In Bautzen fing alles an. Mit Notizbuch und Wasserfarben zog Veit Larisch los, ohne festen Plan – „Mal sehen, was passiert.“ So begann vor fünf Jahren seine Leidenschaft für das Urban Sketching, das ihn seither nicht mehr loslässt. Der Wahl-Plauener ließ sich in die Stadt treiben, suchte sich ein Motiv und begann zu zeichnen. Es dauerte nicht lange und er spürte neugierige Blicke über seiner Schulter. “Das war total ungewohnt, aber ich ließ mich einfach darauf ein und so gab es von Anfang an ein gewisses Feedback”, erinnert er sich.
Was ist Urban Sketching? Die Kunst des spontanen Zeichnens
Urban Sketching ist ein besonderer Stil, bei dem Stadtmotive, Menschen und Straßenszenen in lockeren, oft schnellen Strichen festgehalten werden. Eher locker, expressiv und nicht auf Perfektion ausgerichtet, geht es mehr um das Festhalten von Momenten als um technische Genauigkeit.
Andalusien und andere inspirierende Orte
Blättert man durch seine Skizzenbücher, fällt sofort die emotionale Kraft seiner Kunstwerke auf. Neben einigen deutschen Städten sind es vor allem Motive von lebendigen Straßen und grüne Gassen, die ins Auge stechen und direkt Urlaubsfeeling verbreiten. „Andalusien war ein Traum. Dort habe ich mir immer wieder neue Perspektiven gesucht“, erzählt der 57-Jährige. Jedes seiner Werke zeigt seine persönliche Sicht auf die Welt – nicht immer realitätsgetreu, aber immer erkennbar und voller Atmosphäre.
Plauener Stadtansichten als Postkarten – Kunst zum Mitnehmen
Auch in Plauen hat Larisch seine Spuren hinterlassen. Drei seiner Stadtansichten – die Weberhäuser, die Schlossterrassen und der Komturhof – sind als Postkarten erhältlich. Der Regionalwarenladen bietet sie als kleine Erinnerungsstücke oder Kunstwerke zum Verschenken an. Sie sind nicht nur ein Gruß aus der Stadt, sondern auch ein Ausdruck seiner einzigartigen Sichtweise auf die Region.


Im September gab es in Plauen das erste Urban-Sketching-Festival bei dem 60 Teilnehmende mit Block und Farbe in der Innenstadt unterwegs waren. Ob es eine Wiederholung gibt, ist für die beiden Organisatoren Michael Persch und Veit Larisch noch offen.
Von Airbrush bis Kanzleramt – ein vielseitiger Künstler
Geboren in Gera, wollte Veit Larisch ursprünglich Theatermaler werden. Doch da kein Platz mehr im Malsaal war, schlug er einen beruflichen Weg in der Metallbranche ein. Bei einem Infotag an der Uni, die er ausgewählt hatte, sah er, dass es dort ein Magazin gab. Und so war schnell klar, dass er sich dort künftig beteiligen wollte. Früher habe er viel mit Airbrush gearbeitet und durfte sogar mit anderen Künstlerinnen und Künstlern seine Arbeiten im Kanzleramt ausstellen.
Neue Wege: Lehrer, Grafiker und Teil der Kunstszene
Heute hat Veit Larisch eine völlig neue Richtung eingeschlagen. Als Lehrer für digitales Gestalten am BSZ e.p. Plauen gibt er seine kreative Erfahrung an junge Menschen weiter. Daneben realisiert er grafische Projekte und engagiert sich aktiv in der lokalen Kunstszene. Er ist nicht nur im Vorstand der Galerie Forum K, sondern auch Teil der Künstlergruppe Art Collectiv.
Nachgefragt bei…Veit Larisch
Lieblingsessen: Gnocchi mit knusprigem Salbei |
Lieblingsmusik: Get Well Soon (Indie-Rock-Band) |
Lieblingswort: Pausentaste |
Lieblingsort: Bank unter meinem Walnussbaum |
Lieblingsmoment: Aufguss in der Sauna |
Mehr Informationen zu Veit Larisch HIER.

Redaktion
Vogtlandstreicher - Das Nachrichtenmagazin berichtet 24/7 über die Themen im Vogtland aber auch überregional aus den Bereichen Sport, Kunst und Kultur.