Titelfoto: Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth
Die Arbeiten am Museumsneubau in Mödlareuth sowie an der neuen Dauerausstellung im Deutsch-Deutschen Museum laufen weiter mit voller Intensität. Bereits im Vorjahr wurde ein großes Segment der Berliner Mauer aufgrund seiner Ausmaße noch vor der offiziellen Eröffnung in das entstehende Museumsgebäude eingebracht. Jetzt ist mit einem weiteren spektakulären Objekt ein weiterer Meilenstein gesetzt worden: Die „DOWA 81“, ein selbstgebautes Leichtflugzeug aus der DDR, ist eingetroffen.
Flucht mit selbstgebautem Flugzeug scheiterte an der Stasi
Das Fluggerät mit der Modellbezeichnung DOWA 81 wurde von Gerhard Wagner selbst entworfen und gebaut. Mit dem Ziel, seine Familie im Jahr 1981 in den Westen zu fliegen, war das Flugzeug als Fluchtmittel für die fünfköpfige Familie konzipiert. Der Versuch wurde jedoch durchkreuzt: Die Staatssicherheit der DDR entdeckte das Vorhaben und griff am geplanten Fluchttag zu.
Wagner, seine Frau und zwei seiner Söhne wurden zu Haftstrafen verurteilt. Ein Jahr später, 1982, erfolgte der Freikauf durch die Bundesrepublik Deutschland, wodurch die Familie schließlich doch noch in den Westen gelangen konnte.
Von der Asservatenkammer zur Ausstellung in Mödlareuth
Nach dem gescheiterten Fluchtversuch wurde die DOWA 81 beschlagnahmt und landete in der Asservatenkammer des Ministeriums für Staatssicherheit in Ost-Berlin. Dort verblieb sie bis zur Friedlichen Revolution 1989. Zwei Jahre später, 1991, wurde das Flugzeug Teil der Ausstellung in der Flugwerft Schleißheim, einer Außenstelle des Deutschen Museums.
Im Oktober 2023 wurde es schließlich nach Mödlareuth gebracht. Als Dauerleihgabe wird es künftig in der 500 Quadratmeter großen Ausstellungshalle zu sehen sein. Nach aktuellem Planungsstand soll die Eröffnung des neuen Museumsgebäudes noch innerhalb dieses Jahres erfolgen.


Redaktion
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