Andreas Kieling appelliert: „Schalten Sie Ihr Handy aus und hören Sie zu“

Titelfoto: Kieling
Ob Braunbär oder Maikäfer – Andreas Kieling entdeckt bei jedem Tier etwas Spannendes. Dass er sich dabei mal mehr und mal weniger in Gefahr begibt, spielt für ihn kaum eine Rolle.

Den Tierfilmer fasziniert dabei Alaska genauso wie die Schwäbische Alb. Die Wunden, die ihm ein Wildschwein zufügte, taten nicht weniger weh als die von einem Bären.

Live-Show „Mein Leben mit den wilden Tieren“ in Chemnitz

Davon wird er am 20. März bei seiner Live-Show “Mein Leben mit den wilden Tieren” in der Stadthalle in Chemnitz berichten. Neben den Bildern aus aller Welt sei es Kieling aber auch wichtig zu sensibilisieren: „Gehen Sie mal raus. Setzen Sie sich eine Stunde hin. Schalten Sie das Mobiltelefon aus und hören und sehen Sie in die Natur.“

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Foto: Kieling
Wildes Deutschland: Kielings Tierdokumentationen im ZDF

Überall lauern Lebewesen und Schönes, betont er immer wieder. Dass das auch in Deutschland so ist, zeigen die nächsten Folgen „Kielings wilde Welt“, die am Osterwochenende im ZDF ausgestrahlt werden. Der gebürtige Thüringer liebt den Wald und setzt sich gerne mit der heimischen Tierwelt auseinander.

Wolf und Luchs in Deutschland: Andreas Kielings Einschätzung

Zur Verbreitung von Wolf und Luchs hat er eine Meinung. Er unterscheidet aber, ob die Tiere von selbst in die Region kommen oder angesiedelt werden.

Dass Wölfe so nah an Orte streifen, habe zwei Gründe. Einerseits seien das meist Jungtiere auf der Suche nach einem neuen Umfeld. Andererseits habe das Raubtier erkannt, dass der Mensch kein Feind ist.

Eins betont Kieling aber: Das wohl gefährlichste Tier in Deutschland ist die Wespe. Durch sie sterben jährlich viele Menschen. Das dürfe man nicht vergessen.

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Foto: Kieling
Faszinierende Insektenwelt: Von Hirschkäfern und Totholz

Im Übrigen wohl auch eine Erkenntnis, die das Publikum aus seinen Vorträgen mitnimmt – dass auch von den kleinsten Insekten oder Lebewesen eine große Faszination ausgehen kann. Denn wo sonst erfährt man von Hirschkäfern, die vom gärenden Saft der Eichen betrunken werden?

„Nur der männliche Käfer, der nüchtern ist, hat dann die Chance, alle Weibchen zu befruchten“, erzählt Kieling. Die Käferart hat es jedoch schwer, denn es fehlen die Eichen und das Totholz.

Und so gibt es viele Orte auf der ganzen Welt, die sich über die Jahre verändert haben. Lebensraum schwindet und verändert sich. „Der Mensch geht einfach zu unachtsam mit der Natur um“, findet der Dokumentarfilmer.

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Andreas Kielings Lebensgeschichte

Andreas Kieling wurde 1959 in Gotha geboren. Im Jahr 1976 floh Kieling im Alter von 16 Jahren aus der DDR über die Tschechoslowakei und Österreich in die Bundesrepublik Deutschland.

Während dieser Flucht wurde er beim Durchschwimmen der Donau von einem tschechoslowakischen Grenzsoldaten beschossen und erlitt einen Steckschuss im Rücken.

Nach seiner Genesung arbeitete er unter anderem als Seemann und Förster. Seit 1990 bereist Kieling als Naturfotograf und Dokumentarfilmer die Welt.

Besonders bekannt ist er für seine Expeditionen in entlegene Regionen, bei denen er das Verhalten von Wildtieren dokumentiert. Ein prägendes Erlebnis war ein Bärenangriff, bei dem er schwer verletzt wurde.

Seine beeindruckenden Dokumentationen und Bücher haben ihm breite Anerkennung eingebracht.

Nachgefragt bei…Andreas Kieling
Lieblingsessen: …was ich am jeweiligen Ort in der Welt bekomme
Lieblingsmusik: Rockmusik wie Pink Floyd, Rollinge Stones, Led Zeppelin usw.
Lieblingswort: wundervoll
Lieblingsort: Wald
Lieblingsmoment: …wenn ich eine besondere Szene gefilmt habe

Mehr über Andreas Kieling HIER. “Kielings wilde Welt” HIER. Tickets für Chemnitz HIER.

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