Bauabschnitte, Sperrungen und Millionenförderung: Alles zum Großprojekt Neue Elsterbrücke in Plauen

Titelfoto: Stadt Plauen – Blick auf das Bauprojekt von oben
Im November 2023 wurde die Syrastraße gesperrt und das Baufeld für die Umverlegung der Versorgungsträger an der Neuen Elsterbrücke freigemacht. Bereits ein halbes Jahr vorher begann der Bau an der Komplexmaßnahme. Der erste Bauabschnitt startete mit der Sperrung der Straße Komturhof. Es folgten Abbruch und anschließender Bau der Syra- und Mühlgrabenüberdeckung. Zusätzlich wurden die Gleise der Straßenbahn umverlegt.

Auch im zweiten Bauabschnitt erfolgten Bau und Abbrucharbeiten der Syra- und Mühlgrabenüberdeckung, ebenso wie der Abbruch und Bau der Teilbauwerke 1 und 2 der Neuen Elsterbrücke.

Ab 2025 stehen der Bau von der Syrastraße stadtauswärts sowie der Gleisbau und der Bau der Haltestellen auf dem Plan. Im dritten Bauabschnitt wird das Teilbauwerk 3 der Neuen Elsterbrücke abgebrochen und gebaut, ebenso wie fortlaufend die Syraüberdeckung und Mühlgrabenüberdeckung.

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Elsterbrücke
Foto: Stephanie Rössel – Blick auf die Baustelle
Mehr als 16 Millionen Euro Kosten

2026 wird dann die Syrastraße stadteinwärts gebaut und die Decke der Hammerstraße erneuert.
Insgesamt werden rund 120 Meter der Syrastraße grundhaft erneuert sowie etwa 138 Meter der Straße Komturhof. Der Gleisbau umfasst rund 242 Meter.

Die Kosten einschließlich Planung für das Großprojekt belaufen sich für die Stadt Plauen auf 16.1 Millionen Euro. Rund 6,7 Millionen Euro davon erhält die Stadt an Zuwendung als Fördermittel des Freistaates über den kommunalen Straßen- und Brückenbau.

Für die Plauener Straßenbahn GmbH fallen rund 7,5 Millionen Euro (netto) an Kosten an, wovon sie eine Zuwendung von etwa 6,6 Millionen Euro erhält.

Elsterbrücke
Foto: Stephanie Rössel
Hintergrund:

Die 1972 errichtete Neue Elsterbrücke in Plauen überführt die Syrastraße über die Weiße Elster. Die Syrastraße ist eine wichtige Verkehrsverbindung in der Stadt und die einzige Überführung für die Straßenbahn über die Weiße Elster. Nur so kann die Tram in Richtung Neundorf, Oberer Bahnhof, Preißelpöhl und Plamag fahren.

„Dies zeigt die Bedeutung des Bauwerkes für die Bürger und Besucher unserer Stadt. Umso wichtiger ist es, dass das Überqueren der Neuen Elsterbrücke sicher ist und niemand zu Schaden kommt“, so Steffen Ullmann, Fachgebietsleiter Tiefbau.

Die Neue Elsterbrücke wurde als Spannbetonbrücke unter Verwendung eines Spannstahls aus Hennigsdorfer Produktion erbaut. Spannstähle aus dem Produktionszeitraum des Baujahres unterliegen dem Verdacht einer besonderen Gefährdung hinsichtlich eines Versagens infolge von Spannungsrisskorrosion. Dies wurde durch die Begutachtung einer entnommenen Stahlprobe im Jahr 2015 bei der Neuen Elsterbrücke bestätigt.

Brücken, in die der gefährdete Spannstahl eingebaut wurde, können in sich ein Risiko bergen, sofern der Versagenszustand des Tragwerks spontan eintreten kann. Im Ergebnis der turnusmäßigen Bauwerksprüfungen wurden unter anderem Schäden an der eingebauten Spannstahlbewehrung festgestellt. „Es konnte zwar rechnerisch noch ein ausreichendes Tragverhalten nachgewiesen werden, jedoch bestand bei fortschreitender Schädigung das Risiko eines spontanen Versagens. Aus diesem Grund wurde ein Ersatzneubau geplant, welcher sich nunmehr in der Umsetzung befindet“, so Ullmann.

In die Vorplanung wurden auch die angrenzenden Bauwerke, die 158 Meter lange Syraüberdeckung und die rund 53 Meter lange Mühlgrabenüberdeckung, einbezogen. Die Syraüberdeckung erhielt in den Jahren 1970 bis 1972 einen neuen Überbau, der ebenfalls Spannstahl beinhaltet und somit auch entsprechend gefährdet ist. Die Mühlgrabenüberdeckung bestand aus Bauwerken unterschiedlicher Herstellungszeiträume.

In der Straße Komturhof wurde ein Bauwerk aus den 1930er Jahren mit einem Provisorium aus Walzträgern in Beton überbaut. Dieses Bauwerk war desolat und nicht mehr zu erhalten. Die Syrastraße querte ein Bauwerk aus Stahlbeton, welches ebenfalls erhebliche Mängel infolge von Korrosion des Bewehrungsstahles aufwies.

Aufgrund der Bauwerkszustände und der im Rahmen des Ersatzneubaus der Neuen Elsterbrücke ohnehin erforderlichen bauzeitlichen Verlegung der Straßenbahn, wurde die Erneuerung der Bauwerke einbezogen. Planungsgrundlage für den Ersatzneubau der Mühlgrabenüberdeckung im ersten Bauabschnitt waren die Bestandspläne vom Mühlgraben unter der Sparkasse. Demnach war davon auszugehen, dass mit dem Bau der Sparkasse die Mühlgrabenüberdeckung bis zum Gehweg erneuert wurde.

Beim Abbruch der Mühlgrabenüberdeckung wurde festgestellt, dass entgegen der Bestandsplanung die letzten vier Meter der Überdeckung beim Sparkassen-Neubau nur oberflächlich saniert wurden. Daraufhin wurde festgelegt, den bislang sanierten Teil des Mühlgrabens komplett zu erneuern. Da sich der Bereich unter dem Eingangsportal der Sparkasse befinde, seien laut dem Fachgebietsleiter sowohl Planung als auch Ersatzneubau des Teilbereichs nur sehr zeitintensiv zu realisieren.

Messinstrumente an dem Restüberbau:

Es werden ständig vertikale und horizontale Verschiebungen zwischen Überbau und Widerlager aufgezeichnet. Außerdem werden Durchbiegung und Temperatur gemessen und die Daten übertragen. Sollten sich die Messdaten über den Grenzwerten bewegen, wird umgehend nach den Ursachen gesucht und gegebenenfalls der Straßenbahnverkehr eingestellt.

Alle Informationen gibt es unter www.plauen.de/elsterbruecke

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