Titelbild: Mosbatho | CC BY 4.0 – Elektronische Sirenensysteme informieren die Bevölkerung
In gut einem Monat lösen deutschlandweit alle möglichen Warnmittel aus. Am 12. September findet der diesjährige bundesweite Warntag statt, an dem sich auch der Vogtlandkreis wieder beteiligt. In diesem Jahr gibt es allerdings eine wesentliche Neuerung.
Was passiert am bundesweiten Warntag 2024?
Während der Bund um 11 Uhr das Modulare Warnsystem (MoWaS) auslöst und so Warnungen über Apps wie Nina und KatWarn ausgespielt werden, testet der Vogtlandkreis als lokaler Akteur zeitgleich seine Sirenen. Neu ertüchtigte Sirenenanlagen sollen dann erstmals gemeinsam Sprachdurchsagen ausgeben. Nachdem die Integrierte Regionalleitstelle (IRLS) die Warnungen ausgelöst hat, sollen erst ein Warnton, gefolgt von einem anschwellenden Gong und schließlich der Durchsage „Diese Durchsage ist eine Überprüfung des Warnsystems! Es droht keine Gefahr!“ erklingen. Ein abschwellender Gong beendet die Durchsage. Im Anschluss erfolgt erneut ein Warnton, gefolgt von einem anschwellenden Gong und der Durchsage „Achtung! Achtung! Schalten Sie Ihr Radio ein und achten Sie auf Durchsagen!“. Auch hier beendet der abschwellende Gong die Durchsage. Alle Durchsagen erfolgen auf Deutsch und Englisch.
Sirenen, welche nicht zu Sprachdurchsagen fähig sind, senden – wie auch in den Vorjahren – sechs Töne von jeweils fünf Sekunden Dauer und fünf Sekunden Pause aus.
Neue Sirenentechnologie im Vogtlandkreis
Parallel dazu werden auch Meldungen über die lokalen Radiosender, in diesem Falle Vogtlandradio, ausgegeben. Auch die im Februar 2023 eingeführte Technik Cell Broadcast wird wieder SMS an Mobilfunkgeräte schicken. Die Entwarnung ist für 11.45 Uhr vorgesehen. Zu diesem Zweck ertönt über die Sirenen im Landkreis ein einminütiger Dauerton, welcher bei den sprachfähigen Ansagen um die Durchsage „Achtung! Achtung! Die gemeldete Gefahr besteht nicht mehr“ ergänzt wird.
Info: Wie funktionieren elektronische Sirenensysteme
Ein wesentlicher Vorteil der elektronischen Sirenen besteht darin, dass sie im Gegensatz zu traditionellen Motorsirenen keine beweglichen Teile enthalten. Dies führt nicht nur zu einem geringeren Gewicht, sondern auch zu einem erheblich reduzierten Wartungsaufwand und Stromverbrauch. Trotz dieser Vorteile erreichen elektronische Systeme jedoch nicht die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit, die Motorsirenen über Jahrzehnte hinweg bewiesen haben.
Flexible Energieversorgung und teilunabhängiger Betrieb
Ein weiteres Highlight der elektronischen Sirenen ist ihre flexible Energieversorgung. Sie können über einen Akku betrieben werden, der entweder durch Solarzellen oder das Stromnetz aufgeladen wird. Dies macht diese Sirenenart in gewissem Maße unabhängig vom herkömmlichen Stromnetz, was besonders in Krisensituationen von großem Vorteil sein kann.
Leistungsanforderungen und Anpassungsfähigkeit
Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe muss eine elektronische Sirene mindestens 900 W Leistung erbringen, um den gleichen Schalldruck wie eine klassische E 57 zu erreichen. Ein weiteres praktisches Merkmal dieser Technologie ist die Möglichkeit, die einzelnen Schalltrichter so auszurichten, dass bestimmte Bereiche stärker oder schwächer beschallt werden können. Darüber hinaus bieten elektronische Sirenen die Fähigkeit, auch Sprachdurchsagen zu realisieren, was ihre Vielseitigkeit weiter erhöht.
Alle Infos zu MoWaS beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Hintergrund zum Warntag
Ziel des bundesweiten Warntages, welcher seit 2020 in ganz Deutschland durchgeführt wird, ist unter anderem die technische Erprobung der Informationswege. Des Weiteren soll die Bevölkerung auf die Warnmittel und für Ernstfälle sensibilisiert werden.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Umfrage, welche am Warntag selbst ab 11 Uhr live geschaltet werden soll. Bürgerinnen und Bürger erhalten auf www.warntag-umfrage.de die Möglichkeit, Feedback über den Bundesweiten Warntag 2024 abzugeben.
Sollte eine Sirene in Ihrer Nachbarschaft am bundesweiten Warntag nicht ertönen, können Sie dies per Mail an bevoelkerungsschutz@vogtlandkreis.de oder Ihrer Stadt oder Gemeinde melden.
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