Gregor Meyle: „Individualität“ bestimmt Konzert im Vogtland

^{Titelbild: Stephanie Rössel}
„Mensch, riecht es hier herrlich nach Wald!“ Gregor Meyle konnte seine Freude über die Rückkehr ins NaturTheater Bad Elster kaum besser ausdrücken. Bereits zum dritten Mal stand er mit seiner Band hier auf der Bühne. Und einmal mehr schafften sie es, das Areal mit Klang und die Bühne mit allen erdenklichen Instrumenten zu füllen.

Alle seine musikalischen Freunde, die er auf der Bühne um sich geschart hat, lernte er bei dem Vox Tauschkonzert „Sing meinen Song“ kennen. „Seit elf Jahren kann ich sie mir auch leisten. Vorher haben sie auch mal ohne Geld für mich gespielt“, plauderte der Schwabe grinsend aus Nähkästchen. Die Fernsehshow sei es auch gewesen, die ihm zum musikalischen Durchbruch verholfen habe.

Vom Mischpult auf die Bühne

Erste Schritte gab es seit dem zweiten Platz in Stefan Raabs Castingshow im Jahr 2007, doch die Teilnahme bei „Sing meinen Song“ 2014 war der Auslöser, dass sich seine Alben plötzlich wie warme Semmeln verkauften.

„Ich komme aus einer kleinen, behüteten Welt. Habe mit zehn Jahren meine erste Band gehabt und mit 15 am Mischpult bei Musicals gesessen. Jetzt mit einer so großen Band auf der Bühne zu stehen, ist fantastisch. Ich fühle mich wie ein Zirkusdirektor“, sagt er im persönlichen Gespräch. „Aber Ziel ist es nicht, dass die Leute nach Hause gehen und sagen, der Zirkusdirektor war toll, sondern all die anderen. Außerdem brauche ich gute Musiker um mich, als Sicherheit“, fügt er lachend an.

Gandalfs Zauberstab

Geprägt habe ihn auch die Erfahrung bei „The Masked Singer“. In sein Drachenkostüm wurden Ventilatoren eingebaut und die Feuerwehr sei mit einem Sauerstoffgerät bereitgestanden, falls ihm schwarz vor Augen werde unter der Kostümlast. Nie vergessen werde er auch ein besonderes Detail. Da die Designerin die Ritter von „Herr der Ringe“ ausgestattet hatte, war der Stab, den Meyle damals in der Hand hielt, das Original von Gandalf.

Verzaubert hat er das Publikum in Bad Elster damit nicht, dafür aber mit zwei Stunden Musik. Darunter einige Titel vom im März veröffentlichten Album „Individualität“. Aber auch bei „Niemand“, „Keine ist wie du“ oder „Du bist das Licht“ bewies ein großer Teil des Publikums Textsicherheit.

Stephanie Rössel nimmt euch mit ihren Impressionen mit ins NaturTheater

Big-Band im kleinen Format

Wenn Gregor Meyle mit seiner neunköpfigen Band auf der Bühne steht, dann wird nahezu jeder, der ihn in eine typische Singer-Songwriter-Schublade steckt, eines Besseren belehrt. Violine, Flöte, Kontrabass, Saxophon, Posaune und Trompete sind die Ergänzung zu Gitarren, Keyboard und Schlagzeug und geben dem Konzert immer wieder einen Big-Band-Moment. Bis zu dem Moment, wo die Ukulele erklingt oder Folkrockfärbungen zu hören sind. Ein Meyle-Konzert ist mindestens genauso bunt, wie das Cover seines aktuellen Albums und mit all den lauten und leisen Tönen ist er genau wie der Titel seiner im Juni erschienenen Single „Einer der Besten“.

Info: Tourdaten