„Dieses Energetische, das ich wohl von meinem Vater habe, und machen zu können was mir Freude macht, hält mich vermutlich so fit“, sagt Thomas Rühmann, bei dessen Geburtsjahr man zweimal hinschauen muss, weil man denkt, man habe sich verlesen.
Im Mai wird der bekannte Schauspieler 70. Wie er das feiert, dazu hat er schon eine ganz besondere Idee im Kopf. Das bringt ihn selbst zum Grinsen. Aber die Bühne wird natürlich eine Rolle spielen dabei.
Konzert in der Plauener Festhalle
Vielleicht verrät er das ja sogar am nächsten Samstag. Denn dann ist der bekannte Schauspieler und Musiker in der Plauener Festhalle zu Gast. Mit dabei eine Band, die das Ganze mit ihm zusammen zu einem musikalischen Abend werden lässt. So beschreibt er es selbst, wenn er darüber spricht, was das Publikum erwartet.
„Es wird kraftvoll und still. Es reicht von Rockmusik bis zu Erzählungen aus meiner Familiengeschichte. Meine Eltern spielen eine Rolle, aber auch die Frage von Max Frisch: Hätten sie von sich aus die Ehe erfunden?“, gewährt er Einblick. Allein die Frage sei meist schon eine Initialzündung beim Publikum, denn diese stelle sich die dann wohl jede und jeder auf den Stuhlreihen sofort selbst.
Vom Journalistik-Studium bis „In aller Freundschaft“
Rühmann wurde 1955 in der Osterburg in der Altmark geboren. Er wuchs in Magdeburg auf und studierte Journalistik in Leipzig. Theater spielte er eines Tages zufällig und spürte sofort, dass er die Art, sich so auszudrücken, mag und es ihm liegt.
Es folgte ein Studium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Schon 1983 spielte er in einem Fernsehfilm und es folgten weitere Rollen, auch im Tatort oder Polizeiruf 110. Doch in einer Rolle kennen ihn nahezu alle: Seit der ersten Folge, die 1998 lief, spielt er in „In aller Freundschaft“ den Arzt Roland Heilmann.
„Andere Filmangebote gab und gibt es, aber wenn ich meinen Terminkalender auf den Tisch lege, wird schnell klar, wie sehr ich mit der Serie eingebunden bin“, sagt Rühmann.
Theater am Rand: Eine Geschichte des Gelingens
Und trotzdem schafft er es, sich als Schauspieler noch anderweitig zu verwirklichen. Ihm gehört das Theater am Rand in Oderaue. Dort beweist er mit einem kreativen Team, dass es durchaus möglich ist, eine Kulturstätte erfolgreich zu betreiben.
„Es ist eine Geschichte des Gelingens“, sagt Rühmann nicht ohne Stolz und hat sofort zahlreiche anrührende Momente im Kopf. Ein Schlafkonzert beispielsweise, von Julia Buch ins Leben gerufen. „Es läuft Musik, die sich zunehmend verändert. Bis zu dem Punkt, an dem das Publikum auf Matratzen liegt und schläft. Das war ein unglaublich beeindruckender Moment. Und es ist ja auch so: Wer schläft, führt keinen Krieg“, resümiert der Theaterbesitzer. Deshalb hat er den Traum, das auf der nahegelegenen Europabrücke noch einmal länderübergreifend zu wiederholen.
Bauchgefühl und viel Musik
„Ich bringe auf die Bühne, was mir in den Kopf schießt. Da wird aus Belletristik auch mal eine Theaterfassung. Aber grundsätzlich ist das alles aus dem Bauch heraus. Vor allem aber immer mit viel Musik, das macht es bekömmlich“, sagt Thomas Rühmann und scheint damit den Nerv des Publikums zu treffen.
Musik ist im Übrigen etwas, das ihn von Kind an begleitet. Die Gitarre nahm er schon früh in die Hand. Das vereinte ihn mit seinem Bruder, mit dem er seit Jahren in Bands spielt.
Lampenfieber ist Bühnenenergie
Heute tourt Thomas Rühmann regelmäßig mit mehreren Projekten. Ein Gefühl von Lampenfieber beschleiche ihn nach wie vor. „Aber das ist ja eine Art positive Energie für die Bühne“, beschreibt er es.
Wer sich davon mitreißen lassen möchte, sollte schnell noch eins der letzten Tickets für die Plauener Festhalle am 25. Januar ergattern.
Nachgefragt bei…Thomas Rühmann
| Lieblingsessen: Spaghetti Bolognese |
| Lieblingsmusik: liedhafte Rockmusik |
| Lieblingswort: Zuversicht |
| Lieblingsort: Dierhagen |
| Lieblingsmoment: …wenn ich ein Buch lese und es eine spannende Wendung nimmt |
Mehr zu Thomas Rühmann HIER. Mehr zum Theater am Rand HIER.
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