Konzert-Highlight in Zwickau: Sting bringt Police-Sound in Überlänge auf die Bühne

Titelfoto: B. Smith
Für viele Menschen im Golden Circle war der Donnerstagabend auf dem Platz der Völkerfreundschaft eine musikalisch emotionale Erfahrung. Sie würden wohl sagen, das Konzert sei „mitreißend und intim“ gewesen – eine treffende Beschreibung für die entschlackte, aber umso eindringlichere Performance des britischen Weltstars. “Wir freuen uns zum ersten Mal hier in Zwickau zu sein”, hatte Sting sich auf deutsch antrainiert.

Die eher zurückhaltende Bühnenkulisse rückte die Musik in den Vordergrund. Es war kein Spektakel der Pyrotechnik. Die Lichteffekte wirkten eher beim entfernteren Blick von der Bühne. Im Gegensatz zu großen Bühnenshows lebte dieser Auftritt von der musikalischen Präzision und der Authentizität dreier Künstler, die perfekt aufeinander eingespielt sind.

Sting setzt auf die minimalistische Trio-Besetzung gemeinsam mit Dominic Miller an der Gitarre und Chris Maas am Schlagzeug.

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Klassiker in neuem Gewand: Sting liefert Long-Versionen und Soli

Statt Studiofassungen gab es Long-Versionen zahlreicher Songs wie „Message in a Bottle“, „Englishman in New York“, „Every Little Thing She Does Is Magic“ und „Fields of Gold“ . Sting spielte dabei souverän seinen originalen Fender Precision Bass aus den 1950er Jahren. Auch wenn die Stimme ab dem dritten Lied deutlich kratziger wurde, sind dem Frontmann die 73 Jahre nicht anzusehen.

Geprägt wurde der Abend auch durch spontane Improvisationen, die bisweilen fast zu ausgedehnt wirkten. Doch diese verspielten Elemente offenbarten zugleich eine enorme Virtuosität. Und am Ende gibt es nicht so oft die Chance, handgemachte medleyartige Übergänge und Soli dieser Art zu erleben.

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Foto: B. Smith
Von den Dächern der Stadt: Konzert mit weitem Radius

Während die Atmosphäre im inneren Bühnenbereich von großer Aufmerksamkeit geprägt war, ging es im äußeren Bereich lockerer zu. Für alle, die weit weg von der Bühne waren, hatte es ein wenig mehr Hintergrundmusikcharakter. Dort wurde auch geplaudert, ein bisschen getanzt oder einfach relaxt – ein Spiegelbild eines doch warmen Sommerabends.

Selbst ohne Ticket war das Konzerterlebnis möglich. Rund um den Platz versammelten sich hunderte Menschen, die das Ganze aus der Ferne genossen. Die Sichtverhältnisse waren dabei überraschend gut. Einige Zuschauer beobachteten alles sogar von den Dächern ihrer Wohnhäuser – und blickten auf tausende Menschen, die nach wie vor von der Strahlkraft der Police-Ära beeinflusst sind.

Entspannte Lage dank guter Organisation

Das befürchtete Verkehrschaos blieb aus. Der Veranstalter hatte offenbar mitgedacht. Ausreichend Versorgungsstände, reibungslose Einlasskontrollen und eine effiziente Verkehrslenkung sorgten für einen rundum entspannten Ablauf.

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