Axel Bosse: Für einen Song, der ihm bis heute besonders am Herzen liegt, kämpfte er

Titelfoto: Rufus Engelhard
Einfach mal so den besten Durchschnitt aus 20 Jahren auf ein Album ballern, auch für’s eigene Schränkchen, war eine ursprünglich ziemlich spontane Idee, erzählt Axel Bosse über seine aktuelle Compilation „Bosse 2005–2025” – ein Werk, das mehr ist als ein Best-of. Es ist eine emotionale Retrospektive, ein Reise durch die Alben entlang eines musikalischen Weges, der längst nicht zu Ende ist. Die aktuelle Scheibe ist weder ein kalkulierter Karriereschritt noch ein nostalgischer Rückgriff – sondern ein Geschenk an seine Fans und ein kleines Denkmal für die Band selbst.

Dabei durfte natürlich ein Stück nicht fehlen: Niemand vermisst uns. „Das war so das erste Lied was ich für Bosse geschrieben habe“, erinnert sich der Künstler, für den jedes Album ein persönliches Kapitel und damit irgendwie auch ein Schritt weiter nach oben bedeutet. 

Besonders ans Herz gewachsen ist ihm jedoch Frankfurt Oder. „Ich hab mir damals Kohle geliehen um diesen Song bei der damaligen Plattenfirma raus zu lizensieren, ihn Jahre später nochmal als Duett gemacht und das war schon nicht umsonst damals – weil ich eben wusste es ist wohl mein bestes Lied und irgendwie glaube auch das was mir am meisten am Herzen liegt. Deswegen, weil meine Oma, bei der ich teilweise groß geworden bin, aus Frankfurt/Oder stammt und ich sehr viel damit verbinde“, erklärt der gebürtige Braunschweiger.

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Vom ersten Plattenvertrag bis heute: Axel Bosses Karriereweg

Wer Axel Bosse heute auf der Bühne sieht, der spürt seine Erfahrung – aber auch seine unveränderte Spielfreude. Seit er mit 17 Jahren als Teil einer Schülerband den ersten Plattenvertrag unterschrieb, ist viel passiert. Und doch sieht er selbst den Weg als keinen kometenhafter Aufstieg, sondern einen allmählichen Prozess. Die Größe der Konzerte sei über die Jahre langsam gewachsen. Und unter Druck habe er sich noch nie setzen lassen, sondern der Musiker freut sich einfach immer noch, wenn er ein gutes Lied schreibt und dieses dann aufnimmt.

Die aktuelle Staffel von „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ hat bei ihm Eindruck hinterlassen. „Es war eine gute Zeit und eine tolle Erfahrung. Ich habe eine ganze Menge gelernt, vor allem wie auch andere es in diesem Musikgeschäft aushalten und dass, egal welches Genre, die Probleme die gleichen sind, resümiert er.

Trotz aller Professionalität war es gerade die Menschlichkeit, die ihn berührt hat. Überwältigt sei er noch immer von der Freundschaft und den Verbindungen, die entstanden sind.

Sing meinen Song: Englische Titel auf deutsch umgeschrieben

Im Vorfeld habe er sich viel Zeit genommen, sich tief in die Songs der anderen hineinzuhören, und sie dann mutig transformiert. „Irgendwann habe ich entschieden, die englischen Titel einfach auf deutsch umzuschreiben und sie zu meiner Version zu machen. Dabei habe ich aber eben auch gemerkt, das steht mir durchaus.“ Eine Erkenntnis hat er dabei gewonnen: „Wenn man einen guten Song hat, dann kann man den in allen Sprachen und allen Musikrichtungen raushauen.“

Aktuell ist Bosse mit seiner Band wieder auf Tour. Die Aufregung vor den Shows? Ein bisschen bleibt sie, auch wenn sich die Form ändert: „Lampenfieber habe ich schon länger nicht mehr so, obwohl es auch immer auf das Konzert ankommt. Aber in den letzten ein bis zwei Minuten vor der Bühne spielt Adrenalin schon eine Rolle. Der entscheidende Kick, den man braucht um energiegeladen auf die Bühne zu gehen, kommt je älter ich werde immer später.“

Gut gefallen würde ihm, wenn Menschen etwas mit seiner Musik verbinden: „Also wenn jemand sagt, es hat mir Freude gebracht, ich habe dadurch Trauer bewältigten, es bringt Erinnerungen zurück oder macht das Leben lebenswerter.“

Wer das passende Lied für sich noch nicht gefunden hat, kann sich auf „BOSSE 2005-2025“ durchhören und wird vielleicht fündig. Oder besucht eins der Konzerte und gewinnt live einen Eindruck. Am 29. August 2025 beispielsweise gibt es die Gelegenheit im tollen Ambiente des Wasserschloss Klaffenbach bei Chemnitz. Viele weitere Städte stehen zur Auswahl und auch der Vorverkauf für die Tour 2026 läuft bereits.

Nachgefragt bei…Axel Bosse
Lieblingsessen: Kartoffeln mit Quark
Lieblingsmusik: The Police
Lieblingswort: Uckermark
Lieblingsort: Amrum
Lieblingsmoment: …wenn man merkt, dass der Herbst kommt

Mehr Infos zu Tour HIER. Das aktuelle Album gibt es HIER.

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