurden im Rathaus fach- und sachgerecht eingelagert“, erklärte Dagmar Groß von der Unteren Denkmalbehörde.
Notsicherung in Abstimmung mit dem Denkmalschutz
Die Bergung erfolgte nicht allein, sondern wurde eng mit den Verantwortlichen des Denkmalschutzes abgestimmt. Nach dieser Maßnahme folgt nun eine detaillierte Untersuchung. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Dresden soll ermittelt werden, welcher Aufwand für die notwendige Restaurierung der Holzfiguren erforderlich ist.
Ob und wann die beiden Figuren wieder an ihrem Platz erscheinen, hängt stark von den Ergebnissen der anstehenden Planungen ab. Dabei wird eine Restaurierungskonzeption entwickelt, die sowohl den Erhaltungszustand als auch die Finanzierung berücksichtigt.

Die Figuren sind Nachbildungen aus der Zeit um 1922. Sie thronen seit rund einem Jahrhundert über dem Marktplatz. Ursprünglich wurde die historische Kunstuhr beim Wiederaufbau des Gebäudes im Jahr 1548/1549 eingebaut – und ist seitdem ein fester Bestandteil des Rathaus Giebels.

Redaktion
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