Norisring 2025: DTM-Feuerwerk und Gänsehaut-Momente

Titelbild und alle Bilder im Text: Jürgen Dirrigl
Was für ein Wochenende! Der Norisring hat wieder einmal bewiesen, warum er als das „fränkische Monaco“ gilt. Drei Tage lang bebte die Stadt, als die DTM und ihre spektakulären Rahmenserien die Straßen in ein Motorsport-Mekka verwandelten. Hier wurde nicht nur gefahren – hier wurde Geschichte geschrieben, gejubelt, gezittert und gefeiert!

DTM: Zwei Rennen, zwei Mal pure Rennaction – Drama am Sonntag

Schon beim Startschuss am Samstag lag pure Spannung in der Luft. Die Motoren röhrten, die Fans tobten – und mittendrin ein entfesselter Jordan Pepper. Im Lamborghini Huracan GT3 Evo2 von TGI Team Lamborghini by GRT zeigte er Nerven aus Stahl und holte sich nach einem packenden Zweikampf den Sieg. Thomas Preining und Maro Engel komplettierten das Podium. Doch auch dahinter wurde um jeden Zentimeter Asphalt gekämpft – die Top 10 waren ein einziges Motorsport-Feuerwerk!

DTM Norisring

DTM Rennen 1 (Samstag):

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PlatzFahrerTeamFahrzeugRundenZeitDifferenz
1Jordan PepperTGI Team Lamborghini by GRTLamborghini Huracan GT3 Evo26556:12,192
2Thomas PreiningManthey EMAPorsche 911 GT3 R6556:15,247+3,055 s
3Maro EngelMercedes-AMG Team WinwardMercedes AMG GT3 Evo6556:16,324+4,132 s
4Thierry VermeulenEmil Frey RacingFerrari 296 GT36556:17,788+5,596 s
5Jack AitkenEmil Frey RacingFerrari 296 GT36556:18,749+6,557 s
6Lucas AuerMercedes-AMG Team LandgrafMercedes AMG GT3 Evo6556:31,842+19,650 s
7Jules GounonMercedes-AMG Team Mann-FilterMercedes AMG GT3 Evo6556:32,484+20,292 s
8Arjun MainiHRT Ford PerformanceFord Mustang GT36556:33,065+20,873 s
9Ricardo FellerLand MotorsportAudi R8 LMS Evo II6556:35,224+23,032 s
10René RastSchubert MotorsportBMW M4 GT3 Evo6556:40,388+28,196 s

Der Sonntag wurde dann zum echten Drama: Ein Crash in Kurve 1, lange Unterbrechung, viele Ausfälle – und am Ende wieder ein überragender Thomas Preining, der die Nerven behielt und den Doppelsieg perfekt machte. Die Fans erlebten Motorsport mit allen Höhen und Tiefen, von Schockmomenten bis zu frenetischem Jubel!

DTM Rennen 2 (Sonntag):

PlatzFahrerTeamFahrzeug
1Thomas PreiningManthey EMAPorsche 911 GT3 R
2Jack AitkenEmil Frey RacingFerrari 296 GT3
3Thierry VermeulenEmil Frey RacingFerrari 296 GT3
4Maro EngelMercedes-AMG WinwardMercedes-AMG GT3 Evo
5Arjun MainiHRT Ford PerformanceFord Mustang GT3
6Ben GreenEmil Frey RacingFerrari 296 GT3
7René RastSchubert MotorsportBMW M4 GT3
8Lucas AuerMercedes-AMG LandgrafMercedes-AMG GT3 Evo
9Jordan PepperGRT Grasser RacingLamborghini Huracan GT3
10Jules GounonMercedes-AMG Mann-FilterMercedes-AMG GT3 Evo

Das Rennen war geprägt von einem Startunfall, der zum Abbruch führte. Beteiligt waren Marco Wittmann (Schubert-BMW), Mirko Bortolotti und Nicki Thiim (beide Abt-Lamborghini) sowie Jules Gounon (Winward-Mercedes); Wittmann und die beiden Abt-Piloten schieden dabei direkt aus, während Gounon das Rennen fortsetzen konnte. Thomas Preining behielt nach dem Restart die Konzentration und fuhr souverän zum zweiten Sieg des Wochenendes.

DTM Norisring
Porsche Carrera Cup: Nachwuchshelden und Überholmanöver zum Staunen

Der Porsche Carrera Cup Deutschland brachte die pure Leidenschaft auf den Asphalt. Flynt Schuring und Alessandro Ghiretti, beide im Schumacher CLRT, lieferten sich am Samstag ein Rad-an-Rad-Duell, das die Fans von den Sitzen riss. Am Sonntag drehte Robert de Haan den Spieß um und sicherte sich den Sieg. Hier wurde Motorsport gelebt – jung, wild und voller Adrenalin!

Rennen 1 (Samstag):

PlatzFahrerTeamFahrzeugZeitRückstandRunden
1Flynt SchuringSchumacher CLRTPorsche29:07.56532
2Alessandro GhirettiSchumacher CLRTPorsche29:08.569+1.00432
3Robert de HaanProton Huber CompetitionPorsche29:10.004+2.43932

Rennen 2 (Sonntag):

PlatzFahrerTeamFahrzeug
1Robert de HaanProton Huber CompetitionPorsche
2Alessandro GhirettiSchumacher CLRTPorsche
3Kas HaverkortTeam GP ElitePorsche
DTM Norisring
Prototype Cup Germany: Highspeed-Action und Teamgeist pur

Wenn die LMP3-Prototypen auf dem Norisring loslegen, bleibt kein Herzschlag ruhig. Valentino Catalano und Oscar Tunjo vom Badischen Motorsport Club fuhren wie entfesselt und holten sich am Samstag den Sieg nach einem dramatischen Rennen. Am Sonntag setzte sich das Duo Soufi/Lefterov durch. Teamwork, Strategie und pure Geschwindigkeit in Perfektion!

Rennen 1 (Samstag):

PlatzFahrerTeamFahrzeug
1Valentino Catalano / Oscar TunjoBadischer Motorsport ClubDuqueine
2Danny Soufi / Pavel LefterovKonrad MotorsportLigier
3Riccardo Leone Cirelli / Mattias Bjerre JakobsenBWT Mücke MotorsportLigier

Rennen 2 (Sonntag):

PlatzFahrerTeamFahrzeug
1Danny Soufi / Pavel LefterovKonrad MotorsportLigier
2Catalano / TunjoBadischer Motorsport ClubDuqueine
3Cirelli / JakobsenBWT Mücke MotorsportLigier
Motorsport und Klima: Boliden, die weniger CO₂ ausstoßen als zwei Urlaubsflieger

Jetzt mal ehrlich: Motorsport und Klimaschutz – passt das überhaupt zusammen? Die Zahlen überraschen! Kalkulieren wir mit 150 Rennfahrzeugen, jedes kumuliert mit 400 Litern Benzinverbrauch, verursachen an einem kompletten Rennwochenende rund 142.200 Kilogramm CO₂. Klingt viel? Nicht, wenn man es ins Verhältnis setzt: Ein einziger Großraumflieger, der von Nürnberg nach Mallorca fliegt, pustet für einen einzigen Flug mit Passagieren an Bord etwa 80.000 Kilogramm CO₂ in die Luft – das heißt, das gesamte Motorsportwochenende entspricht gerade einmal 1,8 Flügen auf dieser Strecke.

Oder anders gesagt: Während am Norisring über drei Tage hinweg Motorsportgeschichte geschrieben wird, reichen zwei Urlaubsflieger, um denselben CO₂-Fußabdruck zu hinterlassen. Plötzlich wirkt der Motorsport gar nicht mehr wie der große Klimasünder, für den er oft gehalten wird – zumindest, wenn man die nackten Zahlen betrachtet.

Motorsport mag laut, schnell und stinkend sein – aber klimatisch gesehen ist so ein Wochenende mit 150 Boliden relativ klein. Zumindest, solange keine Flugzeuge dazukommen. Klar: Baulogistik, Zuschaueranreise und Infrastruktur kommen noch oben drauf und letztlich trägt jedes Gramm CO2 zum Klimawandel bei – aber in reinen Zahlen, sprechen wir hier über einen winzigen Bruchteil globaler CO₂-Belastung. Gerade, wenn wir die Diskussion über das Fliegen zu (zumindest) innereuropäischen Zielen nicht führen. Und dies ist nur ein Beispiel für eine oft Ambivalente Sichtweise.

Vollelektrisch und lautlos: Der NXT Gen Cup begeistert am Norisring

Auch der NXT Gen Cup sorgte am Norisring-Wochenende 2025 für elektrisierende Action: Die weltweit erste vollelektrische Junioren-Tourenwagenserie, die mit bis zu 230 PS starken LRT NXT1-Boliden auf Basis des Mini Cooper SE ausgetragen wird, war fester Bestandteil des DTM-Rahmenprogramms.

DTM Norisring

Die Serie richtet sich vor allem an junge Talente und überzeugte mit spannenden, turbulenten Rennen, bei denen das gesamte Feld rein elektrisch unterwegs war.

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Nach 20 Jahren Krieg, Krise und dem Großenganzen journalistisch in das beschauliche Vogtland gewechselt. Ein Momentesammler und Geschichtenerzähler. Neugierig, nahe an den Menschen und manchmal ein bisschen frech. :) Folge mir doch auf X (ehemals Twitter)