Titelbild und alle Bilder im Text: Jürgen Dirrigl
Was für ein Wochenende! Der Norisring hat wieder einmal bewiesen, warum er als das „fränkische Monaco“ gilt. Drei Tage lang bebte die Stadt, als die DTM und ihre spektakulären Rahmenserien die Straßen in ein Motorsport-Mekka verwandelten. Hier wurde nicht nur gefahren – hier wurde Geschichte geschrieben, gejubelt, gezittert und gefeiert!
DTM: Zwei Rennen, zwei Mal pure Rennaction – Drama am Sonntag
Schon beim Startschuss am Samstag lag pure Spannung in der Luft. Die Motoren röhrten, die Fans tobten – und mittendrin ein entfesselter Jordan Pepper. Im Lamborghini Huracan GT3 Evo2 von TGI Team Lamborghini by GRT zeigte er Nerven aus Stahl und holte sich nach einem packenden Zweikampf den Sieg. Thomas Preining und Maro Engel komplettierten das Podium. Doch auch dahinter wurde um jeden Zentimeter Asphalt gekämpft – die Top 10 waren ein einziges Motorsport-Feuerwerk!

DTM Rennen 1 (Samstag):
Platz | Fahrer | Team | Fahrzeug | Runden | Zeit | Differenz |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Jordan Pepper | TGI Team Lamborghini by GRT | Lamborghini Huracan GT3 Evo2 | 65 | 56:12,192 | |
2 | Thomas Preining | Manthey EMA | Porsche 911 GT3 R | 65 | 56:15,247 | +3,055 s |
3 | Maro Engel | Mercedes-AMG Team Winward | Mercedes AMG GT3 Evo | 65 | 56:16,324 | +4,132 s |
4 | Thierry Vermeulen | Emil Frey Racing | Ferrari 296 GT3 | 65 | 56:17,788 | +5,596 s |
5 | Jack Aitken | Emil Frey Racing | Ferrari 296 GT3 | 65 | 56:18,749 | +6,557 s |
6 | Lucas Auer | Mercedes-AMG Team Landgraf | Mercedes AMG GT3 Evo | 65 | 56:31,842 | +19,650 s |
7 | Jules Gounon | Mercedes-AMG Team Mann-Filter | Mercedes AMG GT3 Evo | 65 | 56:32,484 | +20,292 s |
8 | Arjun Maini | HRT Ford Performance | Ford Mustang GT3 | 65 | 56:33,065 | +20,873 s |
9 | Ricardo Feller | Land Motorsport | Audi R8 LMS Evo II | 65 | 56:35,224 | +23,032 s |
10 | René Rast | Schubert Motorsport | BMW M4 GT3 Evo | 65 | 56:40,388 | +28,196 s |
Der Sonntag wurde dann zum echten Drama: Ein Crash in Kurve 1, lange Unterbrechung, viele Ausfälle – und am Ende wieder ein überragender Thomas Preining, der die Nerven behielt und den Doppelsieg perfekt machte. Die Fans erlebten Motorsport mit allen Höhen und Tiefen, von Schockmomenten bis zu frenetischem Jubel!
DTM Rennen 2 (Sonntag):
Platz | Fahrer | Team | Fahrzeug |
---|---|---|---|
1 | Thomas Preining | Manthey EMA | Porsche 911 GT3 R |
2 | Jack Aitken | Emil Frey Racing | Ferrari 296 GT3 |
3 | Thierry Vermeulen | Emil Frey Racing | Ferrari 296 GT3 |
4 | Maro Engel | Mercedes-AMG Winward | Mercedes-AMG GT3 Evo |
5 | Arjun Maini | HRT Ford Performance | Ford Mustang GT3 |
6 | Ben Green | Emil Frey Racing | Ferrari 296 GT3 |
7 | René Rast | Schubert Motorsport | BMW M4 GT3 |
8 | Lucas Auer | Mercedes-AMG Landgraf | Mercedes-AMG GT3 Evo |
9 | Jordan Pepper | GRT Grasser Racing | Lamborghini Huracan GT3 |
10 | Jules Gounon | Mercedes-AMG Mann-Filter | Mercedes-AMG GT3 Evo |
Das Rennen war geprägt von einem Startunfall, der zum Abbruch führte. Beteiligt waren Marco Wittmann (Schubert-BMW), Mirko Bortolotti und Nicki Thiim (beide Abt-Lamborghini) sowie Jules Gounon (Winward-Mercedes); Wittmann und die beiden Abt-Piloten schieden dabei direkt aus, während Gounon das Rennen fortsetzen konnte. Thomas Preining behielt nach dem Restart die Konzentration und fuhr souverän zum zweiten Sieg des Wochenendes.

Porsche Carrera Cup: Nachwuchshelden und Überholmanöver zum Staunen
Der Porsche Carrera Cup Deutschland brachte die pure Leidenschaft auf den Asphalt. Flynt Schuring und Alessandro Ghiretti, beide im Schumacher CLRT, lieferten sich am Samstag ein Rad-an-Rad-Duell, das die Fans von den Sitzen riss. Am Sonntag drehte Robert de Haan den Spieß um und sicherte sich den Sieg. Hier wurde Motorsport gelebt – jung, wild und voller Adrenalin!
Rennen 1 (Samstag):
Platz | Fahrer | Team | Fahrzeug | Zeit | Rückstand | Runden |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Flynt Schuring | Schumacher CLRT | Porsche | 29:07.565 | 32 | |
2 | Alessandro Ghiretti | Schumacher CLRT | Porsche | 29:08.569 | +1.004 | 32 |
3 | Robert de Haan | Proton Huber Competition | Porsche | 29:10.004 | +2.439 | 32 |
Rennen 2 (Sonntag):
Platz | Fahrer | Team | Fahrzeug |
---|---|---|---|
1 | Robert de Haan | Proton Huber Competition | Porsche |
2 | Alessandro Ghiretti | Schumacher CLRT | Porsche |
3 | Kas Haverkort | Team GP Elite | Porsche |

Prototype Cup Germany: Highspeed-Action und Teamgeist pur
Wenn die LMP3-Prototypen auf dem Norisring loslegen, bleibt kein Herzschlag ruhig. Valentino Catalano und Oscar Tunjo vom Badischen Motorsport Club fuhren wie entfesselt und holten sich am Samstag den Sieg nach einem dramatischen Rennen. Am Sonntag setzte sich das Duo Soufi/Lefterov durch. Teamwork, Strategie und pure Geschwindigkeit in Perfektion!
Rennen 1 (Samstag):
Platz | Fahrer | Team | Fahrzeug |
---|---|---|---|
1 | Valentino Catalano / Oscar Tunjo | Badischer Motorsport Club | Duqueine |
2 | Danny Soufi / Pavel Lefterov | Konrad Motorsport | Ligier |
3 | Riccardo Leone Cirelli / Mattias Bjerre Jakobsen | BWT Mücke Motorsport | Ligier |
Rennen 2 (Sonntag):
Platz | Fahrer | Team | Fahrzeug |
---|---|---|---|
1 | Danny Soufi / Pavel Lefterov | Konrad Motorsport | Ligier |
2 | Catalano / Tunjo | Badischer Motorsport Club | Duqueine |
3 | Cirelli / Jakobsen | BWT Mücke Motorsport | Ligier |
Motorsport und Klima: Boliden, die weniger CO₂ ausstoßen als zwei Urlaubsflieger
Jetzt mal ehrlich: Motorsport und Klimaschutz – passt das überhaupt zusammen? Die Zahlen überraschen! Kalkulieren wir mit 150 Rennfahrzeugen, jedes kumuliert mit 400 Litern Benzinverbrauch, verursachen an einem kompletten Rennwochenende rund 142.200 Kilogramm CO₂. Klingt viel? Nicht, wenn man es ins Verhältnis setzt: Ein einziger Großraumflieger, der von Nürnberg nach Mallorca fliegt, pustet für einen einzigen Flug mit Passagieren an Bord etwa 80.000 Kilogramm CO₂ in die Luft – das heißt, das gesamte Motorsportwochenende entspricht gerade einmal 1,8 Flügen auf dieser Strecke.
Oder anders gesagt: Während am Norisring über drei Tage hinweg Motorsportgeschichte geschrieben wird, reichen zwei Urlaubsflieger, um denselben CO₂-Fußabdruck zu hinterlassen. Plötzlich wirkt der Motorsport gar nicht mehr wie der große Klimasünder, für den er oft gehalten wird – zumindest, wenn man die nackten Zahlen betrachtet.
Motorsport mag laut, schnell und stinkend sein – aber klimatisch gesehen ist so ein Wochenende mit 150 Boliden relativ klein. Zumindest, solange keine Flugzeuge dazukommen. Klar: Baulogistik, Zuschaueranreise und Infrastruktur kommen noch oben drauf und letztlich trägt jedes Gramm CO2 zum Klimawandel bei – aber in reinen Zahlen, sprechen wir hier über einen winzigen Bruchteil globaler CO₂-Belastung. Gerade, wenn wir die Diskussion über das Fliegen zu (zumindest) innereuropäischen Zielen nicht führen. Und dies ist nur ein Beispiel für eine oft Ambivalente Sichtweise.
Vollelektrisch und lautlos: Der NXT Gen Cup begeistert am Norisring
Auch der NXT Gen Cup sorgte am Norisring-Wochenende 2025 für elektrisierende Action: Die weltweit erste vollelektrische Junioren-Tourenwagenserie, die mit bis zu 230 PS starken LRT NXT1-Boliden auf Basis des Mini Cooper SE ausgetragen wird, war fester Bestandteil des DTM-Rahmenprogramms.

Die Serie richtet sich vor allem an junge Talente und überzeugte mit spannenden, turbulenten Rennen, bei denen das gesamte Feld rein elektrisch unterwegs war.
Nach 20 Jahren Krieg, Krise und dem Großenganzen journalistisch in das beschauliche Vogtland gewechselt. Ein Momentesammler und Geschichtenerzähler. Neugierig, nahe an den Menschen und manchmal ein bisschen frech. :) Folge mir doch auf X (ehemals Twitter)