Titelfoto: Stadt Plauen – In fünf Wagons gab es Stationen zum Mitmachen und Entdecken.
Mit zwei Minuten Verspätung startete der Sonderzug „Plauen-Leipzig: Demokratie erfahren“ am Mittwochmorgen seine Fahrt nach Leipzig. Eine Passagierin fehlte noch, da sie sich in der Zeit geirrt hatte. Sie entpuppte sich als Schauspielerin des Theaterkollektivs „Das letzte Kleinod“.
Einblicke in die Zeit der Friedlichen Revolution
Das vielfältige Programm in den fünf Wagons weckte bei den Mitreisenden viele Erinnerungen und spannende neue Einblicke in die Zeit der Friedlichen Revolution. Auch zum Thema Bürgerbeteiligung wurde informiert sowie zu den anstehenden Deutsch-Deutschen Filmtagen. Gespräche mit den Zeitzeugen Detlev Braun und Diana Zierold sowie dem Historiker Gerd Naumann gaben den Mitreisenden hautnahe Einblicke in die damaligen Massendemos in Plauen.
Lesung aus „Wir kommen wieder! Plauen 89“
Jörg Simmat machte mit seiner Lesung aus „Wir kommen wieder! Plauen 89“ neugierig auf das Buch von Udo Scheer. Auf dem Weg durch die fünf Wagons des Sonderzuges gab es verteilt viele Stationen zum Mitmachen und Entdecken. Europa-Quiz, Hör- und Videostationen mit Zeitzeugeninterviews, Diskussionsrunden, aber auch kulturelle Darbietungen wurden in den verschiedenen Wagons angeboten.
Musikalische Unterhaltung und Theater
Katja Werker sorgte mit ihrer Gitarre für musikalische Unterhaltung und das Theaterkollektiv „Das letzte Kleinod“ sowie die Schaubühne Lindenfels Leipzig zeigten Auszüge aus ihren Stücken „Über den Zaun“ und „Louise Otto-Peters unterwegs von Plauen nach Leipzig“. Eine Schülergruppe der Hufelandschule berichtete außerdem von ihrem Projekt „saXchange“ mit Zeitzeugen und Leipziger Schülern.
Festakt im Gewandhaus Leipzig
Durch die zahlreichen Angebote war die rund zweistündige Zugfahrt bis nach Leipzig kurzweilig und abwechslungsreich. Vom Hauptbahnhof ging es dann zum Mittagsimbiss und anschließend ins Gewandhaus Leipzig zum Festakt, wo Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung die Gäste aus Plauen persönlich begrüßte. Emotionale Reden von Bundeskanzler Olaf Scholz, Ministerpräsident Michael Kretschmer, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung sowie von der Bürgerrechtlerin Marianne Birthler und künstlerische Beiträge standen auf dem Programm.
Friedensgebet und Lichtfest
Im Anschluss konnte an dem Friedensgebet in der Nikolaikirche teilgenommen werden. Den Abschluss der Reise nach Leipzig bildete das Lichtfest auf dem Augustusplatz, wo tausende Menschen Kerzen entzündeten.
Mit vielen Eindrücken und Gesprächen von diesem Tag ging es kurz nach 21 Uhr wieder in Richtung Plauen. Für die rund 150 Mitfahrenden endete damit ein spannender, lehrreicher und bewegender Tag, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Der Sonderzug der Mitteldeutschen Regiobahn wird gefördert durch die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte. Alle Informationen gibt es unter www.plauen.de/sonderzug.
Nach 20 Jahren Krieg, Krise und dem Großenganzen journalistisch in das beschauliche Vogtland gewechselt. Ein Momentesammler und Geschichtenerzähler. Neugierig, nahe an den Menschen und manchmal ein bisschen frech. :) Folge mir doch auf X (ehemals Twitter)