Doreen Mechsner: Vom Hockey-Star zur Autorin – Eine Frau, zwei große Leidenschaften

Titelfoto: Miriam von Senden – Die Autorin Doreen Mechsner mag Menschen und deren Geschichten
Sie fragt nach, hört besonders gut zu, lässt Dinge durch ihren Kopf fließen und gibt sie dann irgendwann wieder. Doreen Mechsner schreibt Bücher. Sie schreibt über Menschen. Erzählt von ihren Geschichten und Erfahrungen. Manchmal sind das Zeilen, in denen sich jeder findet, und manchmal auch ganz intime Sachen, die jemand nur preisgibt, damit andere es vielleicht dadurch besser machen können.

Vom Spielfeld an den Schreibtisch

Die Autorin ist immer voll von Eindrücken und Gesprächen. Aber genauso mag sie das, denn schon als Kind schlummerte die Leidenschaft zum Schreiben in ihr. “Aber ich wäre auch gerne die erste Frau im All geworden oder Skisprungweltmeisterin“, erinnert sie sich lachend.

1972 wurde sie in Ostberlin geboren. Mit neun Jahren hat sie angefangen, Hockey zu spielen, ohne damals zu wissen, dass ihr in diesem Sport eine große Karriere bevorstehen würde. Als 16-Jährige spielte sie für die DDR-Frauen-Nationalmannschaft. Dann kam die Wende. Als erste Ostdeutsche wurde sie in einem westdeutschen Bundesligaverein aufgenommen, mit dem sie bereits nach einem Jahr die Deutsche Meisterschaft gewann. Später holte sie mit dem Berliner Hockeyclub etliche weitere deutsche und internationale Titel. Dazu gehörten auch 1992 der Europapokal in der Halle und 1997 der Europacup auf dem Feld. “Sommer spielen wir auf Kunstrasen Feldhockey, im Winter in der Halle Hallenhockey”, erklärt sie.

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Doreen Mechnser (links) im Zweikampf
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Nach dem Pokalfinale in Berlin beim Umarmen der Torhüterin
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Doreen Mechsner 2017 als Trainerin in der Uckermark
Erfolgreichste ostdeutsche Hockeyspielerin

Die Wimpel und Medaillen sammeln sich in einer Kiste, die ihre Kinder kürzlich hervorkramten und völlig überwältigt von der Menge waren. “Warum hängst du die nicht alle auf?”, kam die völlig entsetzte Frage muss Doreen Mechnser ein wenig schmunzeln und sogleich nochmal ausführlich erzählen, warum man sie als eine der erfolgreichsten ostdeutsche Hockeyspielerin bezeichnet.

Die Hockeykarriere verlangsamte sich, als sie begann, eine Familie zu gründen. Doch als zweifache Mutter war sie mit 33 Jahren dann sogar nochmal in der Bundesliga aktiv. Sie liebt den Sport bis heute, und wenn sich eine Gelegenheit bietet, ergreift sie den Schläger auch. Aber aktiv wird sie maximal noch als Trainerin.

Der Weg zur Autorin

Nebenher ließ sie das Schreiben nicht los. Als Sportjournalistin war sie eine ganze Zeit lang für die Berliner Zeitung sowie die Berliner Morgenpost aktiv. Dann kam das dritte Kind, und 2011 entschloss sie sich, eine Ausbildung zur Lern- und Familientherapeutin zu beginnen. Vielleicht eine Art Zündung dafür, dass wenige Jahre später ihre Autorinnenkarriere so richtig beginnen konnte.

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Denn es war ein Kinderbuch, das im Umland Verlag erschien: „Lilo und die Dubties. Rambazamba im Hühnerhaus“, im Übrigen der erste Teil von ihrem jüngst veröffentlichten Werk mit dem Titel „Lilo und die Dubties. Bambule in der Schule“.

Sowohl die Lerntherapeutin als auch die Mutter kommen darin sozusagen zu Wort und stupsen auf witzige Art und Weise ganz ernst Themen an. Botschaften senden ohne, dass sie belehrend wirken – zum Nachdenken anregen, ohne darauf hinzuweisen. Das können Doreen Mechsners Bücher.

Veröffentlicht hat sie inzwischen auch für Erwachsene. Sie hat mit fast Hundertjährigen gesprochen und die Kennenlerngeschichten von Paaren niedergeschrieben. Und gerade wächst weiterer Stoff, der irgendwann die Seiten zwischen zwei Buchdeckeln füllen wird.

Nachgefragt bei…Doreen Mechsner
Lieblingsessen: Vietnamesisch
Lieblingsmusik: Gundermann
Lieblingswort: aktuell: purgieren
Lieblingsort: Wald, Wiese, See
Lieblingsmoment: ankommen

Mehr über Doreen Mechsner HIER. Der Umland Verlag und alle Bücher HIER. Vertonte Bücher über “die GehörGang” HIER.

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