Momentaufnahmen, die die Flüchtigkeit des Augenblicks auf beeindruckende Weise einfangen, sind gerade im “Kabinett wechsel dich!” in der Galerie e.o.plauen zu sehen. Seit dem 4. März hängt die Ausstellung „Fragmente des Augenblicks – Aktstudien in Bewegung“. Im Mittelpunkt stehen Aktzeichnungen von Michael Persch, die während seiner Zeit in Singapur entstanden sind.
Dynamische Skizzen unter Zeitdruck – ein einzigartiger Stil
Bis zum 25. Mai geben die ausgestellten Werke einen Einblick in die Arbeitsweise von Persch. Seine Akte entstanden in regelmäßigen Zeichen-Sitzungen unter enormem Zeitdruck – oft hatte er nur zehn Minuten pro Skizze. Diese Arbeitsweise führte zu einer reduzierten, aber prägnanten Bildsprache, die durch präzise gesetzte Linien und bewusste Weißräume geprägt ist. Farbige Akzente setzt der Künstler gezielt ein, um die Dynamik der Bewegungen noch stärker hervorzuheben.
Von der Architektur zur Kunst – der Werdegang von Michael Persch
Der 1977 geborene Michael Persch absolvierte sein Architekturstudium an der Technischen Universität Dresden und der École d’Architecture de Paris-La Défense. Zusätzlich erweiterte er sein Fachwissen mit einem berufsbegleitenden Masterstudium in Sydney. Sein Interesse für nachhaltiges Bauen führte ihn schließlich 2022 zum Titel des Fachingenieurs für Holzbau.
Von 2013 bis 2021 lebte er in Singapur, wo er nicht nur als Architekt arbeitete, sondern sich intensiv seiner künstlerischen Leidenschaft widmete. Seit drei Jahren ist er zurück in Plauen, wo er als Projektleiter in einem Architekturbüro arbeitet.

Urban Sketching und asiatische Architektur
Bekannt ist Michael Persch eigentlich für sein Urban Sketching, bei dem er mit wasserfester schwarzer Tusche und Aquarellfarben arbeitet. Seine Werke zeigen oft die farbenfrohe Architektur Asiens, darunter traditionelle chinesische Shophouses oder kunstvoll gestaltete balinesische Tempel. Bereits 2021 konnte er seine Zeichnungen in Singapur ausstellen.
Ein Ausblick auf die nächste Ausstellung: „Körperformen 2.0“
“Fragmente” bildet die Brücke zur kommenden großen Schau. Bald wird mit „Körperformen 2.0 – Aktdarstellungen von Erich Ohser“ eine weitere facettenreiche Ausstellung eröffnet.
„Vordergründig geht es um die Studien von Erich Ohser anhand der Zeichnungen. Proportionen, Stofflichkeiten – eben alles, was für das Zeichnen von Menschen eine Rolle spielt. Er hat dabei Männer und Frauen gleichermaßen festgehalten, teilweise in ungewöhnlichen Posen“, verrät Sarah Kühnel, wissenschaftliche Mitarbeiterin und derzeitige Interimsleiterin der Galerie.
Vortrag am Samstagabend
Am heutigen Samstag, 8. März, steht noch ein spannender Vortrag von Iris Haist um 19 Uhr in der Galerie an. Es geht um das Motiv der Familie in Erich Ohsers Witzzeichnungen und Bildergeschichten. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

Redaktion
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