LK Hof startet Großprojekt für Smart City – Wir erklären das “Internet der Dinge” verständlich

^{Titelbild: KI-generiert – Dies “Internet der Dinge” in unserem Alltag}
Im Zuge der Smart City Initiative beginnt der Landkreis Hof mit der Einrichtung eines weitreichenden LoRaWAN-Netzes. Dieses umfassende Netzwerk soll den gesamten Landkreis abdecken und zahlreiche Anwendungen ermöglichen, die gemeinhin dem “Internet der Dinge” (IoT) zugeordnet werden.

LoRaWAN & IoT: Einfach erklärt, wie effiziente Netzwerke unseren Alltag erleichtern

LoRaWAN (Long Range Wide Area Network oder deutsch “Langstrecken-Weitbereichsnetzwerk”) ist ein weitreichendes Netzwerk, das es Geräten ermöglicht, über große Entfernungen hinweg miteinander zu kommunizieren, ohne Kabel verwenden zu müssen. Die LoRaWAN-Standards werden von der LoRa Alliance festgelegt. Sie sind frei verfügbar und die Basisanwendungen sind als Open-Source-Software für jeden kostenlos und anpassbar.

Wie funktioniert LoRaWAN?

In diesem Netzwerk senden kleine und energiesparende Geräte ihre Nachrichten an spezielle Gateways. Diese kann man sich als Vermittlungsstation vorstellen. Diese Vermittlungsstationen leiten die Nachrichten dann an einen zentralen Server weiter, der sie wiederum an die gewünschten Empfänger weitervermittelt.

Wo wird LoRaWAN genutzt?

Das Netzwerk verwendet bestimmte Frequenzen, die in Europa zwischen 433 und 870 MHz liegen. Diese Frequenzen ermöglichen es dem Netzwerk, in vielen Ländern weltweit zu funktionieren, da sie an die jeweilige Infrastruktur problemlos angepasst werden können.

Wie weit können Nachrichten übertragen werden?

Je nach Umgebung können die Nachrichten bis zu 40 km weit gesendet werden. In städtischen Gebieten kann die Reichweite kürzer sein, aber auch große Gebäude wie Keller werden gut abgedeckt, weil LoRaWAN gerade für die Durchdringung von Wänden und Mauern konzipiert wurde.

Wie energieffizient ist LoRaWAN?

Die Geräte benötigen nur sehr wenig Energie, vergleichbar mit einem Taschenlampen-Standby-Modus. Daher können die Batterien bis zu 15 Jahre halten. So setzen diese Netzwerke nur einen sehr geringen Wartungsaufwand voraus.

Wie schnell werden Nachrichten übertragen?

Die Übertragungsgeschwindigkeit der Nachrichten kann angepasst werden, um eine effiziente und störungsfreie Kommunikation zu gewährleisten.

Für welche Anwendungen ist LoRaWAN geeignet?

LoRaWAN eignet sich besonders für Anwendungen, bei denen Nachrichten nicht kontinuierlich, sondern in regelmäßigen Abständen gesendet werden müssen, wie bei Sensoren zur Temperaturmessung oder technischer Datenübertragung im ländlichen Raum. So kann LoRaWAN kostengünztig und sehr effizient die alten kommunalen Richtfunkanlagen ersetzen. Ebenso nutzt es dem Endverbraucher, da es die Basis für das “Internet der Dinge” sein kann – für alle Geräte, die Daten in unregelmäßigen Abständen an den nächsten Internetknotenpunkt übermitteln.

Was ist das Internet der Dinge eigentlich genau?

Das Internet der Dinge (IdD) oder IoT bezeichnet eine globale Infrastruktur, die physische und virtuelle Objekte miteinander verknüpft. Dies erfolgt durch fortschrittliche Informations- und Kommunikationssysteme, die eine nahtlose Zusammenarbeit ermöglichen.

Wie funktioniert das Internet der Dinge?

Durch das Internet der Dinge können vernetzte Geräte und Systeme interagieren, um Aufgaben zu automatisieren und menschliche Aktivitäten zu unterstützen. Diese Technologie erlaubt es, dass elektronische Systeme direkt kommunizieren, um Effizienz und Komfort zu verbessern.

Tabelle: Die Entwicklung des Internet der Dinge (IoT):

Anwendungen und Beispiele im Alltag

Ein typisches Beispiel für IoT sind Wearables, also tragbare Geräte, die in Kleidung integriert sind. Diese eingebetteten Systeme enthalten miniaturisierte Computer und Sensoren, die unauffällig arbeiten und den Träger unterstützen, ohne abzulenken.

Konsortium und Projektziele im Landkreis Hof

Das LoRaWAN-Netz, dass jetzt für den Landkries Hof geplant ist, soll von einem erfahrenen Konsortium, bestehend aus RIWA, m2m, und melita.io, realisiert werden. Die Inbetriebnahme des Landkreis-LoRaWAN-Netzes ist für dieses Jahr geplant. Landrat Dr. Oliver Bär betont: „Mit dem Aufbau des LoRaWAN-Netzes schaffen wir die Grundlage für innovative Anwendungen unserer Kommunen. Die Bandbreite der Möglichkeiten ist enorm.“

Hochwasserfrüherkennung als Pilotprojekt im Landkreis

Ein herausragendes Beispiel für die IoT-Anwendungen ist das Pilotprojekt zur Hochwasserfrüherkennung in Issigau und Berg. Dank fortschrittlicher Sensorik können Hochwassergefahren frühzeitig identifiziert werden, um präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Verbesserte Feuerwehreffizienz durch IoT

Ein weiteres IoT-Projekt sieht vor, alle Löschwassertanks im Landkreis mit Sensorik auszustatten. Diese IoT-Anbindung ermöglicht den Feuerwehren, den Füllstand der Tanks in Echtzeit zu überwachen und somit schneller und effizienter zu reagieren.

Unterstützung des Winterdienstes durch Taupunktsensorik

Ein weiteres Pilotprojekt im Rahmen des LoRaWAN-Netzes umfasst die Installation von Taupunktsensorik. Diese Sensoren liefern Daten, die angeben, wann und wo Streugut erforderlich ist, um den Winterdienst gezielt und ressourcenschonend zu unterstützen.

Ausblick auf zukünftige Anwendungen

Smart City Programmleiter Hermann Seiferth erklärt: „Wir prüfen stetig mögliche Anwendungen. Das IoT-Netz bildet für uns die Grundinfrastruktur für eine riesige Bandbreite an Anwendungen.“ Die globale Infrastruktur des Internets der Dinge bietet zukünftig zahlreiche Vorteil. Die Weiterentwicklung dieser Technologien verspricht, die Interaktion zwischen physischen und virtuellen Objekten weiter zu verbessern und neue Möglichkeiten im täglichen Leben zu schaffen. Der Landkreis Hof setzt somit einen ersten wichtigen Schritt in Richtung einer vernetzten und zukunftsorientierten Region.