Adventskalendertür Nr. 19: June Cocó, eine Künstlerin verzaubert mit ihrer Klangwelt

^{Titelfoto: Stephanie Rössel – Am Flügel ist June Cocó in ihrem Element}
Wenn sie beginnt auf dem Flügel zu spielen und singt, dann fangen viele Menschen an zu lächeln. June Cocó dringt nicht nur in die Ohren, sondern auch ganz tief ins Herz und die Seele ein. Sie erzählt hinter dem heutigen Kalendertürchen, woran sie gerade arbeitet und welche beiden Alben es zu gewinnen gibt.

Die gebürtige Nürnbergerin hat im frühen Kindesalter die Liebe zum Klavier entdeckt und die ersten Songs zu Papier gebracht. Zuerst absolvierte sie eine Ausbildung in Tanz, Schauspiel und Gesang in Berlin und studierte später Rock/Pop/Jazzgesang an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Noch während des Musikstudiums spielte sie in Bars.

Das entging auch prominenten Persönlichkeiten nicht. Eines dieser kleinen Konzerte in Leipzig besuchte George Clooney. Udo Lindenberg spielte mit ihr gemeinsam am Flügel. Herbert Grönemeyers Band lud sie zum Konzert ein und Mark Zuckerberg teilte einen ihrer Songs an seinem Geburtstag auf seiner Facebook-Seite.

Dass June Cocó begeistert, ist also unumstritten. Inzwischen hat sie vier Alben veröffentlicht, unzählige Konzerte gespielt und war auch Teil von ausgewählten Festivals. Im April tritt sie erneut im Plauener Malzhaus. Mehr erzählt die Künstlerin selbst:

Was sind denn deine aktuellen Projekte, woran arbeitest du?

2025 wird für mich ein super spannendes Jahr, und das bereite ich gerade vor: Es wird ein neues Album geben, und ich habe etwas zu feiern! Mein erstes Album „The Road“ wird zehn Jahre alt, und das möchte ich mit einer ausgedehnten Tour feiern – „Best of June Cocó“ sozusagen. Ich arbeite gerade viel an neuer Musik. Es wird es ein neues Album geben. Ich bin mittendrin, es ist ein super spannender Prozess. Es sind wundervolle Songs und eine cineastisch anmutende Klangwelt. Vor allem werde ich viel live unterwegs sein und an ausgewählten Orten, wo ich im Laufe meiner Karriere gespielt habe, auftreten. Ein bisschen Nostalgie wird hier also mitschwingen, und es gibt einen Blick in die Zukunft. Ich freue mich sehr darauf. Außerdem bereite ich gerade meine Japan-Tour vor, 2025 wird das Jahr, in dem ich endlich dort spielen werde.

Spielst du auch in diesem Jahr noch Konzerte?

Dieses Jahr spiele ich noch in Münster, habe einen Termin meiner neuen Konzertreihe in Berlin und eine Weihnachtsshow in Münster im Jovel – dem Club von Legende und Udo-Lindenberg-Bassist Steffi Stephan. Er hat mich eingeladen, und ich freue mich schon sehr darauf. Das wird ganz fantastisch. Silvester spiele ich in Leipzig. Und danach mache ich zum ersten Mal seit Langem eine Reise nach Thailand. Ich bin schon ganz aufgeregt, weil ich nie länger als zehn Tage unterwegs war, und wenn, dann meistens im Zusammenhang mit Songwriting oder einem Konzert. Mal sehen, ob es nur „Urlaub“ wird – meistens habe ich, wenn ich unterwegs bin, auch die besten Ideen.

Du arbeitest gerade an Songs sagst du. Magst du was darüber verraten?

Ich arbeite gerade an vielen Titeln parallel, für das Album, habe aber auch noch weitere Projekte wie ein Musical, eine EP mit „Happy Songs“ und einige, die erst mal in der Schublade bleiben müssen. Manches darf ich an dieser Stelle noch nicht verraten.

Hast du jemals einen Weihnachtssong aufgenommen?

Ja! Jedes Jahr mache ich gemeinsam mit meinem Partner eine Weihnachts-EP für die Familie. Dieses Jahr wird es knapp, aber irgendwie schaffen wir es dann doch immer. Geschrieben und veröffentlicht habe ich noch keinen Weihnachtssong. Aber letztes Jahr habe ich mit einem befreundeten Musiker seinen wundervollen Weihnachtssong „Every Christmas We Share“ live aufgeführt. Den wollten wir auch gemeinsam aufnehmen, fällt mir gerade ein. 2025 dann. Und doch – ich habe einen „Weihnachtstitel“ auf meinem „The Road“-Album, „Delia“. Der beginnt mit dem Satz „Delia woke up on Christmas night“, aber es ist nicht die klassische Weihnachtsgeschichte, die man erwartet. Eine düstere Geschichte im Soundgewand eines Johnny-Cash-Songs. Sehr zu empfehlen.

Was bedeutet Weihnachten für dich? Feierst du und wie feierst du?

Weihnachten bedeutet für mich im Idealfall, wenn ich nicht daran denke, was ich in diesem Jahr noch erledigen wollte Vor allem aber: Familie, zimtige, warme Düfte, Gemütlichkeit, viel Essen, Plätzchen backen, Kerzenschein, in sich kehren, reflektieren, Melancholie und liebe Menschen kontaktieren, die man viel zu selten sieht oder hört. Es bedeutet auch viel im Zug sitzen – ich pendle zwischen Kiel und Schwabach, um meine Familie zu sehen. Aber das mag ich auch, weil ich auf langen Zugfahrten gut arbeiten oder beim Beobachten der vorbeiziehenden Landschaften meine Gedanken fließen lassen kann.

Du gibst auf deinen Plattformen immer mehr Einblicke in deinen Yoga-Space. Seit wann ist das Teil deines Lebens und wie viel Platz nimmt es ein?

Ich praktiziere Yoga nun seit etwa sieben Jahren und es hat mein Leben nachhaltig verändert. Ich versuche es täglich zu machen, und wenn es nur drei Sonnengrüße sind. Es ist nicht nur die Verbindung zu mir selbst durch die bewusste und tiefe Atmung in Verbindung mit den Bewegungen und das tiefere Bewusstsein, dass alles eins ist, sondern auch das bewusste Fühlen des inneren Pulses, der gerade da ist. Vor allem hat mir Meditation dabei geholfen, bei mir anzukommen und das Gedankenchaos zu bändigen, um Momente wieder bewusster „zu halten“. Außerdem kann ich es überall, auch unterwegs, praktizieren – wie praktisch! Und weil ich das sowieso regelmäßig tue, nehme ich es auch in meine Kommunikation auf, um vielleicht andere dafür zu begeistern und zu ermutigen, ebenfalls den Schritt auf die Matte und zu sich selbst zu wagen. Ich kann es jedem nur empfehlen.

Du leitest auch Workshops. Magst du etwas darüber erzählen?

Ich habe mit „Reconnect with your Voice“-Workshops begonnen. Es klingt wie ein Märchen, aber tatsächlich hat es so begonnen: 2023, als ich auf Teneriffa bei einem Surfcamp mit Yoga war, dachte ich, dass man auch etwas für Songwriting beziehungsweise für die Stimme anbieten müsste. Darauf hatte ich riesige Lust. Kurz darauf habe ich jemanden auf dem Teide getroffen, der Retreats veranstaltet. Und als wir uns unterhalten haben, hat er mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, so etwas mit der Stimme anzubieten. Das war magisch und kurze Zeit später habe ich meinen ersten Workshop auf Teneriffa gegeben. Es haben bereits weitere in Deutschland stattgefunden, auch in Wien, kürzlich in Plauen und es ist der Beginn einer spannenden Reise. Für das nächste Jahr sind weitere Termine in Planung.

Konzerttermine für die Jubiläumstour 2025:

3.4. Lüneburg, Spätcafé im Glockenhof / 4.4. St. Peter Ording, Urban Nature / 10.4. Frankfurt, Vierklang / 11.4. Plauen, Malzhaus / 12.4. Schwabach, Bürgersaal / 23.4. Dresden, Schauburg / 10.5. Lutterbek, Lutterbeker / 15.5. München, Heppel & Ettlich / 16.5. Leipzig, Horns Erben / 7.6. Augsburg, Kresslesmühle / 14.8. Halle, Objekt 5 / 16.8. Lovers & Dreamers Festival, tba

Nachgefragt bei…June Cocó

Lieblingsessen: Alle Arten von Gemüse – ich liebe einfach frische Sachen.

Lieblingsmusik: Alles, was mich berührt, genreunabhängig und facettenreich, je nach Stimmung. In der Weihnachtszeit höre ich ab und zu wieder Klassik oder Jazz. Und Vogelgezwitscher.

Lieblingswort: Es gibt viele – heute spontan: Euphorie oder Fantasie.

Lieblingsort: Der Wald mit Vogelstimmen. Am Meer. Es gibt am Vierwaldstättersee in Brunnen einen Ort, an den ich mich gedanklich manchmal zum Meditieren hin beame. Und (m)ein Klavier.

Lieblingsmoment: Da gibt es viele… Die Stille vor Tagesanbruch und ein schönes Morgenrot zu beobachten, Vogelstimmen zu hören und den frischen Tag zu riechen. Zu sehen und zu erfahren, wie sich der Blick von einem Gegenüber öffnet und in ein Leuchten und Strahlen verwandelt. Von Herzen jemanden anlächeln – eine unterschätzte Superpower. Ein tiefer Blick. Die Stille und Ruhe auf der Bühne – für mich immer ein magischer Moment. Wenn ich eine Idee habe und sie umgesetzt ist, zu sehen, wie Pläne aufgehen. Und immer, wenn ich Hunde sehe, macht es mein Herz glücklich. :-)

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