Stefan Wachner: 600 Seiten voller Ideen als Weckruf für die Gesellschaft

Titelfoto: Oliver Hohlfeld – Der Kameramann und Autor Stefan Wachner bei einer Lesung.
„Ein Mann, dessen Leben ein Film ist“, wie er selbst sagt, schickt ein Dutzend Reformen in die Welt. Doch belehren möchte er ausdrücklich nicht. „Das machen schon zu viele“, sagt Stefan Wachner, der mit ausgeprägtem Humor und wachem Blick einfach unterhalten und im besten Fall die Welt und das Miteinander ein Stückchen besser machen möchte.

Von den Matheolympiaden zur Filmuniversität: Der Weg des Bildausdenkers

Wachner, wurde 1964 in Frankfurt an der Oder geboren und zeigte schon früh sein außergewöhnliches Talent. Bereits mit 14 Jahren drehte er seinen ersten Film. Außerdem brachte ihn seine Begeisterung für Mathematik zahlreiche Siege bei Matheolympiaden ein.

Nach dem Abitur an der Spezialschule physikalisch-technischer Richtung C. F. Gauß folgten der Grundwehrdienst bei der NVA und ein Volontariat beim DDR-Fernsehen.

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Die Karriere als Kameramann

Von 1986 bis 1990 studierte er an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg und legte den Grundstein für seine weitere Karriere als Kameramann.

Mit einem „wachen Blick“ realisierte er viele Dokumentarfilme und prägte vorher zahlreiche bekannte Serien und Filme. Wachner beschreibt sich selbst als „Bildausdenker“ und betont, dass es ihm immer wichtig gewesen sei, sein eigenes Ding zu machen.

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Vom Internetblog zum Buch: Der nächste Schritt

Sein Engagement ging aber schon immer über den Kamerarand hinaus. Als politisch denkender Mensch fragte er sich oft: „Was machen die denn da?“ Dieser Gedanke brachte ihn 2010 dazu, einen Internetblog zu starten. Doch die Vielzahl an Themen und Ideen ließ ihn überlegen, alles neu zu sortieren.

So entstand die Idee für sein erstes Buch “Gegenlicht – Die Hoffnung stirbt zuletzt.”, das er am 22. November 2024, seinem 60. Geburtstag, bei Salomon Enterprises veröffentlichte.

Das Buch: Ein Aufruf zur Veränderung

Das 600 Seiten starke Werk ist eine Mischung aus persönlicher Reflexion und Aufruf zur Veränderung. Es enthält zwölf Reformpakete zu Themen wie Steuersystem, Gleichberechtigung und Einwanderungspolitik. Feinsinnig auch die Covergestaltung. Eine Distel – simpel, schön, stachelig.

Humorvoll und ohne belehrenden Ton präsentiert er seine Gedanken – ein Stil, der auch seine Lesungen prägt. „Ich will unterhalten, nicht belehren. Lieber bin ich der Geschichtenonkel.“

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Wissen und Erfahrungen als Basis für neue Ideen

Stefan Wachner beschreibt sich als unermüdlichen Denker: „Mein Kopf steht nie still. Ich sauge Informationen auf wie ein Schwamm.“ Für ihn sei Wissen wie ein Ikea-Regal: „Wenn man es hat, muss man es auch entsprechend aufbauen und nutzen können.“

Seine Erlebnisse und Eindrücke als Wendegewinner, wie er sagt, liefern ihm dabei zusätzlich eine unerschöpfliche Quelle an Inspiration.

Herausforderungen und neue Perspektiven

Die vergangenen Jahre stellten Wachner beruflich aber eben auch vor große Herausforderungen. Viele Jobs in Kunst und Kultur entfielen. Doch auch in schwierigen Zeiten blieb er aktiv: 2024 drehte für Arte und arbeitet schon einige Jahre als Dozent an einem Berliner Gymnasium für den Bereich Medien. “Ich bin Lehrerkind und der geborene „Erklärbär”. Schon früher habe ich Nachhilfe gegeben”, verrät der Wahl-Berliner.

Der Blick in die Zukunft: Lesungen und neue Projekte

Das Buch soll die Menschen inspirieren, unterhalten und zum Nachdenken anregen. Derzeit konzentriere er sich auf Lesungen und arbeitet an der zweiten Auflage. Und im nicht ganz so ganz Verborgenen rascheln schon die Seiten für weitere Kapitel in Stefan Wachners Leben.

Nachgefragt bei…Stefan Wachner
Lieblingsessen: Gans, Rotkohl und Klöße
Lieblingsmusik: Eels und Mozart mit Anne-Sophie Mutter
Lieblingswort: dt.: Libidosublimierung – engl.: anyway
Lieblingsort: mein Bett
Lieblingsmoment: …wenn der Schmerz nachlässt

Filmübersicht bei crew united oder fernsehserien.de. Weitere Infos zu Stefan Wachner sowie zum Buch und dem Shop HIER.

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