Titelfoto: Theater Plauen-Zwickau
„Ich möchte die Menschen berühren. Und am besten sollen sie am Ende feuchte Augen bekommen. Das wäre mein Ziel“, sagt Sergei Vanaev. Der Ballettchef des Theater Plauen-Zwickau steht kurz vor der Premiere eines Tanzabends, den er choreografiert hat und Regie führt.
Die Geschichte von Ramayana
In “Ramayana” widmet er sich einem indischen Nationalepos, dessen Ursprünge zwischen dem vierten und zweiten Jahrhundert vor Christus liegen. Im Mittelpunkt stehen Prinz Rama, der die siebte Inkarnation des Gottes Vishnu ist, und seine geliebte Frau Sita, die als Inkarnation der Göttin Lakshmi gilt. Die Liebesgeschichte der beiden ist verschlungen und nicht ohne Gefahr.
Schon um Sita zur Frau zu gewinnen, muss Rama eine Prüfung bestehen. Später werden beide verbannt und Sita vom Dämon Ravana entführt. Mit Hilfe von Hanuman, eines Gottes in Affengestalt, gelingt es, Sita zu befreien. Doch bleibt ein Zweifel an der Treue Sitas bei Rama zurück. Dieser Zweifel wird so stark, dass Rama und Sita am Ende in eine neue Inkarnation übergehen.
Die Faszination für indische Kultur
Je länger sich Vanaev mit dem Thema und der Kultur befasst habe, umso faszinierter sei er davon gewesen. „Ich bin dieser Exotik total verfallen“, sagt er. So sehr, dass er für nächstes Jahr sogar eine Reise nach Indien plane.
Moderne Klänge und Tanzstile
Bei der Musik seien keine typischen Bollywoodklänge zu erwarten. Eher moderne, elektronische Musik ist zu hören. Trotzdem habe er sich Elementen aus dem indischen Tanz bedient“, wie er selbst sagt. Außerdem machte sich der Chefchoreograf die Sprache zu Nutze.
Eher ungewöhnlich für ein Tanzstück, ließ er Darstellende aus Schauspiel und Musiktheater Sätze einsprechen. Diese erklären Szenen, lassen es aber trotzdem Kunst bleiben.
Bühnenbild und technische Raffinesse
Das Bühnenbild bezeichnet der Erschaffer, Darko Petrovic, als rituellen Ort. Eine Art Tempel nimmt die Bühne ein. Viel Wert wurde auf die Beleuchtung gelegt und stets wechselnde Elemente. Vermutlich zum ersten Mal werden auf der Bühne 300 Liter Wasser zum Einsatz kommen. Dafür mussten einige statische Faktoren abgeklärt werden. Eine Spezialfirma fertigte ein Plexiglasbehältnis an. Wie genau das zum Einsatz kommt, sollte sich jeder selbst anschauen.
Premiere von Ramayana
Premiere ist am Samstag, 25. Februar 2025 um 19.30 Uhr. Alle weiteren Informationen und Karten HIER.
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