90 Jahre Vater und Sohn: Die faszinierende Welt von e.o. Plauen in einer Jubiläumsausstellung

Titelfoto: Stephanie Rössel – Sarah Kühnel vor der großen Fotowand
Happy Birthday“ kann man ganz leise flüstern, wenn man die Galerie e.o. Plauen betritt. Vater und Sohn feiern 90 Jahre. Grund genug, eine Jubiläumsausstellung auf die Beine zu stellen, die weitere Einblicke in den scheinbar unerschöpflichen Fundus von Dokumenten, Büchern, Zeitungsausschnitten und natürlich Zeichnungen gibt.

Im Jahr 1934 war der Ullstein Verlag in Berlin auf der Suche nach einem neuen Comicstrip. Erich Ohser erhielt damals keine Arbeitserlaubnis aufgrund seiner politischen Karikaturen, doch den Zuschlag für seine Idee „Vater und Sohn“ gab es trotzdem. Das Pseudonym „e.o.plauen“ war geboren. Ohser legte das infolge nie mehr ab.

Besondere Exponate der Ausstellung
90 Jahre Vater und Sohn
Foto: Stephanie Rössel

Die erste Bildgeschichte „Der schlechte Hausaufsatz“ ist im Original Teil der Ausstellung, die am Samstagabend in der Galerie eröffnet wird. Zu einer Vitrine zieht es Sarah Kühnel, die im Moment das Haus vorläufig leitet, ganz besonders. Dort liegen Fanbriefe aus den Jahren 1935 und 1937. Nicht nur der Kunsthistorikerin geht beim Lesen das Herz auf. Dabei ist das nur ein Teil der bisher noch nie gezeigten Schätze. Ohser war beispielsweise zu den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin eingeladen. Auch davon entstanden Bildergeschichten – mit einer Besonderheit. Beim genauen Hinschauen entdeckt man die Unterschriften von Sportlerinnen und Sportlern.

Spannend auch die Gegenüberstellungen der ersten Skizze und der fertigen Geschichte. Genau wie ein Entwurf, den Erich Ohser für eine Werbekampagne schuf. Genau auf diesem hatte sich dann sein Sohn Christian mit einer typischen kindlichen Malerei auf der Rückseite verewigt.

Besondere Briefe wecken Emotionen

Die erste Bildgeschichte „Der schlechte Hausaufsatz“ ist im Original Teil der Ausstellung, die am Samstagabend in der Galerie eröffnet wird. Zu einer Vitrine zieht es Sarah Kühnel, die im Moment das Haus vorläufig leitet, ganz besonders. Dort liegen Fanbriefe aus den Jahren 1935 und 1937. Nicht nur der Kunsthistorikerin geht beim Lesen das Herz auf. Dabei ist das nur ein Teil der bisher noch nie gezeigten Schätze. Ohser war beispielsweise zu den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin eingeladen. Auch davon entstanden Bildergeschichten – mit einer Besonderheit. Beim genauen Hinschauen entdeckt man die Unterschriften von Sportlerinnen und Sportlern.

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Zusätzliche Highlights der Jubiläumsausstellung

Ergänzend zur Hauptausstellung wird noch etwas ganz Spezielles gezeigt. Schon damals hatten sich Künstler wie Hans Wendt oder Waldel an weiblichen Varianten versucht. „Das sind aber Eintagsfliegen geblieben“, sagt Interimsleiterin Sarah Kühnel. In diesem Jahr aber ist ein Buch erschienen, mit dem Titel „Mutter und Tochter“. Comickünstler Jannes Weber hat das Duo mit Dutt und Pferdeschwanz zum Leben erweckt. Auf 120 Seiten lässt der Cuxhavener seine Figuren ebenfalls mit einem Schmunzeln durch den Alltag gehen.

90 Jahre Vater und Sohn
Foto: Stephanie Rössel – Praktikantin Maria Schuh baute die Wohnung von “Vater und Sohn”

Im Übrigen gilt es in der neuen Ausstellung nicht nur zu erkunden, was das Marsupilami mit Vater und Sohn zu tun hat, sondern vor einer riesigen Fotowand kann jeder mit verschiedenen Accessoires seine eigene Bildgeschichte nachstellen. Und wer zu Hause nochmal alles in Ruhe nachlesen möchte, kann den Katalog zum Jubiläum im Museumsshop erwerben.

Die Ausstellung wird am 28. September um 19 Uhr offiziell eröffnet und wird bis zum 30. März gezeigt. In dieser Zeit sind viele Programmpunkte, wie eine Lesung mit Jannes Weber (19. Oktober, 19 Uhr), eine Geburtstagsführung (13. Dezember, 11 und 15 Uhr) sowie ein Kreativnachmittag (19. Februar, 14 – 16.30 Uhr) und zwei Vorträge (19. Februar, 17 Uhr und 8. März, 19 Uhr) geplant.

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