Michael Börner: Über Visionen, große Pläne und einen besonderes Dinner in Bad Elster

Michael Börner hat sich vor rund zehn Jahren bewusst für Bad Elster entschieden. Im Interview erzählt der Wahl-Vogtländer, welche Veränderungen er angestoßen hat, was ihm die Stadt bedeutet und gewährt persönliche Einblicke hinter die Kulissen seines Wirkens:

Was genau ist deine Aufgabe im Hotel König Albert?

Ich verantworte als stellvertretender Hoteldirektor und Prokurist die Bereiche Sales & Marketing sowie die strategische Entwicklung. Mein Fokus liegt darauf, gemeinsam mit unserem Team das Hotel König Albert nachhaltig zu positionieren, Gästeerlebnisse zu optimieren und unsere Marke weiterzuentwickeln. Außerdem begleite ich Personal- und Führungsthemen, baue Kooperationen aus und entwickle neue Event- und Marketingformate – wie zum Beispiel den Ball de Culinaire.

Du kommst ursprünglich aus Guben – inzwischen bist du schon einige Jahre im Vogtland und liebst besonders Bad Elster sehr?

Ja, genau. Geboren in Guben, bin ich 1999 nach Berlin gezogen und habe dort rund 20 Jahre gelebt und gearbeitet – vor allem in der Musik- und Eventbranche, bei Tropical Islands und in der Hotellerie. Diese Zeit war extrem prägend, weil ich dort ein tiefes Verständnis für Gästebedürfnisse, große Veranstaltungslogistik und Markenführung entwickeln konnte. 2015 kam ich das erste Mal nach Bad Elster – zunächst in einer Ferienwohnung – und habe mich sofort in die Region verliebt. 2016 zog ich dann ganz hierher, in meine eigene Wohnung. Bad Elster hat eine einzigartige Mischung aus Natur, Kultur und Gastlichkeit, die mich seitdem begeistert und inspiriert.

Der Ball de Culinaire hat sich zu einem festen Bestandteil im Veranstaltungskalender von Bad Elster entwickelt. Wie kam es ursprünglich zur Idee für dieses Varieté-Dinner-Event?

Eine spannende Frage! Mein beruflicher Hintergrund liegt in der Welt der Veranstaltungen, Reisen und insbesondere Musikreisen. Als ich, gerade neu in Bad Elster zugezogen, das Königliche Kurhaus zum ersten Mal betrat, war ich sofort fasziniert – ich wusste: Hier möchte ich auch einmal ein Event realisieren. Mein Wunsch war es, Kulinarik und Kultur auf eine neue, emotionale Art zu verbinden – in einem Format, das nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Ich wollte aber nicht nur den Gästen etwas Besonderes bieten, sondern auch dem Küchen- und Servicepersonal eine Bühne abseits des gewohnten Hotelalltags eröffnen. Es sollte ein Highlight für die Menschen in Bad Elster werden – ganz im Sinne der Tradition des Ortes als Erlebnisstätte. Anfangs war auch das Restaurant ‚Das Albert‘ noch in Betrieb – mit einer hochkarätigen Küche und ich sah die Möglichkeit, unseren Übernachtungsgästen etwas Außergewöhnliches zu bieten. Ich hatte bereits Erfahrung mit Open-Air-Veranstaltungen und darin, Gebäude in Szene zu setzen – das hat perfekt gepasst. In diesem Jahr findet er am 28. und 29. November 2025 statt.

Inwiefern spiegelt das die Philosophie und den Anspruch des Hotel König Albert wider?

Der Ball ist für mich ein lebendiges Spiegelbild dessen, wofür wir als Hotel stehen: Stil, Qualität, Individualität und das Streben, Menschen wirklich zu begeistern. Es geht uns nicht nur um die Bühne – sondern darum, alle Beteiligten wahrzunehmen, auch hinter den Kulissen. Wir wollen Erlebnisse mit Charakter und emotionaler Tiefe schaffen.

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Du hast aber noch mehr Visionen und bist auch gerne kreativ!? Was sind deine Ideen und Träume für deinen Schaffensraum?

Mein Traum ist es, gemeinsam mit unserem großartigen Team das Hotel König Albert konsequent weiterzuentwickeln und zu einem Leuchtturm für Qualität, Gastlichkeit und besondere Erlebnisse in Sachsen zu machen. Besonders spannend finde ich die Perspektive, mit dem zukünftigen Boutiquehotel Königin Carola und dem neuen Elstercamping ganz unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen – vom exklusiven Genussreisenden bis zum naturverbundenen Aktivgast. Beide Projekte eröffnen uns als Team neue Erlebniswelten und frische Impulse für Bad Elster, ohne dass wir unsere Kernwerte – Qualität, Authentizität und Gastfreundschaft – aus den Augen verlieren. Langfristig sehe ich hier die Chance, Schritt für Schritt gemeinsam einen echten Resort-Charakter zu schaffen: eine Dachmarke, die unterschiedliche Häuser, Stile und Erlebniswelten vereint – und Gästen wie Mitarbeitenden das Gefühl gibt, Teil eines großen, inspirierten Ganzen zu sein. Dieses Zusammenspiel aus Kultur, Natur, Gastlichkeit und Teamgeist kann Bad Elster nachhaltig stärken und als Destination einzigartig positionieren.“

Nachgefragt bei…Michael Börner
Lieblingsessen: „Wirsingrouladen – am liebsten klassisch, wie ich sie aus meiner Kindheit kenne. Deftige Hausmannskost, die gleichzeitig Herz und Bauch wärmt. Für mich ist das ein Stück Heimat und Geborgenheit auf dem Teller.“
Lieblingsmusik: „Musik, die mich berührt – das kann ein zarter Jazz-Abend sein, Filmmusik mit großen Emotionen oder elektronische Musik auf einer langen Autofahrt. Entscheidend ist nicht das Genre, sondern dass der Song etwas in mir auslöst.“
Lieblingswort: „Hakuna Matata – weil es mich an Leichtigkeit, Lebensfreude und Gelassenheit erinnert. Ein Motto, das im hektischen Alltag daran erinnert, die Dinge auch einmal entspannt zu sehen.“
Lieblingsort: „Die Natur rund um Bad Elster – sei es auf dem Motorrad durchs Vogtland, beim Wandern im Wald oder am Ufer eines stillen Sees. Orte mit Weite und Ruhe inspirieren mich, lassen mich durchatmen und geben Kraft.“
Lieblingsmoment: „Die Zeit mit meinen Kindern – ob beim gemeinsamen Kochen, Toben oder auf Reisen. Das sind die Momente, in denen ich alles andere vergesse, präsent bin und das Leben wirklich spüre.“

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