Motorsport-Showdown in Thüringen: Schleizer Dreieck liefert Adrenalin pur bei der IDM 2025

Titelfoto: Stephanie Rössel – Fegte mit seiner Ducati über die Strecke bis auf das Podest – Lukas Tulovic
Sonnenbrand und nasse Füße – am vergangenen Wochenende gab es am Schleizer Dreieck wieder reichlich von allem – besonders aber Spannung, Benzingeruch in der Luft und Motorengeräusche im Ohr.

In diesem Jahr füllten sich die Wiesen rund um Deutschlands älteste Naturrennstrecke ungewohnt früh. Der Brückentag nach Himmelfahrt nutzten viele Fans, um bereits am Freitag die ersten Trainingssessions der IDM-Piloten zu verfolgen. Ab Samstag war dann richtig Speed auf dem Asphalt.

Alle Fotos von der IDM am Schleizer Dreieck 2025 von Stephanie Rössel

Stürze, Slicks und Strategiechaos im ersten Superbike-Rennen

Schon das erste Superbike-Rennen am Sonntagvormittag lieferte packende Dramatik. Nur eine Stunde vor dem Start sorgte ein kräftiger Regenguss für nasse Verhältnisse in der Boxengasse. Zwar begann der Asphalt zu trocknen, doch wer die Strecke kennt, weiß: Wenn es in Richtung Buchhübel trocken ist, steht in der Seng das Wasser meist noch hartnäckig.

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Während sich um 11 Uhr noch alle mit Regenreifen ausrichteten, nutzten einige Fahrer die Einführungsrunde zum Wechsel auf Slicks – darunter Jan-Ole Jähnig, Leandro Mercado, Lukas Tulovic, Lorenzo Zanetti und Florian Alt. Damit mussten sie allerdings das Feld von hinten aufrollen. Vorne kämpften derweil Hannes Soomer, Toni Finsterbusch und Leon Orgis um die Spitze.

Alt kämpfte sich eindrucksvoll zurück in die Top 10 und übernahm schließlich die Führung. Mercado und Tulovic gaben ebenfalls Gas – letzterer haderte allerdings mit Technikproblemen beim Reifenwechsel. Zanettis zerlegte auf halber Distanz die Ducati in der Wiese.

Auf dem Podium landeten am Ende ganz oben Florian Alt, gefolgt von Lukas Tulovic und Leandro Mercado, der sich über Platz 3 freute. Soomer rettete sich mit Regenreifen noch auf Platz 4.

Am Nachmittag ließ das Wetter erneut die Muskeln spielen. Zwar starteten alle Fahrer mit Slicks, doch dunkle Wolken kündigten bald Ungemach an. Pole-Setter Jan-Ole Jähnig lag vor Alt und Tulovic. Nach einem sauberen Start wurde das Feld durch eine rote Flagge gestoppt – Leon Orgis war mit seiner BMW im Reifenstapel gelandet.

Beim Restart mischte sich nun starker Wind mit nahender Regenfront. Alt kassierte Tulovic, an der Spitze wurde kräftig gekämpft. Jähnig, Soomer, Zanetti und Finsterbusch fuhren in den ersten Runden nahezu identische Zeiten. Doch dann schnappte sich Tulovic die Führung. Seine Ducati setzte sich sichtbar ab und markierte kurz vor Rennende sogar noch die schnellste Runde mit 1:23,971 Minuten. Tulovic siegte vor Alt, während Jähnig Platz 3 gegen Soomer verteidigte.

Dirk Geiger dominiert die Supersport-Klasse mit Doppelsieg

In der Supersport-Kategorie ließ ein Fahrer keine Fragen offen. Dirk Geiger fuhr mit seiner Honda gleich zweimal ganz nach oben aufs Treppchen. Beide Rennen waren geprägt von engen Duellen, bei denen Geiger jeweils das bessere Ende für sich verbuchte.

Ein frischer Wind weht im Nachwuchsbereich. Die neue Sportbike-Klasse tritt die Nachfolge der Supersport 300 an. Mehr Leistung, bekannte Hersteller sind das Ziel bei der Weltmeisterschaft.

Statt der gewohnten blauen Maschinen des Yamalube R7 Cups dominierten dieses Jahr grüne Bikes das Bild – im Kawasaki ZX-4RR Cup. Besonders im Blick, der erst 15-jährige Ben Wiegner aus Plauen, der sein erstes Rennen in dieser Klasse mit Platz 8 am Samstag und einem starken 5. Rang am Sonntag erfolgreich absolvierte.

Im Pro Superstock 1000 Cup entschied Ricardo Brink beide Rennen für sich. Lokalmatador Philipp Stich, der in unmittelbarer Nähe der Strecke wohnt, sorgte im TWIN-Cup für Lokalkolorit. Zwar beendete er das erste Rennen nicht, doch am Sonntag triumphierte .er dafür auf dem Treppchen ganz oben

Besucherzahlen unter Vorjahren – doch Veranstalter ziehen positives Fazit

Trotz des traditionsreichen Events fanden sich in diesem Jahr mit rund 26.000 Zuschauerinnen und Zuschauern deutlich weniger Fans als in den Jahren zuvor an der Strecke ein. Dennoch zeigte sich der MSC Schleizer Dreieck e.V. zufrieden.

Mit über 1700 gestapelten Reifen und der Umsetzung aller neuen Vorschriften stemmten rund 500 Helferinnen und Helfer die Veranstaltung. IDM-Serienmanager Normann Broy äußerte Überlegungen, künftig wieder zum traditionellen Juli-Termin zurückzukehren.

Weniger erfreulich: Für Sidecar-Fans stehen die Zeichen auf Abschied. „Es gibt nicht mehr genug Teams und wir werden diese Klasse wohl nicht mehr wie bisher auf die Strecke bringen können“, sagte Broy.

Ergebnisse IDM am Schleizer Dreieck 2025

Superbike Rennen 1 / Rennen 2

Supersport Rennen 1 / Rennen 2

Sportbike Rennen 1 / Rennen 2

Pro Superstock 1000 Cup Rennen 1 / Rennen 2

Kawasaki Ninja ZX-4RR Cup Rennen 1 / Rennen 2

TWIN Cup Rennen 1 / Rennen 2

Nachrichten Vogtland
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