Titelfoto: Theater Hof – Das Schauspiel “Das Wunder von Hof” wird ab Oktober auf die Bühne gebracht
Ein Filmset am Hofer Hauptbahnhof bringt die Ereignisse des Herbstes 1989 in Oberfranken zurück in die Gegenwart. Mit dem Eventfilm „Das Wunder von Hof“ wird ein Stück deutsche Geschichte neu aufgerollt, doch bereits ab dem ersten Drehtag kommt es zu unerwarteten Auseinandersetzungen. Während sich die Produktion mit den historischen Begebenheiten rund um die Ankunft der Prager Züge in Hof beschäftigt, entbrennt ein Streit am Set. Schauspieler, Statisten, Regisseur und das gesamte Team geraten aneinander.
Konflikte am Filmset über die Deutung der Geschichte
Das Theater Hof bringt ab Oktober ein Schauspiel auf die Bühne, dass 35 Jahre nach dem Mauerfall noch immer die Menschen bewegt. Das Werk soll dabei nicht nur die historischen Fakten aufgreifen, sondern auch die Frage stellen, wer eigentlich die Macht hat, Geschichte zu erzählen – und wie weit die unterschiedlichen Deutungen der Vergangenheit bis in unsere Gegenwart hineinreichen.
Welche Version ist die Richtige
Schauspieler, Statisten, die Regie und auch die Filmproduktion selbst sind sich uneinig darüber, wie die Ereignisse rund um den Mauerfall in ins rechte Licht gerückt werden sollten. Besonders hitzig diskutiert wird, was dem Fernsehpublikum zugemutet werden kann. Dabei wird klar: Jeder am Set hat seine eigene Vorstellung davon, wie sich die dramatischen Geschehnisse damals abgespielt haben.
Während die Auseinandersetzungen weitergehen, nimmt die Produktion von „Das Wunder von Hof“ eine unerwartete Wendung. Ein Statist, der an den Dreharbeiten beteiligt ist, beschließt kurzerhand, seine eigene Version der Geschichte niederzuschreiben. Angetrieben von seiner Überzeugung, die Ereignisse rund um die Prager Züge in Hof besser zu kennen, plant er sogar, einen eigenen Film zu drehen. Diese Entwicklung sorgt für zusätzliche Spannungen.
Eine Verbindung von Lokalem und Gesamtdeutschem
„Das Wunder von Hof“ greift nicht nur ein lokales Ereignis auf, sondern verknüpft geschickt den Lokalbezug mit einer gesamtdeutschen Perspektive. Der Film beleuchtet den Kampf um die Deutungshoheit der Ereignisse von 1989 und deren Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Dabei stellt der Film eine Balance zwischen Unterhaltung und ernsthafter Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte her.
Werkeinführung gibt es jeweils 45 Minuten vor Beginn. Weitere Informationen und Termine hier.
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