Theater Plauen-Zwickau: „Peer Gynt“ als visuelles Meisterwerk aus Tanz, Musik und Licht

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Ein kalter Hauch norwegischer Fjorde scheint durch den Zuschauerraum zu wehen, wenn sich der Vorhang hebt. Projektionen und sphärische Klänge tauchen die Bühne in ein geheimnisvolles Licht. Sergei Vanaev entführt mit seinem neuen Werk das Publikum in die rastlose Seele eines Menschen auf der Suche nach sich selbst. Mit seinem neuen Ballett „Peer Gynt“ gelingt dem Choreografen am Theater Plauen-Zwickau erneut ein intensives und visuell beeindruckendes Bühnenkunstwerk.

In dieser Inszenierung verschmilzt Henrik Ibsens literarisches Vermächtnis mit einer zeitgenössischen Bildsprache. Vanaevs „Peer Gynt“ transformiert die berühmte Geschichte des ewig Suchenden in ein modernes Tanztheater, das in einer faszinierenden Einheit von Musik, Bewegung und visueller Gestaltung die Grenzen zwischen Realität und Traum verschwimmen lässt.

Peer Gynt ist ein Lügner und Aufschneider, der sein Leben mit der Suche nach seinem Selbst verbringt. Er verlässt seine Heimat Norwegen, um die Welt zu bereisen und reich und berühmt zu werden. Dabei trifft er auf Trolle, wird zum Sklavenhändler und sogar zum Kaiser der Irrenanstalt gekrönt. Erst als alter Mann kehrt er nach Hause zurück und erkennt, dass er sich auf der Suche nach sich selbst nie wirklich gefunden hat. Er findet Trost und Erlösung bei seiner Jugendliebe Solveig, die ihm verzeiht.

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Zwischen Ekstase und Stille: Eine Choreografie voller Kontraste

Ekstatische, fast rauschhafte Sequenzen wechseln mit Momenten stiller Verlorenheit. Die Tänzerinnen und Tänzer verkörpern rastloses Streben nach Sinn, innere Zerrissenheit, die Flucht vor sich selbst und das Ringen zwischen Traum und Realität, zwischen Illusion und Wahrheit.

Das Bühnenbild arbeitet mit reduzierten und symbolischen Formen. Dies wird durch gezielte Lichtgestaltung und Projektionen immer wieder neu interpretiert. Die Musik begleitet diese visuelle Erzählung auf vielschichtige Weise: mal sphärisch, mal rhythmisch treibend.

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Von „Ramayana“ zu „Peer Gynt“: Eine konsequente künstlerische Weiterentwicklung

Nach dem erfolgreichen Tanzstück „Ramayana“ führt Sergei Vanaev seine künstlerische Linie konsequent fort. Das Werk ist modern, vielschichtig bewegend und zeichnet sich durch eine eindrucksvolle Kostümvielfalt sowie einen bewussten, spannungsvoll eingesetzten Minimalismus im Bühnenbild aus. So wird aus dem dramatischen Gedicht ein poetisches Spiegelbild des Jetzt.

Weitere Informationen, Tickets und Termine HIER.

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