Alle Fotos und Videos: Ricardo Rössel
Wenn 35.000 Menschen drei Tage lang zwischen Sonne, Mond und Sternen tanzen, ist klar: Das Sonne-Mond-Sterne Festival hat wieder geliefert. Vom 8. bis 10. August verwandelte sich das Areal an der Bleilochtalsperre in Saalburg in ein pulsierendes Mekka für elektronische Tanzmusik. Und wie immer war es mehr als nur Musik – es war ein Gesamterlebnis aus Sound, Licht, Wasser, Camping und einer Community, die tagelang feierte.
Wer Festival-Camping liebt, war schon am Mittwoch vor Ort. Am Donnerstagabend stieg das Kickoff-Event vor dem Hauptgelände. Dort sorgten TiefundTon, Taktstörer und Tekk-Schuster mit treibendem Sound – weniger klassischem Techno, sondern echtem Tekk – für den ersten musikalischen Vorgeschmack.
Auftakt mit Orchester und visuellen Highlights
Der Freitag begann mit einem besonderen Ritual: Green AK, eine Art Festival-Orchester, interpretierte bekannte Songs auf ganz eigene Weise. Die Festivalbühnen boten visuell ebenso viel wie akustisch. Musikalisch lieferte der Tag große Namen. Charlotte de Witte brachte ihre markante Techno-Energie, Paul Kalkbrenner spielte gewohnt massentaugliche, aber kraftvolle Sets, Finch und weitere Acts sorgten für ein breites Spektrum. Dennoch war die Mainstage nicht für alle der Favorit – vor allem das Gedränge direkt am linken Bühnenrand nervte viele Besucher.
Publikumslieblinge und überfüllte Techno-Höhlen
Der „Maincircus“ avancierte zur heiß begehrten Techno Festival Deutschland-Location. Allerdings war der Andrang so groß, dass viele Fans zu Acts wie I Hate Models, KomaCasper oder Holy Priest gar nicht mehr hineinkamen. Die ganz großen Techno Acts fanden nicht auf der “Second Stage” mit viel Platz statt, sondern in einem geschlossenen Raum.
Auf der Second Stage hingegen begeisterten Klangkuenstler, Kobosil, KUKO und einige andere vom renommierten 44 Label. Das “Fortress” war reine Techno-Area mit kreativem Container-Aufbau, besonderen Publikumsplätzen und einem ganz eigenen Feeling.
Vielfalt auf den kleineren Bühnen
Neben den großen Floors gab es kleinere Festivalbühnen, auf denen Uptempo-Sets und Mainstream-Disco-Sounds liefen. Nicht jedermanns Geschmack, aber perfekt für Fans von breiterer Stilvielfalt.
Einer der Überraschungsmomente des Wochenendes war Scooter. So entpuppte sich das Set als energiegeladenes Highlight. Auch Anyma punktete mit atmosphärischen Beats und spektakulären visuellen Effekten.
Für viele waren DYEN, KUKO und Klangkuenstler die wahren Stars – technisch brillant, stimmungsvoll und mit internationalem Niveau. Besonders „Kalte Liebe“ und ihre Performance blieben in Erinnerung.
Organisation, Sicherheit und Atmosphäre
Trotz des Andrangs auf einzelne Bühnen lief das Festival organisatorisch reibungslos: Es gab ausreichend Essen, Getränke, Platz zum Chillen, Bademöglichkeiten am See und Aktionen drumherum. Das Feuerwerk setzte am Ende ein optisches Ausrufezeichen.
Auch aus polizeilicher Sicht verlief das Event überwiegend friedlich. Insgesamt gab es rund 120 Straftaten – halb so viele wie im Vorjahr – vor allem kleinere Drogendelikte, Diebstähle und vereinzelte Körperverletzungen. Drei Security-Mitarbeiter und fünf Polizisten wurden verletzt. Ein Diebstahl größerer Musikboxen konnte schnell aufgeklärt werden.
Das SonneMondSterne Festival 2025 zeigte einmal mehr, warum es zu den größten und beliebtesten Open-Air-Festivals für elektronische Tanzmusik in Deutschland gehört. Friedlich, bunt, laut – mit Headlinern von Paul Kalkbrenner bis Charlotte de Witte, von Scooter bis Klangkuenstler – und einer Kulisse, die ihresgleichen sucht.