Titelfoto: Stephanie Rössel
Vielleicht sollte sich die Band Gedanken über noch mehr Fanartikel machen. In der ersten Reihe standen am Sonntagabend Menschen in weißen Shirts, die in selbst gemalten Buchstaben den Bandnamen ClockClock trugen. Das DIY-Merch hielt dem Regen stand – genauso wie die Stimmung. Und das war beileibe kein Selbstläufer an diesem kühlen Sonntagabend im Hof von Schloss Voigtsberg, wo Regen immer wieder auf die Köpfe rieselte. Doch trotzdem schaffte es die Band in Oelsnitz für ein Konzertfeeling voller Farben und Klang zu sorgen.
Fotos vom Konzert von Stephanie Rössel
Elektropop mit echtem Herzschlag – der Signature-Sound von ClockClock
Seit ihrer Gründung im Jahr 2017 in Mannheim geht es nur in eine Richtung: nach oben. Mit Bojan „Boki“ Kalajdzic als Sänger und den Soundarchitekten Fabian „Feezy“ Fieser und Mark Vonsin am Produzentenpult liefern sie einen Mix, der hängen bleibt. Ihre Musik balanciert zwischen energetischen Beats und ehrlicher Zerbrechlichkeit – zwischen Clubnächten und stillen Momenten am Fenster. Dieser Sound war an jenem Abend im Vogtland spürbar. Von der Bühne rollten nicht nur fette Bässe, sondern auch gefühlvolle Töne.
Von Brooklyn bis Blurry Eyes – Setlist mit Gänsehautgarantie
Die Setlist, ein Feuerwerk aus bekannten Hits, Überraschungen und Fan-Wünschen. Natürlich fehlten die Airplay-Charts-Stürmer Sorry, Someone Else und Over nicht. Auch Redlight und Brooklyn, die Tracks aus der erfolgreichen Kollaboration mit dem EDM-Projekt Glockenbach, ließen den Innenhof pulsieren. Aber es wurde auch leise, fast intim. Die Menge forderte Lieder, die Boki bei der Vox-TV-Show Sing meinen Song performt hatte – darunter Blurry Eyes von Michael Patrick Kelly und Schönste Zeit von Bosse.
Was auf der Couch im Kleinen begann, wurde schnell Support-Act für P!NK und Simply Red. Schon da zeigten sie, dass sie große Bühnen nicht nur betreten, sondern ausfüllen können. Nun sind sie selbst Headliner bei ihren Konzerten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Im Burghof legten ClockClock nicht nur ihre Musik, sondern auch jede Menge buntes Scheinwerferlicht und Konfetti über das Publikum. Zwischen Lovesongs, Elektrobeats und einem Hauch von Country-Vibes liegt eine universelle Energie, die ankommt. Ihr Gespür für den Zeitgeist scheint präzise wie ihr Beat.
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