Titelfoto: Paul Zimmer/Agentur Kling
Mit weit mehr als einem Dutzend Auszeichnungen, darunter die Goldene Kamera, Bambi und der Deutsche Comedypreis, beweist sie ihre Vielseitigkeit in Kinofilmen und Fernsehproduktionen gleichermaßen. Anja Kling ist eine der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen.
Geboren 1970 in Potsdam, entdeckte sie schon früh ihre Leidenschaft für die Bühne. Nach einer einjährigen Ballettausbildung und dem Abitur, entschied sie sich für die Schauspielerei und absolvierte ihr Studium an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst “Ernst Busch” in Berlin. Bereits während dieser Zeit sammelte sie Erfahrungen vor der Kamera und hatte mit 17 Jahren die erste Hauptrolle in der DEFA-Produktion „Grüne Hochzeit“.
Derzeit ist Anja Kling mal wieder im Kino zu sehen. In „Wunderschöner“ verkörpert sie eine Figur, die deutlich von ihren bisherigen Rollen abweicht. Mehr dazu erzählt sie selbst:
Im Film “Wunderschöner” spielen Sie die Regine Zuckowsky. Wie sehen Sie die Rolle selbst? Was hat sie mit Ihnen gemacht? Haben Sie sich mit all diesen Dingen, um die es geht, nochmal neu auseinandergesetzt?
Die Rolle der Regine zu spielen, war für mich eine echte Herausforderung. Nicht nur, weil sie ausgesprochen unsympathisch ist, sondern auch, weil sie für eine Welt steht, die wir sonst eher mit dem anderen Geschlecht verbinden – die Welt der „alten weißen Männer“. Doch diese Art von Mensch gibt es eben auch in weiblicher Form: machtbesessen, empathielos, konservativ, wenig interessiert am seelischen Wohl ihres Gegenübers, dafür umso mehr an der eigenen Bedeutung und den eigenen Privilegien. Mir sind solche Menschen, ob männlich oder weiblich, im Leben bereits begegnet – keine schöne Erfahrung. Gerade deshalb war es für mich eine spannende Aufgabe, eine solche Figur zu verkörpern. Schauspielerisch gesehen hat es mir große Freude bereitet, auch weil ich sonst eher in sympathischen Rollen besetzt werde.
Schauspierinnen oder Schauspieler werden ja manchmal mit einer Rolle verknüpft. Gibt es eine für Sie selbst – also eine Figur – die Ihnen besonders ans Herz gewachsen ist?
In den 38 Jahren, die ich jetzt schon Filme machen darf, gab es natürlich mehr als eine Figur, die mir besonders ans Herz gewachsen ist. Zu meinen Lieblingsrollen zählen zum Beispiel Katja Schell aus Wir sind das Volk – eine Figur mit viel Tiefe und Bedeutung – genauso wie die Königin Metapha aus (T)Raumschiff Surprise – Periode 1, die mir auf ganz andere Weise große Freude bereitet hat.
Welche aktuellen Projekte gibt es bzw. wo sind Sie gerade oder zeitnah noch zu sehen?
Zur Zeit drehe ich einen Weihnachtsfilm für das ZDF in Österreich mit wirklich großartigen Kollegen wie Jürgen Vogel und Heino Ferch. Außerdem warte ich noch auf den Ausstrahlungstermin eines Degeto-Films mit dem Titel „Per Anhalter zur Ostsee“. Unter der Regie von Jan Georg Schütte habe ich vergangenen Sommer wieder in einem seiner berühmten Improvisationsfilme mitspielen dürfen. Wie schon in „Das Begräbnis“ verkörpere ich abermals Anne Hell, diesmal in „Die Hochzeit“, ebenfalls für die Degeto, voraussichtliche Ausstrahlung ist Herbst 2025. Außerdem haben Oliver Mommsen und ich unter der Regie von Miguel Alexandre im vergangenen Herbst zwei neue Episoden unserer Reihe „Schule am Meer“ gedreht. Ausgestrahlt werden auch sie im Herbst 2025 in der ARD.
Gib es ein Genre das Sie gerne mal spielen würden? Oder eine Figur/Rolle die Sie gerne mal besetzen würden?
Ich würde gerne mal wieder eine richtig gute Komödie drehen, ein berührendes Drama, einen ausgeklügelten Thriller oder ein historisches Porträt. Mit anderen Worten, ich bin für alles offen.(lacht)
Nachgefragt bei…Anja Kling
Lieblingsessen: Spaghetti aglio e olio |
Lieblingsmusik: …alles was nicht an Krach erinnert |
Lieblingswort: Tatsache bzw. tatsächlich |
Lieblingsort: …mein Zuhause |
Lieblingsmoment: Momente, in denen ich spüre, dass meine Kinder glücklich sind. |
Mehr über Anja Kling HIER. Mehr über den Film “Wunderschöner” HIER.
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