Theater Hof: Verbrennungen – Ein bewegendes Drama über Familie, Flucht und Wahrheit

Titelfoto: Theater Hof
Wenn ein Schweigen über Jahre hinweg das Leben prägt und dann in einem letzten Atemzug Geheimnisse hinterlässt, entsteht eine Geschichte, die tief unter die Haut geht. Nawal hat seit Jahren kein Wort mehr gesprochen – nun ist sie gestorben. Ihr Tod setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die ihre Kinder Jeanne und Simon auf eine Reise zu ihren Wurzeln schickt.

In den Händen des Freundes und Notars Hermile Lebel liegt ein Testament voller Rätsel: Zwei Briefe – einer an den totgeglaubten Vater, der andere an einen bisher unbekannten Bruder. Die Kinder müssen sie überbringen, um endlich die Fragen zu beantworten, die sie ihr Leben lang beschäftigt haben. Widerwillig treten sie die Reise in den Libanon an, die Heimat ihrer Mutter, und entdecken dabei die kollektive Tragödie ihrer Familie.

Das Stück Verbrennungen von Wajdi Mouawad erzählt von der Suche nach Identität, Wahrheit und den eigenen Wurzeln. Jeanne und Simon folgen den Anweisungen des Testaments in eine Vergangenheit, die von Schmerz und Krieg gezeichnet ist. Auf dieser Reise treffen sie nicht nur auf die Schatten ihrer Familiengeschichte, sondern auch auf die Fragen, die jeder Flüchtlingin in sich trägt: Wie lässt sich die eigene Vergangenheit verarbeiten, wenn man fern der Heimat neu beginnen muss?

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Wajdi Mouawad: Vom Bürgerkrieg ins kanadische Exil

Wajdi Mouawad musste den Bürgerkrieg im Libanon im Alter von zehn Jahren hinter sich lassen. Im kanadischen Exil begann er seine Karriere als Schauspieler und Autor. Mit Verbrennungen, seinem ersten ins Deutsche übersetzten Stück, thematisiert er die Verstrickungen von Gewalt, Verlust und der Suche nach der eigenen Geschichte. Das Drama zeigt eindrucksvoll, wie das persönliche Schicksal untrennbar mit historischen Ereignissen verbunden ist.

Die eindringliche Sprache und die emotionale Tiefe des Stückes lassen Zuschauerinnen und Zuschauer die Last der Vergangenheit spüren. Die Aufführung bietet nicht nur intensive Theater-Momente für Erwachsene, sondern auch pädagogische Möglichkeiten: Neben den Abendvorstellungen können auf Anfrage auch Vormittagsvorstellungen für Schulen und andere Einrichtungen gebucht werden. Interessierte richten ihre Anfragen direkt an das Junge Theater Hof.

Für alle Vorstellungen gibt es vorab eine Werkeinführung, die jeweils 45 Minuten vor Beginn stattfindet. Diese Einführung bietet eine intensive Vorbereitung auf die komplexen Themen des Stückes und ermöglicht es, die vielschichtige Handlung noch besser zu verstehen.

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