Rock Classics an der Göltzschtalbrücke 2025: Musikgenuss pur unterm Sternenhimmel

Titelfoto: Stephanie Rössel
Die Regenjacke blieb diesmal im Rucksack verstaut – eine kleine Sensation für das treue Publikum von Rock Classics an der Göltzschtalbrücke. Während in den Vorjahren oft pünktlich zum ersten Gitarrenriff mindestens ein feiner Niesel vom Himmel fiel, zeigte sich das Wetter in diesem Jahr von seiner versöhnlichen Seite. Petrus hatte seine Schleusen rechtzeitig geschlossen.

Schon lange hat sich der Pfingstsamstag bei Musikfans als fester Termin im Kalender etabliert. Das stimmungsvolle Crossover aus Rock, Klassik und Show zieht Jahr für Jahr tausende Menschen nach Netzschkau.

Klanggiganten auf sicherem Kurs: Stefan Fraas dirigiert durch die Rockgeschichte

Stefan Fraas, der das Konzert wie gewohnt mit sicherer Hand dirigierte, setzte auch in diesem Jahr auf ein Repertoire, das jeder im Publikum mitsingen konnte. Die Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach präsentierte unter seiner Leitung Welthits mit orchestraler Tiefe – von „Rockin’ all over the world“ über „Radio Gaga“ bis hin zu „Highway to Hell“ und der klassisch-eindringlichen Arie „Nessum dorma“.

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Rhythmus, Stimme, Leidenschaft – René Möckel Band und starke Solostimmen

Die Klänge von Tasten, Saiten und Drums lieferte die René Möckel Band. Mit spürbarer Spielfreude und präzisem Timing sorgten die vier Musiker für die rockigen Töne. Viele Sängerinnen und Sänger auf der Bühne, sind den Vogtländerinnen und Vogtländern längst keine Unbekannten mehr. Jasmin Graf, Marcus Engelstädter, Victor Campus Leal, Annett Putz, Henrike Müller Gräper und Anja Schumann alias Voc A Bella begeisterten mit Interpretationen von „Proud Mary“, „I’m Every Woman“, „Hold the Line“ und „Caruso“.

Fotos von Rock Classics von Stephanie Rössel

Andreas Kümmert: Stimme mit Seele und Tiefgang

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Andreas Kümmert. Der Sänger wurde als Gewinner von The Voice of Germany bekannt. Seine Stimme beeindruckte. Neben einem eigenen Titel fokussierte er sich mit Band und Orchester darauf zu covern. „Das habe ich sehr genossen. Das mache ich ja sonst bei meinen Konzerten nicht“, ließ Kümmert wissen. Besonders am Herzen lag ihm der Song „When a Blind Man Cries“.

Auch für die Freunde klassischer Töne bot der Abend besondere Momente. Der „Sommer“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ erfüllte das Gelände mit leuchtender Energie und wirkte trotz kühler Temperaturen wie eine wärmende Klangdecke.

Gänsehaut, Glanzlichter und ein Meer aus Farben zum Finale

Mit „Music was my first love“ erreichte das Konzert seine emotionalste Phase. Die Zugaben waren da längst kein Überraschungsmoment mehr – sie wurden bereits am Nachmittag auf den sozialen Plattformen verkündet und sehnlich erwartet.

„Ognuno trovi amor“ – eine Zeile aus „The Prayer“ (dt.: „Jeder findet Liebe“) – schickte Einzelne beseelt und mit einem Lächeln im Gesicht in die Nacht.

Als der letzte Ton nach zwei weiteren Zugaben verklungen war, verwandelte ein Feuerwerk den Nachthimmel in eine Kulisse voller funkelnder bunter Sterne.

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