Kunstvolle Tischkultur: Philipp Scholze zeigt über 800 Exponate im Wasserschloß Klaffenbach

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Im Wasserschloß Klaffenbach bei Chemnitz wird es glänzend: Die neue Ausstellung „aufgegabelt – Tischkultur mit der Jugendstilsammlung von Philipp Scholze“ widmet sich ab morgen der kunstvollen Welt des Tafelsilbers aus der Zeit des Jugendstils. Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf eine eindrucksvolle Schau freuen, die das Lebensgefühl und die Ästhetik des frühen 20. Jahrhunderts aufgreift.

Schon vor Jahrhunderten galt Tafelsilber als Zeichen von Wohlstand und wurde bei festlichen Anlässen in adeligen Haushalten prunkvoll präsentiert. Ab dem Biedermeier und insbesondere im Jugendstil fand dieses Symbol des guten Geschmacks auch in der bürgerlichen Mitte Einzug. Die nun gezeigten Objekte aus der Sammlung von Philipp Scholze spiegeln das feinsinnige ästhetische Empfinden jener Epoche wider – elegant, detailreich und kunstvoll verarbeitet.

Die ausgestellten Stücke zeigen, dass Gebrauchsgegenstände im Jugendstil weit mehr als bloße Alltagsobjekte waren. Sie entstanden in sorgfältiger Handarbeit, wurden in Manufakturen gefertigt oder in Serie hergestellt. Ein besonderer Fokus liegt auf den Erzeugnissen der bekannten Firma WMF, deren Entwurfszeichnungen und Designentwicklung eindrucksvoll dokumentiert sind. Die Besucher erleben eine harmonische Präsentation, bei der Einzelobjekte und kunstvoll arrangierte Tafeln an die opulenten Tischdekorationen der Jahrhundertwende erinnern.

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Vom Trödelmarkt zur Leidenschaft: Die Geschichte des Sammlers Philipp Scholze

Der Chemnitzer Philipp Scholze entdeckte seine Leidenschaft eher zufällig. Im Jahr 2016 fand er auf einem Trödelmarkt einen Teeglashalter, den er für lediglich vier Euro erwarb. Erst ein Jahr später enthüllte ein alter Katalog, dass es sich tatsächlich um einen Punschglashalter der Firma WMF handelte. Damit war der Grundstein für seine Sammlung gelegt – und ein neues Sammelfieber geboren.

Heute umfasst seine Kollektion mehr als 800 Exponate aus den Jahren 1880 bis 1940, darunter Bestecke, Trinkgefäße, Karaffen, Butterdosen, Keksdosen, Menagen, Vasen und vieles mehr. „Ich sammle mittlerweile nur noch historisches WMF. Mich begeistert das Design der alten Künstler bzw. Designer, wie Albin Müller, Albert Mayer oder Peter Behrens,“ erklärt Scholze. „Außerdem finde ich auch die Qualität und die Funktionalität faszinierend, da diese bereits vor gut 100 Jahren sehr durchdacht waren.“

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Wandel der Esskultur – Inspiration für die Gegenwart

Neben der Präsentation der kunstvollen Stücke beleuchtet die Ausstellung, wie sich Ess- und Tischkultur über die Jahrzehnte verändert haben. Die Funktionalität und Ästhetik der Exponate zeigen, wie aufwendig und stilbewusst frühere Generationen ihre Tafeln gestalteten. Besucher können sich zudem inspirieren lassen und Anregungen für die eigene festliche Dekoration mitnehmen.

Die Ausstellung wurde vom regional bekannten Gestalterpaar Simone und Gunter Springsguth kuratiert, das die Präsentation mit viel Gespür für Stil und Atmosphäre umgesetzt hat.

Die Ausstellung ist vom 15. November 2025 bis zum 25. Januar 2026 im Wasserschloß Klaffenbach zu sehen. Montags sowie am 24. Dezember 2025 bleibt die Ausstellung geschlossen.

  • Vernissage: 15. November 2025, 16:00 Uhr, Bürgersaal Wasserschloß Klaffenbach
  • Öffentliche Führung mit dem Leihgeber: 29. November 2025, 15:00 Uhr

Eintrittspreise:

  • Erwachsene: 8 €
  • Ermäßigt: 6 €
  • Gruppen ab 9 Personen: 7 €
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