“Freies Land” von Florian Kirner: Ein Prinz zieht ins Schloss und schreibt Geschichte

alle Fotos: F. Kirner
Man stelle sich das einmal bildlich vor: Ein Bayer mit dem Künstlernamen Prinz Chaos II stapft in die Thüringer Provinz, um ein marodes Schloss nicht nur zu retten, sondern auch mit Kultur und jeder Menge Geschichten zu füllen. Klingt nach einem Drehbuch? Nein – das ist Realität, und genau diese erzählt Florian Kirner in seinem Buch „Freies Land!“, das er nun sogar als Hörbuch eingelesen hat.

Spektakuläre Geschichte über die Integration und Sturheit eines Bayern in Ostdeutschland

Schon der Untertitel lässt es ahnen: Hier geht es nicht um eine staubtrockene Abhandlung, sondern um ein Abenteuer, bei dem Integration auf bajuwarische Dickköpfigkeit trifft. Das Ergebnis sind „vollgestopft mit saukomischen und hochdramatischen Begebenheiten“ – so beschreibt es der Autor selbst.

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Wer glaubt, Denkmalpflege in Thüringen sei ein romantisches Hobby, wird hier eines Besseren belehrt. Zwischen Baustellenstaub und Antragsformularen entfaltet sich ein groteskes Schauspiel, das Kirner mit feiner Ironie schildert. Bürokratische Hürden prallen auf kreative Visionen – ein Konflikt, der wie gemacht ist für literarische Pointen.

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Doch das Buch bleibt nicht bei Formularen stehen. Es geht auch um die Menschen, die den ländlichen Raum prägen – samt ihren Abgründen und Schönheiten. Dazu kommen legendäre Schlossfeste in Thüringen, die an Ekstase, Wahnsinn und kultureller Vielfalt kaum zu überbieten sind. Hier tummeln sich Wandergesellen, Paradiesvögel und jede Menge Charaktere, die Stoff für Geschichten liefern.

Ein Blick auf die Thüringer Provinz ohne Nostalgie

Statt Klischees oder wehmütiger Rückblicke zeichnet Kirner ein ehrliches Bild. Ein Blick auf die Thüringer Provinz fernab von Wessi-Klischees und ostdeutscher Nostalgie – kurz gesagt: der Bericht von einem, der auszog, in der innerdeutschen Fremde eine Heimat zu finden. Genau das macht den Reiz von Freies Land! aus. Hier wird nicht verklärt, sondern beobachtet – oft humorvoll, manchmal dramatisch, immer mitten aus dem Leben.

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Vom Buch zum Hörbuch: Florian Kirner liest selbst

Wer selbst nicht lesen möchte, kann nun hören. Das Werk ist als Hörbuch beim Slowbudget Verlag erschienen, eingelesen von Kirner persönlich. Damit bekommt der Text noch einmal eine eigene Note – schließlich kennt niemand die feinen Zwischentöne seiner Geschichte besser als der Autor selbst.

Zum Hörbuch HIER.

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