Titelfoto: Oliver Breu
Ob auf Festivalbühnen, in TV-Formaten oder bei intimen Clubkonzerten – C.B. Green versteht es, sein Publikum zu berühren. Aktuell begleitet er Bonnie Tyler als Support auf ihrer „JUST LIVE“-Tour durch Deutschland, die Schweiz und Luxemburg.
C.B. Green – bürgerlich Clemens Benecke – ist Singer-Songwriter und Gitarrist aus Süddeutschland. Er begeistert mit eingängigen Melodien, ehrlichen Texten und musikalischem Feingefühl.
Bonnie Tyler nimmt den Künstler nicht nur seit Jahren mit auf Tour, sondern coverte sogar seinen Song Somebody’s Hero. Grund genug, mit ihm über Musik, Kreativität und den Menschen hinter den Songs zu sprechen:
Wie entsteht ein Song bei dir – was kommt zuerst: Text, Melodie oder ein Gefühl?
Zunächst ist da meist eine Melodie, eine Hookline. Manchmal kommt sie während ich mit meinem Hund draußen unterwegs bin, meistens aber wenn ich am Üben und Herumprobieren bin. Mit der Gitarre in der Hand. Eine bestimmte Akkord- oder Tonkonstellation kann mich dann inspirieren und ich versuche Melodien und Harmonien zu verbinden und ein schönes Ganzes zu kreieren. Anfangs gibt es zwar noch keinen Text, aber meist ein, zwei Worte, die phonetisch gut passen könnten. Oft sind diese Worte dann auch Anstoß zu einem Text.
Worüber schreibst du am liebsten, und warum?
Ich schreibe über das Leben, oft auch mein Leben. Über Erlebtes, manchmal auch über etwas, das ich mir wünsche. Öfter kommt auch etwas Gesellschaftskritik oder Romantisches in die Texte. Die Liebe darf nicht fehlen. Und meine positive Grundeinstellung.
Gibt es einen Song von dir, der dir besonders am Herzen liegt? Was steckt dahinter?
Meistens berührt mich der Song am meisten, an dem ich gerade arbeite. Da er neu ist und aufregend während des Komponierens. Wenn mir Ideen in den Kopf fallen erfüllt mich das jedes Mal. Kreativität ist ein Geschenk und ich bin sehr dankbar dafür.
Hat sich dein Stil im Laufe deiner Karriere verändert?
Ich glaube nicht sehr. Natürlich entwickelt man sich weiter und mit mehr Erfahrung feilt man noch etwas anders an den Titeln. Aber im Grunde war ich immer, und bin ich immer noch, ein Songmensch. Schöne und ergreifende Melodien und Harmonien sind für mich entscheidend für einen guten Song, ebenso ein Text mit Sinn und gewisser Tiefe.
Wie wist es, mit Bonnie Tyler zu arbeiten? Vor allem aber, wie ist es, wenn sie deinen Song singt?
Für mich ist die Zusammenarbeit eine große Ehre. Liebevoll und von gegenseitigem Respekt geprägt. Es spornt mich an und macht verdammt viel Spaß. Über meine Konzerte mit Bonnie lernte ich auch ihren Produzenten David Mackay (Bonnie Tyler, Rod Stewart, Cliff Richard, Eric Clapton, Bee Gees uvm.) kennen, wir arbeiten sehr gerne zusammen. Er ist für mich wandelnde Musikgeschichte, zudem ist auch er sehr liebenswert, eine Bereicherung für mein Leben. Bonnie ist ein Weltstar und ich habe großen Respekt vor dem was sie erschaffen hat, vor ihrer Karriere, ihrer Erfahrung. Wenn also so jemand Deinen eigenen Titel singt, dann ist das schon ein kleiner Ritterschlag…
Was macht für dich ein gutes Konzert aus ?
Ganz einfach. Wenn Dein Herz lacht. Musik muss ins Herz und in den Bauch gehen. Dann ist sie gut.
Gibt es Künstlerinnen/Künstler, mit denen du unbedingt noch arbeiten möchtest?
Es gibt unheimlich viele begabte KünstlerInnen, ein paar Male hat die Zusammenarbeit schon wunderbar geklappt. Von „unbedingt“ zu sprechen ist vielleicht auch zu hoch gegriffen, da man ja an viele Artists gar nicht ran kommt. Ich gehe meinen Weg und wenn ich auf jemanden treffe, der/ die musikalisch gut zu mir passt, dann gerne.
Wie empfindest du den Wandel der Musikbranche – vom Album zum Streaming
Früher habe ich mir da oft den Kopf zerbrochen, natürlich ändert sich alles, es wird nicht unbedingt leichter. Da ich aber ohnehin nichts ändern kann, versuche ich immer mit der aktuellen Situation bestmöglich umzugehen. Also kann man auch C.B.Green streamen. Dennoch gibt es mein neues Album auch physisch – vielleicht bin ich da etwas nostalgisch? Ja, bin ich. :)
Was war die größte Herausforderung in deiner bisherigen Karriere?
Die Musikindustrie war stets der größte Stein im Weg. Sie hat mich Tränen, Zeit, Kraft und Geld gekostet. Nach langer Zeit immer noch dabei zu sein bedeutet sicherlich auch Ausdauer.

Du hast auch Musik für Werbung gemacht – magst du erzählen wie das kam?
Ein Beispiel. Eines Tages rief die Chefin von „mydays“ an und sagte mir, sie hätte sich schockverliebt. In meinen Song „Somebody‘s Hero“. So kam ein schöner Deal zustande der immerhin über fünf Jahre lief. Mit massiver TV Präsenz auf fast allen Sendern. Ich bin immer fleißig und bringe meine Musik unter‘s Volk. Schreibe, veröffentliche, promote. Man kann dem Glück auf die Sprünge helfen indem man sich bewegt. Das ist sicher nicht einfach, aber – es hilft!
Wie bist du zur Musik gekommen – erinnerst du dich an den Moment, in dem du wusstest: Das will ich machen?J
Ja, das weiß ich noch genau. Ich bekam mit acht Jahren meine erste Gitarre geschenkt. Was ich damit anstellen konnte fand ich so wunderbar, dass ich mich damals für einen Weg entschied, auf dem ich noch heute sehr glücklich bin.
Magst du etwas über dein aktuelles Album erzählen?
Mein Album „CB“ umfasst 12 eigene Songs, die von Liebe, Fernbeziehung, gesellschaftlichen Themen bis hin zu Gesellschaftskritik, Leidenschaft und dem plötzlichen Lebenswandel, handeln. Da drei unterschiedliche Produzenten am Werk waren, klingen die Songs von klassisch-rockig über modern bis poppig. Jeder Produzent (David Mackay, Patrick Schmiderer, Corni Bartels) hat tolle Arbeit geleistet. Die meisten Stimm- und Gitarrenaufnahmen habe ich in meinem eigenen Studio gemacht, den Rest haben die Produzenten jeweils in ihren Studios (mit fantastischen Live- und Studiomusikern) aufgenommen. In Deutschland, Österreich und in UK.
Nachgefragt bei…Clemens Benecke
Lieblingsessen: Spaghettieis mit frischen Erdbeeren und besonders viel Soße |
Lieblingsmusik: Die, die ins Herz geht. Der Stil ist nicht unbedingt entscheidend. |
Lieblingswort: Spunk |
Lieblingsort: …die Natur |
Lieblingsmoment: JETZT |
Mehr über C.B. Green HIER. Der Konzertbericht zum Auftritt in Zwickau: Glitzer, Glamour und Gänsehaut: Bonnie Tyler begeistert mit Reibeisenstimme in Zwickau
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