Inka Bause: “Mit dem Song meines Vaters hat vor 40 Jahren alles begonnen.”

Seit ihrem Debüt im DDR-Fernsehen mit gerade einmal 16 Jahren – Mitte der 80er-Jahre – hat sich Inka Bause von der jungen Schlagersängerin zur Entertainerin entwickelt. Millionen kennen sie heute als Gastgeberin der Kultsendung „Bauer sucht Frau“. Geboren 1968 in Leipzig, wuchs sie als jüngste Tochter des bekannten DDR-Komponisten und Schlagersängers Arndt Bause in einem musikalisch geprägten Elternhaus auf. In diesem Jahr feiert sie ihr 40. Bühnenjubiläum und lädt das Publikum im Vogtland zu einer besonderen musikalischen Zeitreise ein – mit Geschichten aus ihrem Leben, neuen Liedern und Klassikern ihrer Karriere. Wie sie auf vier Jahrzehnte im Rampenlicht zurückblickt, verrät sie im Interview:

In diesem Jahr ist 40-Jähriges Bühnenjubiläum. Wann und wo war denn damals eigentlich der erste Auftritt?

Bei der Silvester Show des DDR Fernsehens „Tempo 85“ – und da ich nicht mehr weiß, ob ich vor Mitternacht oder danach aufgetreten bin, habe ich einfach schon Ende letzten Jahres angefangen zu feiern.

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„Spielverderber“ ist ja vielen irgendwie doch im Ohr geblieben? Ist das Lied heute noch Teil des Programms?

Natürlich. Mit dem Song meines Vaters hat alles begonnen.

Trotz der Absage der Jubiläums-Tour finden zwei Konzerte statt – eins davon in Bad Elster. Was wird das Publikum denn zu hören bekommen?

 Erst einmal möchte ich dem König Albert Theater und seiner „Besatzung“ danken, dass sie nicht „abgesprungen“ sind… und den Mut haben, das durchzuziehen. Es haben sich auch einige Bauern angemeldet, um mit mir zu feiern – ich denke, wir bekommen den Saal voll. Ich werde Lieder aus meinem Leben singen. Es sind meine Hits, Songs von anderen Künstlern und natürlich die größten Hits meines Vaters. Spätestens dann steht der ganze Saal und feiert.

Viele verbinden Inka Bause mit der Sendung „Bauer sucht Frau“. Wie viele Jahre ist das schon Teil der Karriere?

Mittlerweile über 20 Jahre. Da vor acht Jahren auch noch „Bauer sucht Frau International“ dazugekommen ist, bin ich nun fast das ganze Jahr in Sachen Liebe unterwegs.

Gibt es eine besondere Erinnerung in Verbindung mit der Sendung? Es gab ja auch Hochzeiten. Kam zu jeder eine persönliche Einladung?

Das wunderbare an unserer Sendung ist, dass wir absolut seriös sind, was man leider nicht von allen TV Formaten sagen kann. Darum besteht keine Verpflichtung, mit dem TV-Team zu heiraten. Um so mehr freue ich mich, dass das eher die Ausnahme ist. Ich werde zu fast allen Hochzeiten eingeladen, was mich unglaublich stolz macht. Leider schaffe ich es einfach nicht, bei jeder dabei sein zu können. Natürlich bleiben mir viele wunderbare Momente in Erinnerung, z.B. die erste Taufe meines Lebens, die von Jorafina, der Tochter von Narumol und Josef. Auch ein besonderer Moment, als ich mit Schäfer Heinrich ganz alleine am Grab seiner Mutter Johanna war. Er hatte es sich gewünscht.

Wenn man beruflich so viel mit „Kennenlernen und Beziehung“ zu tun hat, gewinnt man privat einen anderen Blick darauf?

Bauer sucht Frau hat mein Leben mehr geprägt, als ich je gedacht habe. Diese gute Energie jeden Tag bei der Arbeit, die frische Luft, die wunderbaren Tiere. Ich liebe es, durch Deutschland, Europa und die Welt zu Reisen. Ich bin dankbar, nicht jeden Tag in einem TV Studio stehen zu müssen – unter Kunstlicht und Klimaanlage. Ich denke der Bauer hat mich gesund, jung und glücklich gehalten. Auch wenn ich oft friere bei der Arbeit.

Sieht man denn Teilnehmende der Sendung auch hin und wieder mal bei einem Konzert?

 Definitiv in Bad Elster. Es haben sich schon einige angemeldet. Zum Beispiel Bruno und Anja.

Zum Vogtland gibt es ja auch eine private Verbindung, also Erinnerungen an früher. Welche?

Abgesehen davon, dass ich hier sicher an jeder Ecke schon gesungen oder moderiert habe, habe ich meine Winterferien als Kind hier verbracht. Wir hatten Freunde, die für die Wintersport Nationalmannschaften gearbeitet haben. Sie haben uns für den Wintersport begeistert. Mein Vater war leidenschaftlicher, wenn auch mittelmäßiger Skifahrer. Und wir alle haben Klingenthal, Mühlleiten und Oberwiesenthal unsicher gemacht. Und wenn kein Schnee lag, haben wir die wunderbaren Orte und Museen des Musikinstrumentenbau erkundet.

Wenn zur Debatte stehen würde sich musikalisch nochmal komplett neu zu erfinden – welcher Musikstil wäre eine Option und warum?

Ich würde in die Kleinkunst gehen – also, Liederabende, Chansons, Jazz, Swing. Ich empfinde es als großen Luxus, vor wenigen interessierten Musikliebhabern zu singen und zu plaudern, als in einem Stadion aufzutreten. Obwohl ich ehrlich gesagt mehr Erfahrungen damit habe im kleinen Rahmen aufzutreten, als in Stadien – einen Versuch wäre es wert – dann natürlich tanzbare deutsche Popmusik. Wie gehabt. Ersteres nehme ich mir für meine reiferen Jahre vor.

Was bedeutet echtes Glück im Alltag?

Für mich ist alles Glück: Glück aufzuwachen, von meinen Hunden begrüßt zu werden, mich um meine Familie und Freunde zu kümmern, sie zu verwöhnen, ihnen zu helfen. Gesund zu sein. Mit einem Teil meines verdienten Geldes, anderen zu helfen, die es nötig brauchen: Obdachlosen, Musikschulen, Ärzten, die kostenfrei bedürftige Menschen im In-und Ausland operieren, Hospize, Frauenprojekte. Ich unterstütze aber auch finanziell NGO´s, die sich für Umwelt- und Artenschutz, Demokratie, Meinungsfreiheit, Aufklärung und Bildung einsetzen. Als nächstes steht ein Jugend- und Seniorenprojekt auf meiner Agenda. Ich sage dass nur, weil ich es als meine Pflicht ansehe mein Glück und Wohlstand zu teilen. Das macht eine funktionierende, menschliche Gesellschaft aus. Ich kenne viele, die so denken, aber es könnten bei weitem mehr sein.

Nachgefragt bei…Inka Bause
Lieblingsessen: Alles, was mit Liebe und guten Lebensmitteln zubereitet wurde. Gerne ohne Fleisch.
Lieblingsmusik: Wie beim Essen: Sie muss mit Liebe und guten Zutaten gemacht sein. Von Klassik über Jazz, Schlager bis Rock. Sozusagen von Bach bis Sleep Token.
Lieblingswort: Ich liebe die Deutsche Sprache und bin jeden Tag fasziniert von ihrem Reichtum Dinge, Gefühle, Stimmungen auf vielfältigste Weise auszudrücken. Ich sage wohl sehr oft: Augenscheinlich – sehr schön dieses Wort.
Lieblingsort: Dort wo die Menschen sind, die ich mag und liebe. Schweden und Skandinavien im Allgemeinen auf jeden Fall schon seit 35 Jahren.
Lieblingsmoment: Als ich meine Tochter zum ersten Mal im Arm gehalten habe und meine Hochzeit in Dänemark ein paar Wochen davor.

Tickets für Inka Bause am 1. November 2025 um 19:30 Uhr im König Albert Theater in Bad Elster HIER.

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