Ein Klassiker neu inszeniert: „Anatevka” mit Opernchor und Klezmer-Band

Titelfoto: Theater Plauen-Zwickau
Das weltbekannte Broadway-Musical Anatevka kommt in einer besonderen Inszenierung auf die Bühnen des Theaters Plauen-Zwickau. In dem Stück steht der jüdische Milchmann Tevje im Mittelpunkt, der mit seiner Familie im Schtetl Anatevka lebt.

Eine bewegende Geschichte zwischen Liebe und Tradition

Tevje (Manfred Ohnoutka) lebt mit seiner Frau (Ute Menzel) und seinen fünf Töchtern (Zeitel, deren erste Tochter  Julia Hell / Hodel, deren zweite Tochter  Vivienne Dejon / Chava, deren dritte Tochter   Sophie Hess / Sprintze, deren vierte Tochter   Marie Gehmlich/ Marie Meta Müller/ Maria Roscher / Bielke, deren fünfte Tochter   Paula Jubelt/ Mia Olivia Vieweg/ Annika Hoffmann) und hält sich streng an überlieferte Bräuche. Seine Töchter haben ganz eigene Vorstellungen von ihrer Zukunft. Die Heiratsvermittlerin Jente (Claudia Lüftenegger) soll helfen, geeignete Ehemänner zu finden – doch die jungen Frauen folgen lieber ihrem Herzen. So liebt Tochter Zeitel den armen Schneider Mottel (Hanif Idris) soll aber eigentlich Lazar Wolf, den Metzger (Daniel Koch) ehelichen. Hodel wiederum verliebt sich in einen revolutionären Studenten (Philipp Andriotis ) und folgt ihm ins Exil nach Sibirien. Besonders konfliktgeladen wird es, als Chava einen nicht-jüdischen Russen heiratet.

Drohende Gefahr: Die jüdische Gemeinde wird vertrieben

Doch nicht nur innerhalb der Familie brodelt es. Die gesamte jüdische Gemeinde von Anatevka steht vor einer Katastrophe: Ein Erlass des Zaren zwingt sie, ihre Häuser zu verkaufen und den Ort innerhalb von drei Tagen zu verlassen. Was wird aus den Menschen? Wo werden sie eine neue Heimat finden? Diese drängenden Fragen machen das Musical bis heute erschreckend aktuell.

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Unvergessliche Musik und mitreißende Tänze

Die emotionale Tiefe des Stücks wird durch legendäre Lieder wie „Wenn ich einmal reich wär…“ unterstrichen. Die Mischung aus ergreifenden Melodien, lebhaften Tänzen und traditioneller Klezmer-Band sorgt für eine einzigartige Atmosphäre. Das Broadway-Musical wurde 1964 uraufgeführt und mit neun Tony Awards ausgezeichnet. In Hamburg kam es 1968 zum ersten Mal in deutscher Sprache auf die Bühne, drei Jahre später dann auch in einer ideologisch etwas anderen Inszenierung auch in der DDR.

Besondere Inszenierung mit Opernchor und Klezmer-Band

In dieser Theateraufführung erwartet das Publikum eine besondere Umsetzung. Meist werde Anatevka mit einem Orchester gezeigt. Ganz bewusst habe man sich für eine speziell autorisierte Version mit einer Klezmer-Band entscheiden, erzählt Intendant Dirk Löschner, der Regie führt.

Die Band ist auf der Bühne direkt integriert und spielt Klarinette, Akkordeon, Geige, Gitarre und Kontrabass. Umgesetzt wird dies unter der musikalischen Leitung von Sebastian Undisz. Schauspielensemble wird zu Sängerinnen und Sängern, der Opernchor muss auch spielen und zwei Musicaldarstellenden sind als Gäste dabei. Außerdem besetzt der Theaterchor die Statistenrollen.

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Foto: Stephanie Rössel
Bilderrahmen als Album auf der Bühne

Das Bühnenbild ist jedoch nicht, wie man es vielleicht erwarten würde ein Dorf oder eine Stadt, sondern eine Art Setzkasten aus Bildern. Jeden Rahmen füllt eine Figur, die früher oder später Teil des Ganzen wird. Diese Idee stammt vom Bühnen – und Kostümbildner Christopher Melching.

Die Premiere in Plauen findet am 15. Februar statt und in Zwickau am 29. März. Alle weiteren Infos und Termine sowie Ticketverkauf HIER.

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