Gefühl und Groove: Das musikalische Jahr 2025 im Rückblick – Highlights, Alben, Konzerte

Es war ein Jahr der Kontraste: Dialekt-Pop neben Hochglanz-Rock, TikTok-Hits neben klassischen Radio-Dauerbrennern. Ganz vorne: „Wackelkontakt“ – ein Song, der aus dem Nichts kam und plötzlich überall war. Schrullig, tanzbar, maximal deutschsprachig. Daneben emotionaler Pop wie „Tau mich auf“, der zeigte, dass Verletzlichkeit wieder Mainstream sein durfte. Internationale Hits wie „APT.“ oder „Ordinary“ liefen parallel auf Dauerschleife – global gedacht, lokal geliebt.

Ganz oben stand mal wieder Taylor Swift mit einem Album, das gleichermaßen Pop-Event und Langzeitbegleiter war. Überraschend kraftvoll meldeten sich Linkin Park zurück: roh, direkt, ohne Nostalgie-Filter. Kein Rückblick, sondern ein Neuanfang. Im deutschsprachigen Raum blieb Kontra K eine feste Größe – Alben als Motivationstrainer, irgendwo zwischen Pathos und Stadiontauglichkeit.

Streaming mag alles sein – Live war 2025 wieder das Entscheidende. Großfestivals wie Rock am Ring oder Wacken Open Air fühlten sich weniger wie Pflichttermine, mehr wie Klassentreffen an. Alte Fans, neue Generationen, alle im gleichen Takt. Abseits der Massen zeigte das Wave-Gotik-Treffen, wie stark Szenen funktionieren, wenn sie sich treu bleiben. Musik als Identität – nicht als Trend.

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2025 war kein Jahr der komplett neuen Genres, sondern eines der Verschiebungen:

  • Deutschsprachige Musik blieb dominant – mutiger, eigenständiger, dialektreicher.
  • Pop durfte wieder groß sein, ohne ironische Distanz.
  • Streaming bestimmte weiterhin die Charts, aber Live-Erlebnisse bestimmten die Erinnerung.

Es war kein lautes Revolutionsjahr – aber ein ehrliches. Eines, in dem Musik wieder Nähe geschaffen hat. Zwischen Menschen. Zwischen Bühne und Publikum. Zwischen Kopfhörer und Realität. Ein Jahr, das man nicht nur gehört hat. Sondern gespürt.

Auch der Vogtlandstreicher hat einige Alben unter die Lupe genommen und war bei vielen Konzerten zwischen Bühne und der ersten Reihe (mit Verlinkung zu den Artikeln):

Die Top-Ten der Album-Rezensionen 2025:

  1. AnNa R. “Mut zur Liebe
  2. Kraftklub “Sterben in Karl-Marx-Stadt
  3. Sting “3.0 Live
  4. Queenz of Piano “Piano Cosmos
  5. Calum Scott “Avenoir
  6. Mark Keller “Songs of my life
  7. Stimmen der Berge “Auch für dich
  8. Schönherz & Fleer “Rilke Projekt – So viel Himmel
  9. Heaven Shall Burn “Heimat
  10. Northern Lite “Vorwärts Leben

Die Top-Ten der Konzert-Berichte 2025:

  1. Goethes Erben in Chemnitz
  2. Reborn Festival in Zwickau
  3. Pietro Lombardi in Bad Elster
  4. Ronan Keating in Zwickau
  5. Maite Kelly in Bad Elster
  6. Robbie Williams in Leipzig
  7. Andreas Gabalier in Schwarzenberg
  8. Sido in Chemnitz
  9. Parkway Drive in Leipzig
  10. Festival Mediaval in Selb
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Der Vogtlandstreicher wünscht sich für 2026: mehr Mut zur Kante, weniger glatte Playlisten-Produktionen, mehr eigenständige Sounds, live statt nur viral, Gefühl statt nur Format, Konzerte die überwältigen. Ob Stadion, Festival oder Club – entscheidend ist nicht der Hype, sondern der Moment. Musik ist Herzschlag oder – bestenfalls und – Hüftschwung. Alles andere ist nur Geräusch.

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