“Schneewittchen”: Würdiges Disney-Remake oder eher Enttäuschung?

Titelfoto: Wald Disney

Ein Schnürriemen, ein Kamm, ein giftiger Apfel. Schneewittchen – die Haut weiß wie Schnee, die Lippen rot wie Blut und das Haar schwarz wie das Ebenholz des Fensterrahmens – sorgte bereits für Aufregung noch ehe sie auf der Kinoleinwand zu sehen war.

Um der – wievielten Fassung eigentlich – einen neuen Anstrich zu geben und der Frage, ob eine weitere Disney-Live-Action-Verfilmung wirklich nötig sei, änderten die Filmemacher kurzerhand den bisherigen Plot.

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Kamm, Gürtel und Apfel schrumpften auf einen Apfel zusammen, den die böse Königin Schneewittchen quasi als Proviant “schenkte”, der edle Prinz verkam zum Banditen und die böse Königin wurde zu einem mittelmäßigen Bösewicht zweiter Klasse.

Veränderte Handlung und Charaktere

Rachel Zegler, in der Rolle des Schneewittchen, legt entgegen vorheriger Prophezeiungen, eine wirklich gute Performance hin. Sowohl ihr Schauspiel als auch ihre Gesangseinlagen sind hervorragend. Auch ihr männlicher Gegenpart, Banditenanführer Jonathan, gespielt von Andrew Burnap, verkörperte seinen Charakter überzeugend. Gegen die beiden fallen die böse Königin (Gal Gadot) und der Jäger (Ansu Kabia) deutlich ab. Ihre teilweise zu dramatischen Darstellungen ziehen die Szenen mitunter etwas ins Lächerliche und nehmen der Königin das Böse.

Vielen Charakteren fehlt es etwas an Tiefe, beispielsweise den Banditen, die die meiste Zeit einfach nur herumstehen. Und auch Jonathan hätte es gut getan etwas mehr Persönlichkeit zu bekommen. Während manche Änderungen der Storyline den Film nicht wirklich beeinträchtigen, gibt es andere, die die Qualität herunterziehen. Wie zum Beispiel das Herz des Wildschweins, das durch einen Apfel ersetzt wurde.

Darüber hinaus ist es schwer zu glauben, dass sich die Bewohner des Landes von solch einer Königin dermaßen einschüchtern lassen und nichts gegen diese Herrschaft unternehmen – da nicht einmal die Wachen der Königin freiwillig auf ihrer Seite stehen.

Die im Vorfeld heftig diskutierten animierten Zwerge und Tiere sind eigentlich sehr gelungen und die gemeinsamen Szenen mit Schneewittchen, sowohl im Gesang als auch im Gespräch sind schön umgesetzt. Die Lieder sind zwar nicht alle dem Originalzeichentrickfilm entnommen, passen sich aber gut in diese neue Variante der Geschichte ein.

Fazit:

Insgesamt ist es ein mittelmäßiger Film, doch für Familien, Kindern oder Märchenliebhaber durchaus gut anzuschauen. Die hohen Erwartungen der Fans jedoch, dürfte er eher nicht erfüllt sein.

Der Vogtlandstreicher verleiht 2 von 5 Punkten.

Nachrichten Vogtland
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Altersfreigabe: 0

Erscheinungsdatum:  März 2025

Genre: Fantasy, Familie

„Disneys Schneewittchen“ ist eine Live-Action-Neuverfilmung des Klassikers von 1937. Mit Rachel Zegler in der Titelrolle und Gal Gadot als ihre Stiefmutter, die böse Königin, bringt uns dieses magische Abenteuer die zeitlose Geschichte mit den beliebten Charakteren Pimpel, Chef, Seppel, Brummbär, Happy, Schlafmütz und Hatschi zurück. Regie bei „Disneys Schneewittchen“ führt Marc Webb, produziert wird der Film von Marc Platt mit Callum McDougall als ausführendem Produzenten und mit brandneuen Songs von Benj Pasek und Justin Paul.

  • Regie: Marc Webb
  • Verleih: Walt Disney
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Lotte Mechsner
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Die 17-Jährige liebt Filme, besonders in der Originalsprache, und hat immer einen kritischen Blick auf Details. Sie mag Theater und hat schon Erfahrung bei der GehörGang gesammelt.