Die Sperrung der Pegnitzbrücken und die damit verbundenen Unterbrechungen auf der Sachsen-Franken-Magistrale stellen derzeit eine erhebliche Belastung für Anwohnerinnen und Anwohner sowie zahlreiche Pendlerinnen und Pendler dar. Das Beispiel zeigt deutlich, welche Konsequenzen entstehen, wenn dringend notwendige Sanierungen, Erneuerungen und Elektrifizierungsprojekte über Jahre hinaus verschoben werden.
In Berlin trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Bund, Ländern, Kommunen und Wissenschaft, um die Zukunft der Magistrale zu erörtern. Neben dem bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter waren auch Prof. Lukas Iffländer, Vizechef des Fahrgastverbandes Pro Bahn, sowie Prof. Arnd Stephan von der TU Dresden anwesend. Ziel des Treffens war, die Weichen für den weiteren Ausbau der Strecke zu stellen und über die Elektrifizierung zu diskutieren.
Für die Stadt Hof nahm Oberbürgermeisterin Eva Döhla persönlich an der Diskussion teil, um sich nachdrücklich einzusetzen. In ihrer Rede betonte sie: „Es gibt jetzt eine historische Chance für die Elektrifizierung und es wäre ein historisches Versäumnis, jetzt nicht die Mittel für die weiteren Planungen bereitzustellen. Es geht um mehr als nur um die Verkehrsanbindung einer Region. Es geht darum zu zeigen, dass der Staat handlungsfähig ist. Denn vom Scheitern und Schieben, vom Vertrösten und Versagen profitieren am Ende nur die populistischen Ränder. Der Bundestag hat die einmalige Chance, mit diesem Projekt nicht nur eine Infrastruktur mit nationaler und internationaler Bedeutung voranzubringen, sondern auch zu beweisen, dass sich die Abgeordneten ganz direkt und unmittelbar für das Leben und die Wirtschaft einer Region einsetzen.“

Wirtschaftlichkeit und rechtliche Rahmenbedingungen stimmen
Eine aktuelle Kosten-Nutzen-Untersuchung hat die Wirtschaftlichkeit bestätigt. Auch die rechtlichen Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme der Planungen sind erfüllt. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung unterstreicht die besondere Priorität solcher Projekte mit internationaler Bedeutung, vor allem bei grenzüberschreitenden Verkehrsachsen nach Tschechien und Polen.
Die für 2030 geplante Erneuerung der Pegnitzbrücken sollte idealerweise gleichzeitig mit der Elektrifizierung erfolgen. Eine kombinierte Umsetzung würde nicht nur die Sperrzeiten reduzieren, sondern auch Synergien in Planung und Finanzierung nutzen. Damit könnte die Region langfristig von einer modernen, leistungsfähigen Infrastruktur profitieren und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit im grenzüberschreitenden Verkehr gestärkt werden.


Redaktion
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