Titelfoto: Stephanie Rössel
Es ist eigentlich keine Musik fürs Autoradio. Der Faszination des Dark Tenors erliegt man tatsächlich erst bei einem Live-Erlebnis. Einmal im Sog der Energie, die von der Bühne fließt, versteht nahezu jeder, warum Konzerte teilweise schnell ausverkauft sind. So erneut bewiesen am Samstagabend in der Zwickauer Stadthalle.
Lange Schlangen vor der Stadthalle – die Spannung steigt
Ein Gong erklingt und vor dem Gebäude bildet sich noch immer eine lange Schlange. Viele Menschen hatten ein Ticket erstanden. „Hallo Zwigge“ – springt Billy Andrews auf die Bühne und zieht sofort die ersten von ihren Stühlen. In den vorderen Reihen, wo im Übrigen deutlicher Frauenüberschuss herrscht, blinkt es auffällig. Es wird getanzt, geklatscht und viel gefilmt. Doch Handy in der Hand macht sich der Künstler auf der Bühne zunutze und wünscht sich ein Lichtermeer zu seiner Single „River Flows on the Edge“, die vor elf Jahren als erster Song veröffentlicht wurde.
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Künstlerische Freiheit durch eigenes Label
Obwohl der gebürtige Österreicher sich schon seit 2014 als Dark Tenor verwirklicht, könne er erst seit Gründung seines eigenen Labels so richtig machen, was er möchte. Das habe er nun in eine Show gepackt, sagt er deutlich. Die „Rock meets Klassik – Symphony of Light“ Tour kommt so gut an, dass bereits die nächsten Termine im kommenden Herbst bis weit ins Frühjahr 2026 stehen.
Musikalische Vielfalt mit Gänsehautmomenten
Andrews liefert auf der Bühne eine Art „Kessel Buntes“. Eine besondere Mischung aus klassischer Musik und Rock -Cover und Eigenkreationen – gut greifbar für das Publikum. So wirkt jeder Titel bekannt. Der riesige bunte Beethovenkopf im Hintergrund steht im Kontrast zu vibrierenden Gitarrensaiten. Das Cello hat die gleiche Farbe wie die riesigen Bälle, die durch die Zuschauerreihen fliegen. Eigentlich wird nichts dem Zufall überlassen.
Die große Masse in der Stadthalle war nach eigenem Bekunden zum ersten Mal bei einem Dark Tenor – Konzert. Einige Wenige bekannten sich sogar, das nicht ganz freiwillig zu machen. Billy Andrews nahm das mit Humor, denn schließlich warf er die Frage selbst in den Raum.
Von You Raise Me Up bis Backstreet Boys – die ganze Bandbreite
Der Crossover-Sänger legt von „You Raise Me Up“ bis ein paar Töne der Backstreet Boys eine ziemliche Spannbreite hin. Songs, die man vielleicht nicht mag, tun nicht weh. Andere packen dafür umso mehr. Und vermutlich haben auch die Zwickauer und alle anderen verstanden, warum es sich im kommenden Jahr lohnt, nochmal zu einem Konzert nach Chemnitz, Hof, Nürnberg oder Leipzig zu fahren. Heute steht erstmal Bamberg auf dem Plan.
Interview mit Billy Andrews: The Dark Tenor: “Kreativität ist der Schlüssel zu allem”. Tourdaten und Tickets HIER.
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