Foto: Stephanie Rössel
Gegen Jahresende gab es erfreuliche Neuigkeiten für das Projekt „Bruchstelle 1938“ in Plauen: Die dringend benötigte Förderung für die Sicherung der Synagogenmauer an der Engelstraße wurde bewilligt.
Großteil der Finanzierung durch Denkmalförderung gesichert
Der Fördermittelbescheid des Freistaates Sachsen ermöglicht eine Förderung in Höhe von 85 Prozent. „Die Förderung versetzt uns in die Lage, nun mit den dringend notwendigen Bauarbeiten starten zu können, damit die Mauer gesichert und entlastet werden kann. Dies ist der Ausgangspunkt für den Gedenkort, der hier entstehen soll“, erklärte Kulturbürgermeister Tobias Kämpf erfreut.
Die Stadt Plauen bringt einen Eigenanteil ein, der vollständig aus dem Crowdfunding des vergangenen Jahres finanziert werden kann. Über 21.000 Euro wurden gesammelt – ein Erfolg, der vor allem auf die Spendenbereitschaft von Privatpersonen, Plauener Kirchgemeinden, der Jüdischen Gemeinde Chemnitz sowie Unternehmen zurückzuführen ist.
Bauarbeiten an der historischen Mauer beginnen im Sommer 2024
Derzeit laufen die konkreten Vorbereitungen für die Maßnahme. Die Umsetzung liegt beim Fachgebiet Tiefbau Plauen, das sich an Gutachten von Bausachverständigen orientiert.

Die unter Denkmalschutz stehende historische Mauer war über Jahrzehnte hinweg zweckentfremdet und zur Hangsicherung genutzt worden – ein Umstand, der ihre statische Stabilität stark beeinträchtigte. Jetzt soll das Erdreich hinter der Mauer entfernt und durch eine Schwergesichtswand ersetzt werden. Diese wird sowohl die Böschung stützen als auch die Mauer zusätzlich absichern.
Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im Sommer 2024. Projektkoordinator Clemens Uhlig warnt jedoch vor möglichen Überraschungen: „Es ist unklar, in welchem Zustand die Mauer mittlerweile ist. Die Notsicherung von 2022 stellte nur ein Provisorium dar. Die Probleme durch Wassereintrag und Ausbrüche aus dem Mauerwerk dürften sich seither nicht verbessert haben – im Gegenteil.“
Gedenkort in Plauen nimmt Form an
Im 95. Jahr nach der Weihe der Synagoge Plauen, die 1930 als bedeutendes Bauwerk der Israelitischen Religionsgemeinde errichtet und 1938 zerstört wurde, steht zumindest der Erhalt dieses Relikts nichts mehr im Wege. Parallel zu den Bauarbeiten laufen die Planungen für den künftigen Gedenkort weiter.
Weitere Informationen sind auf der offiziellen Projektseite der Stadt Plauen abrufbar: www.plauen.de/bruchstelle1938.
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