Titelfoto: Landratsamt Vogtlandkreis
Ein bedeutender Schritt für die Zukunft des Vogtlandkreises ist getan: Mit einer Gesamtfördersumme von knapp 163 Millionen Euro von Bund und Land startet eines der größten Glasfaserförderprojekte Deutschlands. Rund 37.000 Haushalte, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und kommunale Institutionen in 29 Städten und Gemeinden im Vogtland sollen in den kommenden Jahren mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet werden.
Den Ausbau in den drei Teilgebieten übernimmt die Telekom Deutschland GmbH, die sich mit dem Projekt eine Spitzenposition in Sachen Glasfaserausbau Telekom sichert.

15 Jahre Strategie zahlen sich aus: Vogtland bleibt sächsischer Vorreiter
Der Breitbandausbau Vogtlandkreis hat eine lange Geschichte. Bereits vor über 15 Jahren begann der Vogtlandkreis, strategisch in seine digitale Infrastruktur zu investieren – und wurde dadurch zu einem Vorreiter im Freistaat Sachsen. Seinen Ursprung nahm das bisherige Großprojekt 2018 bei der KOBRA Formen GmbH in Lengenfeld. Mit der nun unterzeichneten Vereinbarung zur Fortsetzung der Glasfaserförderung Sachsen schließt sich symbolisch der Kreis.
Landrat Thomas Hennig zeigte sich zufrieden mit dem Erreichten: „Mit unserer Breitbandstrategie haben wir frühzeitig die Weichen gestellt und dank der Unterstützung von Bund und Land kontinuierlich in die digitale Zukunft des Vogtlandes investiert. Eine schnelle und stabile Verbindung in die digitale Welt schafft die Grundlagen für die Entwicklung mobiler Arbeitswelten und macht das Vogtland als Lebens- und Arbeitsraum attraktiv.“
Statement des Ministerpräsidenten Michael Kretschmer:
Ministerpräsident Kretschmer: „Schnelles Internet ist Lebensqualität“
Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer war bei der Vertragsunterzeichnung anwesend und betonte die Relevanz des Projektes für den gesamten ländlichen Raum: „Flächendeckende Breitbandversorgung ist ein wichtiger Standortfaktor und Grundvoraussetzung, um die gegenwärtigen Herausforderungen wie Transformation der Wirtschaft oder Digitalisierung anzupacken. Der Freistaat Sachsen unterstützt den Ausbau und alle Bemühungen hier schneller voranzukommen. Denn schnelles Internet ist auch eine Frage der Lebensqualität, es stärkt den ländlichen Raum insgesamt und macht das Leben und Arbeiten dort attraktiver.“

Telekom Glasfaserausbau: 8000 Kilometer Glasfaserleitungen geplant
Die Telekom plant für das Großprojekt beeindruckende Bauleistungen: Rund 1.050 Kilometer Tiefbauarbeiten und etwa 8000 Kilometer neue Glasfaserleitungen sind vorgesehen. Damit handelt es sich laut Sebastian Thoms, Technikleiter Telekom Ost, um das größte Glasfaser-Förderprojekt Deutschlands. „Ein Glasfaseranschluss hat viele Vorteile. Stabilität und Sicherheit zählen dazu ebenso wie Zukunftssicherheit. Er steigert den Immobilienwert und macht Gebäude fit für die zukünftige technologische Entwicklung“, betonte Thoms.
Kostenloser Glasfaseranschluss in Fördergebieten: So funktioniert der Zugang
Die Anbindung an das Glasfasernetz Sachsen ist für Eigentümer in den geförderten Ausbaugebieten kostenfrei – Voraussetzung ist lediglich eine Einwilligung des Grundstückseigentümers. Für die Nutzung des Anschlusses muss ein Tarif über www.telekom.de/glasfaser gebucht werden.
Fakten und Hintergründe: Welche Gebiete umfasst der geplante Glasfaserausbau? Wie wurden diese ermittelt? Der Vogtlandkreis hat in Abstimmung mit seinen Kommunen bereits im Jahr 2022 das Projekt Glasfasererschließung im Rahmen der Förderrichtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabithausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“ (GigabitRichtlinie 2,0) sowie Richtlinie „Digitale Offensive Sachsen“ gestartet. Im Rahmen eines Markterkundungsverfahrens wurden die förderfähigen Adressen (s.g. „graue Flecken“) ermittelt und anhand eines Kriterienkataloges des Bundes in vier Teilgebiete eingeteilt. Positive Fördermitteilbescheide von Land und Bund erhielt der Vogtlandkreis für drei dieser Gebiete (siehe Karte). Wer profitiert von diesem Breitbandförderprojekt? Neben ca. 37.000 privaten Haushalten profitieren u.a. auch mehr als 2.200 Unternehmen von schnellem Internet und Übertragungsraten von 1.000 Megabit pro Sekunde und mehr. Glasfaser ist nicht nur schneller, sondern im Vergleich zu Kupferleitungen selbst bei hoher Auslastung deutlich stabiler und sicherer. Wie hoch sind die Fördermittel? Die Mittel für den Breitbandausbau betragen insgesamt ca. 162,5 Mio. EUR und stammen von Bund (ca. 97,5 Mio. EUR) und dem Freistaat Sachsen (ca. 65 Mio. EUR). Wann beginnt der Ausbau? Der Ausbau beginnt 3. Quartal 2025 im Projektgebiet „Yoda“, welches die Kommunen Bad Brambach, Bösenbrunn, Eichigt, Heinersdorfgrund, Mühlental, Neuensalz, Neustadt/Vogtland und Triebel umfasst. In den beiden anderen Projekt-Gebieten („Leia“ und „R2D2“) findet der Baubeginn voraussichtlich im 1. Quartal 2026 statt. Was ist die Breitbandstrategie des Vogtlandkreises? Nach 2010, 2017 und 2020 ist es bereits die vierte größere Breitband-Ausschreibung des Landkreises, davon die inzwischen dritte im Bereich Glasfaser. Hinzu kommen einzelne kleinere Lückenschlussprojekte. Zuletzt wurden neben tausenden privaten Haushalten auch die Gewerbegebiete sowie mehr als 3600 Unternehmen mit schnellem Internet versorgt. Hierzu zählen u.a. jene in den Gewerbegebieten Plauen Neuensalz und Oberlosa, Steinberg, Lengenfeld und Falkenstein (Falgardring). Weitere Informationen gibt es unter www.vogtlandkreis.de/Breitbandstrategie. Wie viele Haushalte im Vogtlandkreis verfügen dann künftig über einen Glasfaseranschluss? Die Versorgungsquote mit Glasfaser liegt nach Umsetzung des Förderprojektes bei etwa 68% und rund 110.000 Haushalten. |
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