Fleisch & Blüte: Kristin Lehmann eröffnet Ausstellung im Forum K

Titelfoto: Stephanie Rössel
Ein zarter Duft von Vergänglichkeit und zugleich die rohe Präsenz des Lebendigen – diese beiden Pole durchzieht die neue Ausstellung „Fleisch & Blüte“ von Kristin Lehmann. Ab morgen verwandelt die Künstlerin die Räume der Galerie Forum K in ein intensives Spannungsfeld zwischen Körperlichkeit, Symbolik und gesellschaftlicher Wahrnehmung.

Am Freitag, 19. September 2025 um 19:30 Uhr, findet die Vernissage statt. Gäste erhalten die Gelegenheit, direkt mit der Fotografin ins Gespräch zu kommen und erste Eindrücke zu gewinnen. Der Ausstellungszeitraum läuft bis zum 11. Oktober 2025, sodass Interessierte mehrere Wochen Zeit haben, sich mit der Arbeit auseinanderzusetzen.

„Fleisch ist die organische Basis alles animiert Beweglichen. Im Fleisch steckt eine grundsätzliche generative Kraft und es birgt einen existenzphilosophischen Untergrund – im Körper, im Verkörpertsein“, sagt Kristin Lehmann. Mit „Fleisch & Blüte“ möchte sie dazu anregen, vertraute Bilder vom Frauenkörper zu hinterfragen und neue Sichtweisen zu öffnen.

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Zentrum der Ausstellung: Installation aus Ambrotypien

Im Mittelpunkt der Schau steht eine raumgreifende Installation. Dafür setzt die Plauener Künstlerin auf die historische Technik der Nassplattenfotografie, besser bekannt als Ambrotypie. Diese analoge Methode erzeugt Aufnahmen von bemerkenswerter Dichte, Materialität und Anmutung.

Die Installation besteht aus fragmentierten Aktfotografien, die unterschiedliche Körperpartien von mehr als einem Dutzend Frauen zeigen. Es handelt sich um Ausschnitte, Spuren, Details – die jedoch im Raum zu einer schwebenden, großformatigen Figur zusammengesetzt werden. Diese lässt sich aus zwei Blickwinkeln betrachten und erschließt sich dadurch auf mehreren Ebenen.

Frauenbilder zwischen Individualität und Verbundenheit

Lehmann betont die Botschaft ihrer Arbeit: „Frauen sind eigenständige Wesen mit einzigartiger Schönheit, frei von Konkurrenzdenken oder Rivalität. Sie sind keine Gegnerinnen im Kampf um Wertschätzung, keine Konkurrentinnen im Wettstreit um Zuneigung oder Aufmerksamkeit – sie sind Schwestern!“

Die Motive entstanden in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Frauen. Jede von ihnen ließ intime Detailaufnahmen ihres Körpers anfertigen. „Manche Körperstellen sind dabei durchaus eine Herausforderung. Welches Detail ich von welcher Frau zeige, habe ich erst am Ende entschieden“, erklärt die Künstlerin.

Im Nebenraum der Ausstellung werden zusätzlich Porträts aller beteiligten Frauen gezeigt, die den fragmentarischen Blick der Installation ergänzen und erweitern.

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