Stephan Schäfer: Ein Leben für die Bühne, Theaterträume und seine Rolle als Dorf-Nazi

Titelfoto: Stephanie Rössel – Der Schauspieler Stephan Schäfer steht seit über 20 Jahren auf der Bühne
Er zieht seinen Schal vom Hals und macht es sich in einem der großen Ledersessel im Foyer eines Berliner Hotels bequem. Lächelnd rührt er in der Kaffeetasse. „Theater ist mein Leben. Es ist das, was ich machen will“, sagt Stephan Schäfer.

Frühe Theaterbegeisterung und Förderung durch die Schule

Dass er schnell Texte lernt und gut Gedichte vorträgt, ist besonders seiner Deutschlehrerin aufgefallen. Sie war es auch, die ihn auf die Idee brachte in der zehnten Klasse zu einer internationalen Theatergruppe zu gehen.

In Brandenburg an der Havel ist Stephan Schäfer 1977 geboren. „In meiner Familie hatte niemand etwas mit der Schauspielerei zu tun. Halt, doch, meine Uroma väterlicherseits hat in einem sogenannten Liebhabertheater mitgemacht“, erinnert er sich.

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Ausbildung an der Schauspielschule und erste Bühnenerfahrungen

Mit seiner ersten Theatergruppe hat er also während der Schulzeit auf einem ehemaligen NVA-Gelände in Potsdam geprobt. Mit 16 kam er zum Kinder- und Jugendtheater Brandenburg. Nach dem Abitur absolvierte er Zivildienst und bewarb sich an den Schauspielschulen in Rostock, Leipzig und Berlin. Schäfer entschied sich für Berlin und war von 1998 bis 2002 an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Danach folgten Spielzeiten am Landestheater Tübingen und am Theater Heidelberg. Schließlich landete er beim Berliner Ensemble und war dann von 2017 bis 2021 am Staatstheater in Kassel engagiert. Seit 2009 arbeitet er als Dozent an staatlichen und privaten Schauspielschulen in Berlin, Leipzig und Hannover.

Zwischendurch gab es Rollen in TV-Serien, Kinofilmen oder auf Netflix. Gerade erst feierte der 47-Jährige Premiere in Nürnberg. Am Staatstheater ist er in dieser Spielzeit festes Ensemblemitglied und steht als „Tyrone“, in „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ von Rike Süßkow, auf der Bühne.

Wiederaufnahme von “Über Menschen” im Vogtland

Auch im Vogtland hat man Stephan Schäfer schon auf der Bühne gesehen. 2023 spielte er in dem Juli Zeh Stück „Über Menschen“ die Rolle als Gote, der den Dorf-Nazi verkörpert. Im Theater Plauen-Zwickau gibt es ab November eine Wiederaufnahme des Schauspiels. Vier Mal wird „Über Menschen“ dann bis März 2025 in Plauen und Zwickau gezeigt.

„Den Roman mochte ich schon und fand dann die Fassung wirklich toll. Ich möchte nicht den Klischee-Nazi spielen. Es soll menscheln und Gote soll nicht in einer schwarz-weiß Abbildung stecken bleiben“, sagt der Wahl-Berliner über seine Figur: „Ich freue mich auf die Wiederaufnahme. Ich mag die Rolle. Gote ist laut und frech.“

Stephan Schäfer
Fotos: Theater Plauen-Zwickau
Stephan Schäfer
Stephan Schäfer (r.) in seiner Rolle als Gote
Zukünftige Träume und Rollenwünsche

Theater spielen sei überhaupt das, was er liebt. Er mag die Arbeit in der Gruppe und die Emotionen auf der Bühne. Aber auch nach unzähligen Rollen hat Stephan Schäfer noch Wünsche. „Ich würde gerne mal in „Das letzte Band“ von Samuel Beckett oder mal einen König spielen. Den Philipp II in Don Carlos beispielsweise, und Tschechow reizt mich“, sagt der er, während er den letzten Schluck aus der Kaffeetasse trinkt.

Nachgefragt bei…Stephan Schäfer
Lieblingsessen: Rouladen
Lieblingsmusik: “Purple Rain” von Prince
Lieblingswort: Kastanie
Lieblingsort: Havanna
Lieblingsmoment: Geburt der Kinder

Homepage von Stephan Schäfer und verschiedene Clips: https://showreel.castforward.de/stephan-schafer

Alle Infos zur Wiederaufnahme von “Über Menschen” HIER.

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