Zukunft der Straßenbahn in Plauen: Stadt und Landkreis starten gemeinsamen Prozess

Titelfoto: Stadt Plauen
Um sämtliche Handlungsoptionen umfassend und fundiert beurteilen zu können, verständigten sich Hennig und Zenner darauf, eine gemeinsame Arbeitsgruppe zu gründen. Das Gremium soll unterschiedliche Modelle des ÖPNV Plauen sowie deren Auswirkungen auf den gesamten Vogtlandkreis detailliert untersuchen. Die Zusammenarbeit soll sicherstellen, dass sowohl städtische als auch regionale Anforderungen berücksichtigt werden.

Zeitplan bis 2026: Fahrplan für ein Zukunftsmodell

Für Anfang des kommenden Jahres wurde bereits ein weiterer Gesprächstermin angesetzt, bei dem erste Zwischenergebnisse der neu initiierten Arbeitsgruppe besprochen werden. Bis März 2026 soll ein vollständiger Vorschlag erarbeitet sein, der anschließend in den Kreistag Vogtland sowie in den Plauener Stadtrat eingebracht wird.

„Das heutige Gespräch hat deutlich gemacht, dass alle Beteiligten bereit sind, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und die nächsten Schritte konstruktiv anzugehen. Für die Stadt Plauen war es wichtig, erste eigene Gedanken zur Weiterentwicklung des Straßenbahnbetriebs einzubringen – und ich begrüße sehr, dass diese nun in den weiteren Prozess einfließen. Die nun beginnende fachliche Arbeit eröffnet die Möglichkeit, ein tragfähiges Zukunftsmodell zu entwickeln, das den besonderen Anforderungen der Stadt gerecht wird und zugleich den Rahmenbedingungen des Vogtlandkreises entspricht“, so Zenner.

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Hintergrund: Entwicklung der Straßenbahngesellschaft Plauen und aktuelle Herausforderungen

Die Straßenbahn ist seit 1893 ein fester Bestandteil des Stadtverkehrs und verfügt heute über ein Liniennetz von etwa 16 Kilometern. Mit dem Verlust der Kreisfreiheit zum 1. Januar 2009 wurde die Zuständigkeit für den öffentlichen Nahverkehr neu strukturiert. Seitdem betreibt die Stadt die Bahn eigenständig über ihre Straßenbahngesellschaft und erhält zur finanziellen Absicherung des Betriebs jährliche Finanzausgleichszahlungen des Vogtlandkreises in Höhe von derzeit 1,32 Millionen Euro.

Durch steigende Ausgaben für Personal und Infrastruktur steht die Gesellschaft zunehmend unter wirtschaftlichem Druck. Aus diesem Grund hat der Kreistag beschlossen, dass Stadt und Landkreis gemeinsam ein zukunftsorientiertes Betriebsmodell erarbeiten sollen, das die langfristige Funktionsfähigkeit des Systems im Vogtlandkreis sicherstellt.

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