Titelfoto: Theater Plauen-Zwickau
Mit beeindruckenden Farben, wunderschönen Kostümen und einer Musik, die das Publikum tief berührte, feierte das Vogtlandtheater am Samstagabend die mit Spannung erwartete Premiere von “Ramayana”.
Schon in der Pause waren begeisterte Stimmen aus dem Saal zu hören: „Es ist aufregend“, sagten Zuschauerinnen und Zuschauer. Das Epos wurde unter der Leitung von Sergei Vanaev, Chefchoreograf des Theaters Plauen-Zwickau, in Szene gesetzt und sorgte für überwältigende Eindrücke.
Die zeitlose Geschichte von Rama und Sita auf der Bühne
Das indische Epos “Ramayana” erzählt die Geschichte des Prinzen Rama und seiner wunderschönen Ehefrau Sita, die vom schrecklichen Dämonen Ravaṇa entführt wird. Was ursprünglich in 24.000 Versen dargelegt wird, hat Vanaev auf beeindruckende Weise in eine zweistündige Aufführung verdichtet. Der Ballettchef selbst ist fasziniert von der epischen Reise, die nicht nur voller Abenteuer, sondern auch von tiefen Emotionen geprägt ist.
Stilistische Brüche, die zum Nachdenken anregen
Die Welt des Hinduismus, die den Rahmen der Inszenierung bildet, wurde stellenweise durch ungewöhnliche Elemente ergänzt. So tauchten während der Aufführung Tüten auf, die über die Bühne getragen, geschleppt oder geraucht wurden. Ein Affenkönig in einer Telefonzelle und 42 Eimer mit Wasser spielen ebenfalls eine Rolle in der Choreografie.
Diese Brüche sorgten bei so mancher Zuschauerin und manchem Zuschauer für Irritation: „Das hat mich kurz rausgerissen aus dieser indischen Welt und war ein bisschen ein Bruch aus dem Traum. Aber es war eine großartige und hochwertige Inszenierung, die ich gar nicht so erwartet habe“, so eine Besucherin, die eigens aus Bayern angereist war.
Atemberaubende Tänze mit akrobatischen Einlagen
Das Ensemble des Vogtlandtheaters lieferte tänzerisch Höchstleistungen, die beim Publikum Staunen auslösten. Die Kombination aus kraftvollen Sprüngen, Yoga-Elementen und an Artistik grenzenden Bewegungen verlangte den Tänzerinnen und Tänzern viel ab. Laut Vanaev waren diese Bewegungen körperlich herausfordernd. „Manche der Elemente tun schon weh“, sagte er schon im Vorfeld.
Ein Auftakt, der das Jahr spektakulär einleitet
Mit dieser außergewöhnlichen Aufführung setzt das Theater Plauen-Zwickau ein starkes Zeichen und startet das neue Jahr fulminant. Die Premiere von “Ramayana” war nicht nur eine Hommage an die Kunst des Geschichtenerzählens, sondern auch ein eindrucksvoller Beweis für das künstlerische Können des gesamten Teams.
Für das Vogtlandtheater kann dies ein guter Moment sein, den Blick nach vorn zu richten, weitere kreative Projekte anzustoßen und das Publikum weiterhin zu begeistern. Ein Besuch in diesem Theater lohnt sich – und die Premiere von „Ramayana“ war der beste Beweis dafür.
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