Bei angenehmen Temperaturen und sanftem Sommerwind verwandelte sich Plauener Innenstadt zur 18. Nacht der Museen in ein pulsierendes Zentrum der Kunst und Kultur. Weit mehr als ein Dutzend Museen, Galerien und Kulturstätten öffneten ihre Türen – und lockten zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Innenstadt. Kulturell und facettenreich zeigte sich die Stadt im Vogtland. Von der bewegten Vergangenheit bis zur zeitgenössischen Kunst war alles vertreten. Besonders eindrucksvoll waren Erinnerungen an längst vergangene Orte wie den Quick-Laden oder die Eisdiele „Püppi”.
Die Stadt als Bühne: Kunst und Musik
Der Bau der Sperrmauer Pöhl war in unterschiedlichen Perspektiven künstlerisch eingefangen, Spottkunst amüsierte und überhaupt bot diese Nacht einen Querschnitt durch Geschichte, Gegenwart und Vision. Ob Kunst auf Leinwand oder Papier, ob als Installation oder Malerei – kaum ein Winkel der Stadt blieb ohne kreativen Ausdruck.
Die Straßen füllten sich mit neugierigen Menschen, die nicht nur schauen, sondern auch erleben wollten. Neben den zahlreichen Ausstellungen gab es Aktionen zum Mitmachen und Beobachten, die die Grenzen zwischen Kunstschaffenden und Publikum auflösten. Musik ertönte von vielen Plätzen – mal zum stillen Genießen, mal zum rhythmischen Mitschwingen.
Zwischen Farbstreifen, Galaxien und schwebenden Lampions
Ein besonderer Blickfang war die Projektion von bunten Farbstreifen auf das alte Rathaus, während sich an den Weberhäusern Lampions sanft im Wind wiegten und Quasten über den Köpfen der flanierenden Menge tanzten. Die Atmosphäre war beinahe märchenhaft – ein Mix aus Nostalgie und futuristischer Illusion. Ein Blick in andere Galaxien wurde ebenfalls geboten.
Kulturveranstaltung mit Wartezeiten – aber großem Zuspruch
Manchmal hieß es, Geduld mitbringen. Der große Andrang sorgte an manchen Stationen für Wartezeiten, die jedoch kaum jemanden störten. Der große Besucherzuspruch unterstreicht, dass diese Nacht einen festen Platz im Kulturkalender erobert hat. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, sich durch die historische Innenstadt treiben zu lassen – von Ort zu Ort, von Ausstellung zu Ausstellung. “Sowas haben wir bei uns nicht“, schwärmten Gäste aus anderen Regionen.
Als sich gegen Mitternacht Straßenbahnen und Busse spürbar füllten, kosteten andere das Angebot bis zum Schluss aus. In der Lutherkirche klang die Nacht mit einer ganz besonderen, sphärischen Nachtmusik aus, die einen sanften Kontrapunkt zum Trubel der Innenstadt setzte.

Redaktion
Vogtlandstreicher - Das Nachrichtenmagazin berichtet 24/7 über die Themen im Vogtland aber auch überregional aus den Bereichen Sport, Kunst und Kultur.