Titelfoto: Stephanie Rössel
Wenn schon am Vormittag rot-weiß-karierte Halstücher, Dirndl und Lederhosen in einer Stadt das Bild bestimmen, dann hat das mit einem ganz bestimmten Künstler zu tun. Volksrock’n’Roller Andreas Gabalier kehrte am Freitag zurück auf die Waldbühne Schwarzenberg und sorgte für eine Show, die nicht nur in die Beine, sondern auch tief unter die Haut ging
Mit großer Vorfreude versammelten sich Fans viele Stunden vor den offiziellen Einlass mit dem unerschütterlichen Ziel: Erste Reihe oder gar nicht.
11.500 Fans warteten in der ausverkauften Arena auf den Moment, in dem der Steirer mit Sonnenbrille und Lederhose endlich die Bühne betreten würde.
Matakustix als Vorband: Kärntner Groove trifft Erzgebirgs-Glut
Den Anfang machten Matakustix, eine Formation aus Klagenfurt, die Dialektpop, Volksmusik und moderne Beats so charmant vereint, dass selbst die eher gemütlichen Reihen ins Wippen kamen. Der Mix aus handgemachtem Sound, Augenzwinkern und tanzbaren Rhythmen traf den Nerv Die Vorband war ein willkommener Start in den Abend.
Als auf den LED-Wänden der Countdown begann – „10…9…8…“ – kochten die Reihen. Mit jedem Takt steigerte sich die Lautstärke der Menge. Dann die ersten Akkorde, das erste Stampfen. Und plötzlich war er da. Andreas Gabalier betrat die Bühne, rief sein markantes „Hodi odi ohh di ho di eh“ – und ließ Schwarzenberg erzittern. Das Publikum verwandelte sich augenblicklich in einen kollektiven Chor aus Begeisterung.
Alle Fotos vom Konzert von Stephanie Rössel
Gabalier: Mehr als zwei Stunden Emotion und Energie
In der folgenden Show durchpflügte der Volksrock’n’Roller seine gesamte musikalische Vita. Ein Feuerwerk der Gefühle, das zwischen heiterem Hoch und bewegtem Innehalten pendelte.
Einer der ersten Songs des Abends war „Verdammt lang her“, eine kraftvolle Rückschau. Danach wechselten sich Partynummern mit nachdenklichen Balladen ab – ein Wechselbad, das Gabalier mit Leichtigkeit inszenierte. Auch weniger bekannte Titel fanden Platz.
„Hulapalu“ wird zum Berg-Chor – „Amoi seg’ ma uns wieder“ sorgt für Tränen
Bei „Hulapalu“ vibrierte die Luft – jede Stimme, jedes Klatschen wurde Teil des kollektiven Ausnahmezustands. Als später „Amoi seg’ ma uns wieder“ angestimmt wurde, gingen nicht nur unzählige Handylichter an. Auch so manches Taschentuch wurde gezückt.
Auch abseits der Bühne funktionierte alles wie am Schnürchen. Die Stadt Schwarzenberg hatte sich gut auf den erwarteten Massenandrang eingestellt. Veränderte Verkehrsregelungen und ein ausgeklügelter Shuttlebusverkehr sorgten dafür, dass Anreise und Heimfahrt reibungslos verliefen – kein Verkehrschaos, keine Hektik. Und am Ende versprach Gabalier. Wir kommen wieder.
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